Richard Anthony (Politiker)
Richard Sydney Anthony (* 20. Oktober 1875 in Clonmel, County Tipperary, Irland; † 3. Januar 1962 in Cork) war ein irischer Politiker. Er war von 1927 bis 1938 und von 1943 bis 1948 Abgeordneter (Teachta Dála) im Dáil Éireann, dem Unterhaus, und von 1948 bis 1951 und von 1954 bis 1957 Mitglied des Seanad Éireann, des Oberhauses des irischen Parlaments (Oireachtas).
Anthony wurde bereits in seiner Jugend Mitarbeiter bei der Zeitung Cork Examiner. Er arbeitete an der Linotype-Setzmaschine. Als Mitarbeiter kam er bald mit den Gewerkschaften in Kontakt und wurde eine führende Figur im Arbeiterrat von Cork. In den 1920er Jahren trat er der Irish Labour Party bei. Er kandidierte erstmals bei den Wahlen 1923 im Wahlkreis Cork Borough, wurde jedoch nicht gewählt. Er konnte aber bei den Wahlen im Juni 1927 dann in den Dáil einziehen und verteidigte den Sitz bei den Wahlen im September 1927. Als er 1931 entgegen der Parteilinie das Military Tribunal Bill befürwortete, wurde er aus der Partei ausgeschlossen. Bei den Wahlen 1932 trat er dann als unabhängiger Kandidat an und wurde gewählt. Diesen Erfolg konnte er bei den Wahlen 1933 und Wahlen 1937 wiederholen. Bei den Wahlen 1938 verlor er jedoch seinen Sitz. Trotz seiner vormaligen Parteizugehörigkeit war er ein Antisozialist. Er schlug sogar im Stadtrat von Cork im April 1939 vor, dass eine Glückwunschadresse an General Francisco Franco zu seinem Sieg im Spanischen Bürgerkrieg gerichtet werden solle. Von 1942 bis 1943 war er Lord Mayor of Cork (Oberbürgermeister von Cork). Bei den Wahlen 1943 konnte er seinen Sitz im Dáil zurückgewinnen und 1944 verteidigen. Kurz vor den Wahlen 1948 trat er erneut der Labour Party bei. Er verlor aber in den gleichen Wahlen seinen Sitz. Stattdessen wurde er über die Arbeitsliste in den Seanad Éireann gewählt. Bei den Wahlen 1951 versuchte er erneut, allerdings ohne Erfolg, in den Dáil einzuziehen. Anthony konnte dann 1954 erneut über die Arbeitsliste in den Seanad einziehen.[1]
Anthony war dreimal verheiratet. Mit seiner ersten Frau hatte er sieben Kinder.