Ringbahn Yangon

Ringbahn Yangon
Bahnhof Kyeemyindaing
Bahnhof Kyeemyindaing
Strecke der Ringbahn Yangon
Ringbahn
Streckenlänge:47,5 km
Spurweite:1000 mm (Meterspur)
Streckengeschwindigkeit:70 km/h
Zweigleisigkeit:ja
Bahnhof
0
47,46
Yangon (Rangoon)
Haltepunkt / Haltestelle
1,21 Pha Yar Lan (Pagoda Road)
Haltepunkt / Haltestelle
1,61 Lammada (Lanmada)
Haltepunkt / Haltestelle
2,41 Pyay Lan (Pyay Road / Prome Road)
Haltepunkt / Haltestelle
3,22 Shan Lan (Shan Road / Gymkhana)
Haltepunkt / Haltestelle
4,02 Ahlone Lan (Ahlone Road / Mission Road)
Haltepunkt / Haltestelle
4,83 Pan Hlaing (Panhlaing Road / Hume Road)
Abzweig geradeaus und ehemals von links
vom Hafen
Bahnhof
5,63 Kyeemyindaing (Kemmendine / Kyimindine)
Haltepunkt / Haltestelle
7,24 Hantharwaddy (Hantahawaddy)
Haltepunkt / Haltestelle
7,64 Hledan (Hletaw / Hletan)
Haltepunkt / Haltestelle
9,25 Kamaryut (Kamayut)
Haltepunkt / Haltestelle
10,46 Thiri Myaing (Thirimyaing)
Haltepunkt / Haltestelle
11,26 Oke Kyin (Okkyin)
Haltepunkt / Haltestelle
11,67 Tha Mine (Thamaing)
Haltepunkt / Haltestelle
12,47 Thamaingmyothit
Haltepunkt / Haltestelle
13,27 Gyo Gone (Gyogan)
Bahnhof
14,48 Insein
Haltepunkt / Haltestelle
16,49 Ywama
Haltepunkt / Haltestelle
18,10 Hpawkan
Haltepunkt / Haltestelle
18,50 Aung San (Aungsanmyo / Aung San Myo)
Bahnhof
20,51 Danyingone (Danyingon)
Abzweig geradeaus und nach links
Bahnstrecke Yangon–Pyay
Haltepunkt / Haltestelle
21,72 Golf Course
Haltepunkt / Haltestelle
Kyeikkalei
Haltepunkt / Haltestelle
27,35 Mingalardonzay (Mingaladon Bazaar/Mingaladon Cantonement)
Haltepunkt / Haltestelle
28,16 Mingaladon (Myanmar Air Force)
Haltepunkt / Haltestelle
Wai Bar Gi
Haltepunkt / Haltestelle
31,38 Okkalarpa (Okkalapa)
Haltepunkt / Haltestelle
32,18 Paywetseikgone (Paywetseikkon/Pa-Ywet-Seik-Kon)
Haltepunkt / Haltestelle
33,39 Kyauk Yae Twin (Kyaukyedwin/Kyauk-Ye-Dwin)
Haltepunkt / Haltestelle
34,59 Tadagalay (Tadagale)
Haltepunkt / Haltestelle
36,20 Yaegu (Yegu)
Haltepunkt / Haltestelle
37,41 Parami (Paryame/Parami Road)
Haltepunkt / Haltestelle
38,62 Kanbe
Haltepunkt / Haltestelle
40,23 Bauk Htaw (Bauktaw)
Haltepunkt / Haltestelle
41,43 Tamwe
Haltepunkt / Haltestelle
42,64 Miyttar Nyunth (Mittaryunt)
Abzweig geradeaus und von links
Bahnstrecke Yangon–Mandalay
Haltepunkt / Haltestelle
Mahlwagone Junction
Haltepunkt / Haltestelle
43,85 Mahlwagone Mahlwagon
Bahnhof
45,45 Puzundaung
Abzweig geradeaus und nach links
Strand Road Line
Bahnhof
47,46
0
Yangon (Rangoon)
Strecke

Quellen: [1]

Die Ringbahn Yangon ist eine Bahnstrecke der Myanma Railways, die das Stadtzentrum von Yangon mit den Vorstädten im Norden verbindet.

