Richard Manner
Richard Manner (* 7. Februar 1906 in Heřmanice/Hermsdorf (heute Žandov) bei Litoměřice; † 23. Februar 1970) war ein deutscher Jurist, Landrat und Ministerialbeamter.
Leben und Wirken
Der Sohn eines Landwirts studierte nach dem Besuch der Gymnasien in Asch und Eger seit 1924 Rechtswissenschaften an der Deutschen Universität in Prag und wurde 1929 zum Dr. jur. promoviert. Danach war er bis 1939 als Advokat in Asch tätig. Am 25. September 1934 legte er die große juristische Staatsprüfung ab.[1]
Nachdem er von April bis Mai 1939 im Landratsamt in Iserlohn gearbeitet hatte, wechselte er bis August 1939 an das Landratsamt in Altena bei Breslau. Im August 1939 ging er zurück in seine Heimatstadt Asch. Diese war nach der Besetzung der Grenzgebiete der Tschechoslowakei durch das Deutsche Reich und der Bildung des Reichsgaus Sudetenland zur Kreisstadt des Landkreises Asch geworden. Manner wurde zunächst kommissarisch und mit Wirkung vom 1. September 1940 definitiv zum Landrat in Asch ernannt.[2] Im September 1944 erfolgte seine Einberufung zum Kriegsdienst bei der deutschen Wehrmacht.
Manner war 1935 Mitglied der Sudetendeutschen Partei geworden. Am 26. Januar 1939 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde rückwirkend zum 1. November 1938 aufgenommen (Mitgliedsnummer 6.869.056).[3] Er wurde noch im gleichen Monat Kreisamtsleiter für Kommunalpolitik in Asch. Daneben trat er 1938 Mitglied der Sturmabteilung (SA) bei.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er Ministerialrat in Stuttgart und war 1959 Vertreter des Ministeriums für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte in Baden-Württemberg.
Familie
Manne war verheiratet mit der Lehrerin Senta Manner.
Schriften (Auswahl)
- Das „Weltflüchtlingsjahr“ – Zeichen unserer Zeit. In: Riesengebirgsheimat. 14 (1959), Heft September, S. 249–250.
Literatur
- Volker Zimmermann: Die Sudetendeutschen im NS-Staat. Politik und Stimmung der Bevölkerung im Reichsgau Sudetenland (1938–1945). Klartext, Essen 1999, S. 160.
- Ralf Gebel: Heim ins Reich! Konrad Henlein und der Reichsgau Sudetenland (1938–1945). Oldenbourg, München 1999, S. 218.
Weblinks
- Landkreis Asch Verwaltungsgeschichte und die Landräte auf der Website territorial.de (Rolf Jehke)