Richard Klepzig

Richard Klepzig (* 1860 in Halle (Saale); † 4. Februar 1929 in Mödling, Niederösterreich)[1] war ein deutscher Architekt, der in Deutschland, der Schweiz und Österreich tätig war. Als typischer Architekt des späten Historismus und Eklektizismus verwendete er unterschiedliche Stile, bei denen er offenbar auch sehr auf Bauherrenwünsche einging.

Klepzig arbeitete als Architekt und Bauleiter in Gotha und Coburg und baute insbesondere Villen für das Bürgertum, aber auch öffentliche Bauten. Sein Hauptwerk war die Synagoge in Gotha. Um 1908 zog er nach Zürich und setzte dort seine Arbeit fort. Um 1918 übersiedelte er nach Wien, wohnte in Wien V., Margaretenstraße 164, und besaß ein „Geschäfts- und Wohnhaus an der Mariahilferstraße“, spätestens ab 1923 wohnte er in Mödling, Neugasse 23.[1] Am 4. Februar 1929 starb Klepzig an Lungenentzündung[2] und wurde auf dem Friedhof in Maria Enzersdorf begraben.[1]

Bauten und Entwürfe

  • 1899: Villa für Carl Greffrath und Clara Greffrath in Gotha, Gartenstraße 40
  • 1899: Villa für Fritz Bothmann (gen. „Karussellkapelle“) in Gotha, Seebachstraße 11
  • 1900: Haus 5 und 6 des Krankenhauses in Gotha, Erfurter Landstraße
  • 1901: Landkrankenhaus in Coburg (mit Heinrich Wallraff)
  • 1903: Geschäftshaus für den F. A. Perthes Verlag in Gotha, Friedrich-Perthes-Straße 4
  • 1903–1904: Synagoge in Gotha, Hohenlohestraße 1 (zerstört)[3]
  • 1903–1904: Umbau der Villa Kunreuther in Gotha, Friedrichstraße 14
  • 1904: Textilkaufhaus M. Conitzer & Söhne in Gotha, Erfurter Straße 17
  • 1904: Villa für Oskar Blödner in Gotha, Friedrichstraße 1
  • 1904: Doppelwohnhaus „Villa Elise“ in Gotha, 18.-März-Straße 9/11 (mit Robert Krämer)
  • 1904: Villa für Leopold Möller in Gotha, Puschkinallee 2
  • 1905: Kinderpavillon (später Innere Abteilung) des Krankenhauses in Gotha, Erfurter Landstraße
  • 1910: Villa für Julius Simson (gen. „Porzellanschlösschen“) in Gotha, Friedrichstraße 17–19
  • Villa Feddersen in Gotha, 18.-März-Straße 4 / Kreuzstraße
  • Villa für Dr. Bretzfeld (genannt „Tränenburg“) in Gotha, Huttenstraße 2
  • 1910–1912: Doppelwohnhaus für Laurenz Florin in Zürich, Trottenstrasse g. 62[4]
  • 1911: Mehrfamilienhäuser Apollostrasse 15–21 in Zürich[5]
  • 1912: Thüringisches Landesdenkmal auf dem Langen Berg bei Gehren (mit Standbild des Fürsten Karl Günther von Bildhauer Arno Zauche)
  • um 1927/1928: mehrere Entwürfe zum Neubau der Pfarrkirche Herz Jesu und der anschließenden Pfarr-, Vereins- und Heimgebäude in Mödling, Maria-Theresien-Gasse 16–22 in der Schöffelstadt (nicht ausgeführt)

Literatur

  • Mark Escherich: Villen in Gotha. Band 1. Rhino Verlag, Arnstadt / Weimar 1998, ISBN 3-932081-26-9, passim.
  • Matthias Wenzel, Mark Escherich: Villen in Gotha, Band 2. Rhino Verlag, Arnstadt / Weimar 2000, ISBN 3-932081-40-4, passim.

Einzelnachweise

  1. a b c Kraut und Rüben - Causa Klepzig: Neue Erkenntnisse. In: Wiener Zeitung Online. 5. Juli 2019, abgerufen am 6. Juni 2025.
  2. Matriken der Pfarre St. Othmar in Mödling
  3. Matthias Wenzel: Gotha auf alten Postkarten (= Die Reihe Archivbilder). 1. Auflage. Sutton, Erfurt 2005, ISBN 978-3-89702-822-7, S. 22.
  4. Stadtarchiv Zürich V.G. c.55. (2. Serie): Akten und Pläne der Baupolizei 1893–1985. (online@1@2Vorlage:Toter Link/amsquery.stadt-zuerich.ch (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. als PDF-Dokument)
  5. Foto bei Panoramio (Memento vom 27. Oktober 2016 im Internet Archive)