Rheinhausen im Breisgau

Wappen Deutschlandkarte
Rheinhausen im Breisgau
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Rheinhausen im Breisgau hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 14′ N, 7° 43′ O
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Emmendingen
Höhe: 174 m ü. NHN
Fläche: 22 km²
Einwohner: 4333 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 197 Einwohner je km²
Postleitzahl: 79365
Vorwahl: 07643
Kfz-Kennzeichen: EM
Gemeindeschlüssel: 08 3 16 053
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 95
79365 Rheinhausen im Breisgau
Website: www.rheinhausen.de
Bürgermeister: Jürgen Louis
Lage der Gemeinde Rheinhausen im Breisgau im Landkreis Emmendingen
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Karte

Rheinhausen im Breisgau (bis April 2025 Rheinhausen)[2] ist eine Gemeinde im Landkreis Emmendingen in Baden-Württemberg.

Geographie

Lage

Rheinhausen im Breisgau liegt im nördlichen Breisgau am Rhein. Von hier aus erstreckt sich rheinabwärts das Naturschutzgebiet Taubergießen, eines der größten Naturschutzgebiete Baden-Württembergs.

Nachbargemeinden

Rheinhausen im Breisgau grenzt im Westen an Frankreich, im Norden an Rust und weiter im Uhrzeigersinn nach Süden an Ringsheim, Herbolzheim, Kenzingen und Weisweil.

Gemeindegliederung

Rheinhausen im Breisgau besteht aus den ehemals selbstständigen Gemeinden Oberhausen und Niederhausen. Zur ehemaligen Gemeinde Niederhausen gehört das Dorf Niederhausen. Zur ehemaligen Gemeinde Oberhausen gehören das Dorf Oberhausen und der Wohnplatz Elektrische Überlandzentrale (Mühlehof).[3]

Geschichte

Auf dem fruchtbaren Lößboden zwischen den Ortsteilen Ober- und Niederhausen im Gewann Rebbürgerfeld waren bereits vor rund 7000 Jahren Menschen sesshaft, die von Ackerbau und Fischfang lebten. Die Rebbürgerfeldleute zählen zu den ersten Bauern, die in Mitteleuropa archäologisch nachzuweisen sind. Weitere archäologische Befunde weisen auch für die Folgezeit die regelmäßige Besiedelung der Gegend nach.

Die Gründung der Siedlungen, auf die die Ortschaften Nieder- und Oberhausen zurückgehen, fiel auf das 6. bis 7. Jahrhundert als der Breisgau von den Alemannen besiedelt wurde. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Niederhausen im Jahr 861.

Seit 1343 waren die Gemeinden vorderösterreichische Lehen und blieben es bei ständig wechselnden Ortsherrschaften bis zum Reichsdeputationshauptschluss. Im Jahr 1805 wurden Ober- und Niederhausen badisch.

Bis zu Rheinregulierung und Kanalisierung der Elz im 19. Jahrhundert wurden die Orte regelmäßig von teils verheerenden Hochwassern bedroht. Die Wasserbaumaßnahmen verbesserten diese Situation erheblich, führten jedoch zum Rückgang von Fischerei und Rheinschifffahrt, die schließlich praktisch zum Erliegen kamen.

Die Gemeinden wurden im Dezember 1906 das erste Mal mit elektrischen Strom versorgt, Oberhausen am 17. und Niederhausen am 18. Dezember. Der Strom wurde von einem kleinen Laufwasserkraftwerk an der Elz geliefert. Dieses Kraftwerk wurde davor als Antrieb der Maschinen einer Nähseide-Fabrik verwendet.

Die heutige Gemeinde wurde am 1. Mai 1972 durch Vereinigung der beiden Gemeinden Niederhausen und Oberhausen gebildet.[4]

Politik

Gemeinderat

Rathaus im Ortsteil Oberhausen

Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte bei einer Wahlbeteiligung von 65,1 % zu folgendem Ergebnis:

Partei / Liste 2024 2019
Stimmenanteil Sitze Stimmenanteil Sitze
CDU 46,9 % 6 53,5 % 6
Freie Bürgerliste 41,2 % 5 46,5 % 6
Pro Rheinhausen 11,9 % 1
Wahlbeteiligung 65,1 % 65,5 %

Bürgermeister

Jürgen Louis (CDU) ist der Bürgermeister der Gemeinde Rheinhausen im Breisgau. Bei der Bürgermeisterwahl am 17. Mai 2020 wurde er mit 88,57 Prozent der gültigen Stimmen für eine dritte Amtszeit von acht Jahren gewählt. Die Wahlbeteiligung lag bei 54,63 Prozent.[5]

Verwaltungsverband

Rheinhausen im Breisgau gehört dem Gemeindeverwaltungsverband Kenzingen-Herbolzheim an, zu dem neben den Städten Kenzingen und Herbolzheim auch die GemeindeWeisweil gehört.

