Robert Labs

Robert Labs (* 17. April 1982) ist ein deutscher Comiczeichner.
Werdegang
1995 zeichnete Labs eine erste vom Stil von Manga inspirierte Geschichte. Bleed Brute blieb jedoch unveröffentlicht. 1997 zeichnete Labs für Eidos Interactive zum Videospiel Tomb Raider II einen 13 Seiten umfassenden Comic. Es folgten kleinere Arbeiten, die in der Zeitschrift AnimaniA erschienen. Im Jahr 2000 belegte er den ersten Platz beim Comic-Wettbewerb der Zeitschrift Unicum-Abi[1] und wurde so vom Carlsen Verlag entdeckt.[2] 2001 veröffentlichte er bei Carlsen Dragic Master. Dieses erfuhr große Aufmerksamkeit,[3][2] auch da er an erfolgreiche Shōnen-Manga angelehnt war und stilistisch inspiriert von Dragon Ball und One Piece, und war eine der ersten vom Manga inspirierten deutschen Eigenproduktionen. Labs galt daher als „Manga-Star der ersten Stunde“.[4] Zugleich gab es aus der Manga-Fanszene heftige Kritik.[3] Sein zweites größeres Werk war 2002 die monatlich im Manga-Magazin Banzai erscheinende Manga-Serie Crewman 3. Im selben Jahr entwarf er das Logo für den Kölner „Manga Magie“-Wettbewerb. Für die Banzai zeichnete Labs auch regelmäßig den Zeichenkurs Studio Mangaka und kleinere Kurzcomics.[1]
Ab 2003 wurde die Mangaserie Crewman 3 in zwei Bänden als Taschenbuch veröffentlicht und er zeichnete eine Episode des Hartmut-Comics von Haggi mit dem Titel Der Hartmut jagt das Haggimon Z. Im Jahr 2004 erschien der zweite und zugleich letzte Band von Dragic Master. 2005 wandte sich Labs mit The Black Beach – Ein Surfermärchen, erschienen bei Carlsen, zeitweise dem US-Comicstil zu, da er den Stil von Mangas als zu einengend empfand.[5][3] Ab 2006 war er verantwortlich für die graphische Gestaltung der drei Maskottchen des „Gelb-Ass“-Tickets der Dresdner Verkehrsbetriebe. Für die Gruppe Tokio Hotel entwarf er anlässlich der Comet-Verleihung im Mai 2007 die Bühnenshow.
2008 veröffentlichte Labs in A passion for fashion, einer Beilage der Financial Times, eine Illustration zum Thema Zeitlose Moderne in moderner Unterhaltung und entwarf ein neues Logo für den „Manga Magie“-Wettbewerb. Im gleichen Jahr wechselte er zum Verlag Tokyopop, nachdem 2007 sein Vertrag mit Carlsen abgelaufen war. Dort erschien im Dezember 2009 die Horror-Fantasy-Geschichte Domicile.[5] Sie war als Serie mit drei Bänden angelegt,[5] blieb aber mit einem Band ohne Fortsetzung.[1]
Werke
- Dragic Master (2001–2004)
- Banzai!- Studio Mangaka (2001–2003)
- Crewman 3 (2002–2004)
- The Black Beach – Ein Surfermärchen (2005)
- Domicile (2009)
Weblinks
- Literatur von und über Robert Labs im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Robert Labs bei Deutscher Comic Guide
- Eintrag zu Robert Labs ( vom 9. Oktober 2007 im Internet Archive) bei Carlsen Comics
Einzelnachweise
- ↑ a b c Comicmuseum Erlangen (Hrsg.): Manga aus Deutschland, Österreich und der Schweiz von 2000 bis heute: Von Dragic Master bis Scarecrow. 2024 (unpaginiert).
- ↑ a b Paul Gravett: Manga - Sechzig Jahre Japanische Comics, S. 156, 160. Egmont Manga und Anime, 2004.
- ↑ a b c Thomas Kögel: Interview mit Robert Labs – Comicgate Archiv. Abgerufen am 18. September 2025.
- ↑ Elsa-Margareta Venzmer: 25 Jahre Manga-Boom – Einblicke in die Welt der deutschsprachigen Manga-Kunst. Comic-Museum Erlangen, 2024. S. 14.
- ↑ a b c Paul M. Malone: Shinfting Ground and Shifting Borders in the German-speaking Mangascape. In: Paul Ferstl (Hrsg.): Kobuk: Manga im deutschsprachigen Raum. Nr. 1/2011. Wien 2011, S. 72.