Robert King (Fotograf)
Robert Whitfield King (* 25. Mai 1969 in Memphis, Tennessee) ist ein US-amerikanischer Foto- und Videoreporter, Dokumentarfilmer und ehemaliger Kriegsberichterstatter. Er arbeitete über Jahrzehnte als Konfliktfotograf (unter anderem in Irak, Bosnien/Herzegowina, Tschetschenien und Afghanistan) und war später Director of Photography bei Vice Media. King wurde einem breiteren Publikum auch durch seine Nähe zur Berichterstattung über John McAfee bekannt.
Leben
Leben und Ausbildung
King wuchs in Memphis auf und studierte unter anderem am Pratt Institute; bereits als Student veröffentlichte er Arbeiten in großen Medien.[1][2] Seine fotografische Laufbahn begann Anfang der 1990er Jahre mit Einsätzen in Krisen- und Kriegsgebieten. Er begann 1992 zuerst im Bosnienkrieg als Kriegsreporter zu arbeiten. Später arbeitet u.a. in Afghanistan, Tschetschenien, Syrien, Libyen und Irak.[3]
Karriere
King arbeitete als unabhängiger Foto- und Videoreporter; seine Fotos erschienen unter anderem in Newsweek, Time und Life. Er war Gegenstand des Dokumentarfilms Blood Trail (später als Shooting Robert King bekannt), der seine Arbeit und sein Leben über viele Jahre begleitet. Der Film wurde zuerst beim Toronto International Film Festival gezeigt. 2012 wurde King Director of Photography bei Vice Media.[1][4]
Berichterstattung über John McAfee und Kontroversen
Im Dezember 2012 begleitete King die Berichterstattung über den flüchtigen Software-Gründer John McAfee. Fotos und Videomaterial, die in diesem Kontext veröffentlicht wurden, führten zu einer Debatte, nachdem Metadaten (EXIF/GPS) einzelner Bilder Hinweise auf McAfees Aufenthaltsort geliefert haben sollen — ein Umstand, der (zumindest in Teilen der Berichterstattung) als Mitursache für McAfees Anhaltung in Guatemala genannt wurde. Vice veröffentlichte damals eine große Story über McAfees Flucht; King war einer der Fotografen/Videografen, die McAfee begleiteten. Es gab Vorwürfe und Spekulationen in Medien, die diskutierten, ob die veröffentlichten Metadaten die Behörden auf McAfees Spur gebracht hätten; King und andere wiesen später Vorwürfe zurück oder erklärten, die Geodaten seien manipuliert worden.[5][6][7][8]
Spätere Arbeit und Filmprojekte
King war als Filmemacher/Dokumentarfilmer an mehreren Projekten beteiligt, darunter Material, das in späteren Dokumentationen über John McAfee (z. B. Netflix/andere Formate) verwendet wurde. In Interviews und Podcasts hat King seine Sicht auf die Ereignisse rund um McAfees Flucht und die Rolle der Medien wiederholt geschildert. 2014 erschien sein Buch Democratic Desert: The War in Syria.[9] 2014 zog King nach Berlin und wurde Creative Director für Videos bei Bild.de. Seit Juni 2018 betreibt er eine Farm in Tennessee. Seine Arbeit wurde 2022 ausführlich in der Dokumentarfilm Running With the Devil: The Wild World of John McAfee vorgestellt.
Werke
- Democratic Desert: The War in Syria. Schilt Pub 2014, ISBN 978-9053308189
Weblinks
- Storyville: Killer Image – Shooting Robert King and Opera Italia bei The Guardian
- Fotos vom Syrien-Krieg, die man nicht sehen will bei SRF
- „Ich bin mehr der Wodka-Typ“ bei TAZ
Einzelnachweise
- ↑ a b Cynthia Fuchs: 'Shooting Robert King': The Rehab From Hell In: PopMatters, 22. Juli 2010. Abgerufen im April 11, 2020
- ↑ Anne Barnard: A Rare View of Conflict in Syria In: The New York Times, 13. Juni 2012. Abgerufen im April 11, 2020
- ↑ Storyville: Killer Image – Shooting Robert King and Opera Italia am 25. Mai 2010 The Guardian
- ↑ Michael Rechtshaffen: Blood Trail In: Hollywood Reporter, 14. September 2008. Abgerufen im 11. April 2020
- ↑ We Are with John McAfee Right Now, Suckers In: VICE, 3. Dezember 2012. Abgerufen im 11. April 2020
- ↑ Jeff Wise: In Pursuit of McAfee, Media Are Part of Story In: The New York Times, 9. Dezember 2012. Abgerufen im 11. April 2020
- ↑ Joseph Bernstein: New Video Calls Vice Account of McAfee Geodata Leak Into Question In: BuzzFeed News, 14. Februar 2015. Abgerufen im April 11, 2020
- ↑ Rebecca Greenfield: Vice Accidentally Reveals John McAfee's Secret Whereabouts from on the Lam In: The Atlantic, 3. Dezember 2012. Abgerufen im 11. April 2020
- ↑ Fotos vom Syrien-Krieg, die man nicht sehen will 7. Mai 2014 bei SRF