Geografische Lage

Zug auf der Ringbahn, 2015
Ringbahnzug von Mitsubishi/CAF, 2024
In einem Zug der Ringbahn
Fahrkarte für die Ringbahn
Fahrplan, 2014

Die Ringbahn entstand im Wesentlichen dadurch, dass die beiden Bahnstrecken, nach Pyay zum einen und nach Mandalay zum anderen, Yangon in Richtung Norden und Nordosten verlassen und nachträglich etwa 20 km nördlich des Stadtzentrums verbunden wurden, wodurch die Ringbahn entstand.[2] Yangon hat 4,5 oder 6 Mio. Einwohner[3] und die Ringbahn ist eines der wenigen noch bestehenden schienengebundenen ÖPNV-Angebote in der größten Stadt des Landes.

Abzweige und Anschlüsse

Die Ringbahn schließt an nachfolgende Strecken an[1]:

  • In Pan Hlaing mündet der westliche Ast der Strand Road Line in die Ringstrecke.
  • In Danyingone verlässt die Bahnstrecke Yangon–Pyay die Ringbahn.
  • In Mahlwagone mündet die Bahnstrecke Yangon–Mandalay in die Ringstrecke.
  • Zwischen den Bahnhöfen Pazunndaung und Yangon mündet der westliche Ast der Strand Road Line in die Ringstrecke.

Parameter

Die Ringbahn ist 47,5 km lang, in Meterspur errichtet und zweigleisig ausgebaut. Im Regelbetrieb wird links gefahren. Ausgangs- und Endpunkt der Kilometrierung ist der Bahnhof Yangon, die wichtigste Station der Stadt.

Das größte betriebliche Problem der Ringbahn stellt die Tatsache dar, dass die Ringbahn von Norden in die Bahnstrecke Yangon–Mandalay einmündet, im Bahnhof Yangon die Bahnsteige für den Lokalverkehr aber südlich der Fernbahngleise liegen. So müssen alle Züge, die auf der Ringbahn verkehren, die Strecke Yangon–Mandalay niveaugleich queren. Das geschah ursprünglich im Bahnhof Mahlwagone.[4] Nach neueren Angaben wurde der Abschnitt südlich von Mahlwagone Junction viergleisig ausgebaut, so dass der Verkehr auf der Ringbahn und der Bahnstrecke Yangon–Mandalay getrennte Gleise nutzen und die – nach wie vor niveaugleiche – Querung südwestlich von Puzundaung stattfindet.[5]

Auf dem am besten ausgebauten Abschnitt im Westen des Rings zwischen den Bahnhöfen Pyay Lan (Pyay Road) und Danyingon betrug die Höchstgeschwindigkeit 2016 gerade einmal 42 km/h. Um die Ringbahn einmal zu umrunden, waren die Züge 2:50 unterwegs[4], eine Reisegeschwindigkeit von 17 km/h.[6] Insgesamt ist die Infrastruktur in einem überholungsbedürftigen Zustand.[7]

Zu den Nutzerzahlen des Angebots finden sich unterschiedliche Angaben: 76.000 Nutzer/Tag (2016)[4] oder 130.000 Nutzer/Tag (2013).[6] Den gesamten Ring umfahren weniger als 20 Züge am Tag. Der Service ist unzuverlässig, so dass viele potentielle Fahrgäste versuchen, auf den Straßenverkehr auszuweichen.[6] Die Nutzerzahlen sollen noch 25 % von dem betragen, die 1986 üblich waren.[7]

Geschichte

Die Bahnstrecke nach Pyay ging 1877 in Betrieb, die Bahnstrecke nach Mandalay folgte in mehreren Abschnitten zwischen 1885 und 1889. Beide Strecken treffen im Bahnhof Yangon aufeinander, die Strecke von Pyay von Westen, die Strecke von Mandalay von Osten. Schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstand die Idee, die beiden Strecken auch nördlich des damaligen Rangoon zu verbinden. In einem ersten Schritt entstand 1911 eine kurze Bahnstrecke von Mahlwagone nach Bauk Htwa (Bauktaw).[Anm. 1] Die wurde 1926 bis Mingalardonzay (Mingaladon Cantonement) verlängert. Der Ringschluss zur Bahnstrecke Yangon–Pyay erfolgte dann zum 1. Mai 1959. Das war der erste Streckenneubau seit der Unabhängigkeit Burmas 1948. Zugleich wurde die gesamte Ringbahn zweigleisig ausgebaut.[2]

