Robert Jarosław Iwaszkiewicz

Robert Iwaszkiewicz (2016)

Robert Jarosław Iwaszkiewicz (* 17. Mai 1962 in Breslau) ist ein polnischer Politiker (UPR, KNP, KORWiN, Konfederacja). Er war von 2014 bis 2019 Abgeordneter des Europäischen Parlaments und dort ab 20. Oktober 2014 stellvertretender Vorsitzender der Fraktion Europa der Freiheit und der direkten Demokratie. Auf europäischer Ebene war er zudem Mitglied der rechtsextremen Allianz der Europäischen nationalen Bewegungen.[1]

Leben und Beruf

Iwaszkiewicz studierte Bauingenieurwesen mit Schwerpunkt Agrarbauten an der Landwirtschaftlichen Universität Breslau und schloss das Studium 1986 ab. Er war Direktor einer Chemiefabrik in Niederschlesien und gründete zwei Unternehmen, eines davon im Gesundheitssektor.[2]

Iwaszkiewicz ist mit einer Medizinerin verheiratet und hat zwei Söhne, einer davon ebenfalls Bauingenieur.[2]

Politik

Seit Mitte der 2000er-Jahre betätigte Iwaszkiewicz sich in rechten Parteien im Umfeld Janusz Korwin-Mikkes, zu dessen Vertrauten er gehört. Er trat 2004 der Unia Polityki Realnej (UPR) bei. Bei der Parlamentswahl 2005 kandidierte er im Wahlkreis Breslau auf der von der UPR initiierten Liste Platformy Janusza Korwin-Mikke, die jedoch mit 1,6 % der Stimmen an der 5-%-Hürde scheiterte, für den Sejm.[3] Bei der Parlamentswahl 2007 trat er für die UPR im selben Wahlkreis auf der der Liste der Liga Polskich Rodzin (LPR), die mit 1,3 % der Stimmen ebenfalls scheiterte, an.[4] 2010 trat er zudem der Organizacji Monarchistów Polskich bei. 2011 wurde er Mitglied des Kongres Nowej Prawicy (KNP). Mit der von dieser initiierten Liste Nowa Prawica - Janusza Korwin-Mikke scheiterte er jedoch erneut, da polenweit nur 1,1 % der Stimmen erreicht wurden.[5] Innerhalb des KNP war er Schatzmeister des niederschlesischen Regionalverbandes und Mitglied des obersten Schiedsgerichts.[6] Bei den Selbstverwaltungswahlen 2006 (für die UPR auf der Liste der LPR)[7] und 2010 (für die UPR auf der Liste der PiS)[8] kandidierte er jeweils vergeblich für den Breslauer Stadtrat.

Iwaszkiewicz war von 2014 bis 2019 Abgeordneter im Europäischen Parlament. Er war bei der Europawahl 2014 für die KNP gewählt worden.[9] Im Parlament war er Mitglied im Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz, in der Delegation in den Ausschüssen für parlamentarische Kooperation EU-Armenien, EU-Aserbaidschan und EU-Georgien und in der Delegation in der Parlamentarischen Versammlung EURO-NEST. Im August 2015 beteiligte er sich an der Gründung der Koalicja Odnowy Rzeczypospolitej Wolność i Nadzieja (KORWiN) und wurde deren stellvertretender Vorsitzender. Er war zudem auch Schatzmeister der Partei. Bei der Europawahl 2019 kandidierte er auf der Liste der Bündnispartei Konfederacja Wolność i Niepodległość (Konfederacja), an der sich die KORWiN beteiligt hatte. Diese scheiterte jedoch mit 4,6 % der Stimmen an der 5-%-Hürde und Iwaszkiewicz schied aus dem Europaparlament aus.[10] Bei der Parlamentswahl 2019 bewarb er sich dann für die KORWiN auf der Liste Konfederacja erneut erfolglos um ein Mandat im Sejm.[11]

Bei den Selbstverwaltungswahlen 2024 kandidierte er für die Konfederacja als Bürgermeister der Gmina Brzeg Dolny, erreichte mit 8,8 % der Stimmen aber nur den vierten Platz.[12] Iwaszkiewicz war Mitglied des Führungsrats der Konfederacja, wurde aber im März 2025 ausgeschlossen, weil er die Kandidatur von Grzegorz Braun bei der Präsidentschaftswahl 2025 unterstützte.[13]

Commons: Robert Jarosław Iwaszkiewicz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.epgencms.europarl.europa.eu/cmsdata/upload/1e942f25-bbfc-44e1-a156-cc6d54f354b6/00_Decision_2018_01_12_AEMN.pdf
  2. a b Mateusz Lipiński: Nowa Prawica: Robert Jarosław Iwaszkiewicz. Abgerufen am 2. April 2024 (polnisch).
  3. Ergebnis auf der Seite der Wahlkommission, abgerufen am 12. September 2025.
  4. Ergebnis auf der Seite der Wahlkommission, abgerufen am 12. September 2025.
  5. Ergebnis auf der Seite der Wahlkommission, abgerufen am 12. September 2025.
  6. „Najważniejsi gracze eurowyborów. Okreg XII Wroclaw“ auf wyborcza.pl, abgerufen am 12. September 2025.
  7. Ergebnis auf der Seite der Wahlkommission, abgerufen am 12. September 2025.
  8. Ergebnis auf der Seite der Wahlkommission, abgerufen am 12. September 2025.
  9. Ergebnis auf der Seite der Wahlkommission, abgerufen am 12. September 2025.
  10. Ergebnis auf der Seite der Wahlkommission, abgerufen am 12. September 2025.
  11. Ergebnis auf der Seite der Wahlkommission, abgerufen am 12. September 2025.
  12. Ergebnis auf der Seite der Wahlkommission, abgerufen am 12. September 2025.
  13. „Konfederacja zwołała kongres. Z Rady Liderów znikają nazwiska działaczy ugrupowania Brauna“ auf www.pap.pl, abgerufen am 12. September 2025.