Wappen

Blasonierung: „Gespalten; vorn in Rot ein silberner Balken, hinten in Blau eine goldene Pflugschar über einem silbernen Fisch.“

Der rotweiße Bindenschild in der vorderen Hälfte verweist auf die lange bis 1805 dauernde Zugehörigkeit der Teilorte zur vorderösterreichischen Landgrafschaft Breisgau. Die Pflugschar fand sich schon in den Wappen und Siegeln der beiden Teilorte vor der Vereinigung. Der Fisch verweist auf den Rhein und die mit ihm verbundene Fischerei.

Städtepartnerschaften

Seit dem 28. Oktober 2006 pflegt die Gemeinde Rheinhausen im Breisgau eine Städtepartnerschaft mit der polnischen Stadt Wisła und seit dem 9. Mai 2009 mit der elsässischen Gemeinde Wittisheim. Ferner verbindet die Gemeinde eine Freundschaft mit Tannenberg (Sachsen) im Erzgebirge.

Infrastruktur

Verkehr

Durch Rheinhausen im Breisgau verläuft die rechtsrheinische Variante des Rheinradwegs, der von der Quelle des Rheins am Oberalppass im Schweizer Kanton Graubünden bis zur Mündung bei Rotterdam führt. Von Weisweil kommend überquert er den Leopoldskanal, verläuft an Rheinhausen vorbei und danach wieder am Rhein entlang nach Meißenheim. Er ist als Eurovelo-Route 15 (Rheinradweg)[6] und als D-Route 8 (Rhein-Route)[7] ausgewiesen.

Bildung

Rheinhausen im Breisgau verfügt über eine kommunale zweizügige Grundschule im Bürgerzentrum Rheinhausen.

Gerichte

Die Gemeinde Rheinhausen im Breisgau gehört zum Gerichtsbezirk des Amtsgerichts Kenzingen.

Behörden

Der Bundesnachrichtendienst betreibt die BND-Außenstelle Rheinhausen zur Fernmeldeaufklärung.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Albert Köbele und Margarete Kirner: Ortssippenbuch Rheinhausen. Ober- u. Niederhausen, Landkreis Emmendingen in Baden. Mit einer ortsgeschichtlichen Einleitung von Anton Wild. Selbstverlag Köbele, Grafenhausen bei Lahr 1975 (= Badische Ortssippenbücher 35)
  • Dieter Ohr, Anton Wild, Michael Zängle: Weimarer Wahlen in zwei badischen Dörfern des badischen Grenzlands. Der Beitrag kleinräumiger Fallstudien zur Erklärung des Aufstieges der NSDAP, in: Historical Social Research / Historische Sozialforschung (HSR) 17 (1992), Nr. 2 (Volltext als PDF)
  • Anton Wild (Hrsg.): Die zwei Hüse am Rhin. Alte Photos von Ober- und Niederhausen. Kesselring, Emmendingen 1983, ISBN 3-922282-65-2
Commons: Rheinhausen (Breisgau) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Tabellengruppe 12411: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes zum 31. Dezember 2024 (Hilfe dazu).
  2. Gemeindeverzeichnis/Namens- und Grenzänderungen August 2025. Statistisches Bundesamt, abgerufen am 31. Juli 2025.
  3. Landesarchivdirektion Baden-Württemberg (Hrsg.): Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Freiburg. Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2, S. 245–246.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 495 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF; 41,1 MB]).
  5. Staatsanzeiger für Baden-Württemberg – Bürgermeisterwahl Rheinhausen, abgerufen am 2. Dezember 2020
  6. Eurovelo 15 Basel bis Karlsruhe auf de.eurovelo.com
  7. D-Netz auf dem Radroutenplaner Deutschland