Ab 1963 verkehrten Dieseltriebwagen, die Talbot in Aachen hergestellt hatte, auf der Ringbahn, die sich aber nicht bewährten. Bereits 1964 wurden sie durch Wagenzüge ersetzt, die von Diesellokomotiven mit der Baureihenbezeichnung DD15.01 gezogen wurden, die Krupp in Essen hergestellt hatte. Die Dieseltriebwagen von Talbot wurden entmotorisiert und die Fahrzeuge, nun von Lokomotiven gezogen, 50 Jahre lang weiter eingesetzt.[2]

Zwischen 1963 und 1965 wurde die Infrastruktur der Ringbahn modernisiert. Siemens stattete einen Teil der Strecke mit automatisiertem Streckenblock und Lichtsignalen aus. 18 niveaugleiche Bahnübergänge wurden durch Brücken ersetzt.[2] Weiter sollte die Strecke elektrifiziert werden, was insgesamt eine Zugfrequenz von 2:30 Minuten bei einer Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h ermöglichen sollte. Das Projekt blieb aber stecken und die Elektrifizierung unterblieb.[4] Der tatsächliche Verkehr auf der Ringbahn bleibt bis heute weit hinter solchen Zahlen zurück.

Seit 2010 wurden gebrauchte Dieseltriebwagen aus Japan eingesetzt. Dies waren die ersten Fahrzeuge mit Klimaanlage, die in Myanmar verkehrten.[4] Im Dezember 2020 erhielt ein Konsortium, das aus dem japanischen Mitsubishi und dem spanischen Construcciones y Auxiliar de Ferrocarriles (CAF) besteht, den Auftrag, 11 sechsteilige Dieselzüge zu liefern.[8] Im Februar 2024 wurde das erste dieser Fahrzeuge am die MR ausgeliefert.[9]

Literatur

  • Dieter Hettler: Railways of Burma/Myanmar. Frank Stenvall, Malmö 2024. ISBN 978-91-7266-207-0
  • Jessica Mudditt: Waiting for the train. Upgrading the Yangon Circle Line. In: Dieter Hettler: Railways of Burma/Myanmar. Frank Stenvall, Malmö 2024. ISBN 978-91-7266-207-0, S. 28f. (Erstpublikation: The Myanmar Times vom 25. März 2013).
Commons: Ringbahn Yangon – Sammlung von Bildern

Anmerkungen

  1. Aufgrund uneinheitlicher Transkriptionen aus dem Burmanischen und der Umbenennung von Orten kursieren bei vielen geografischen Bezeichnungen unterschiedliche Benennungen und Schreibweisen.

Einzelnachweise

  1. a b Dieter Hettler: Railways of Burma/Myanmar. Frank Stenvall, Malmö 2024. ISBN 978-91-7266-207-0, S. 26f; Open Railway Map.
  2. a b c d Dieter Hettler: Railways of Burma/Myanmar. Frank Stenvall, Malmö 2024. ISBN 978-91-7266-207-0, S. 25
  3. Mudditt, S. 28, nennt beide Zahlen.
  4. a b c d e Dieter Hettler: Railways of Burma/Myanmar. Frank Stenvall, Malmö 2024. ISBN 978-91-7266-207-0, S. 26.
  5. Open Railway Map.
  6. a b c Jessica Mudditt: Waiting for the train. Upgrading the Yangon Circle Line. In: Dieter Hettler: Railways of Burma/Myanmar. Frank Stenvall, Malmö 2024. ISBN 978-91-7266-207-0, S. 28
  7. a b Jessica Mudditt: Waiting for the train. Upgrading the Yangon Circle Line. In: Dieter Hettler: Railways of Burma/Myanmar. Frank Stenvall, Malmö 2024. ISBN 978-91-7266-207-0, S. 29
  8. Myanma Railways orders two train fleets. In: Railway Gazette vom 8. Dezember 2020; abgerufen am 23. Juni 2025.
  9. The Republic of the Union of Myanmar – Ministry of Information: Myanmar Railways will deploy carriages imported from Spain for trains operating on the Yangon Circular Railway, vom 7. Februar 2024; abgerufen am 23. Juni 2025.