Rheden (Adelsgeschlecht)


Rheden (auch: Reeden o. ä.) ist der Name eines hildesheimischen Uradelsgeschlechts.
Die Familie ist zu unterscheiden von dem emsländischen Adelsgeschlecht Rehden, den märkischen und schlesischen Adelsgeschlechtern Redern, dem niedersächsischen Uradelsgeschlecht Reden sowie dem westfälisch-niederländisch-irischen Adelsgeschlecht Rhede.
Geschichte
Das Geschlecht stammt von einem namensgebenden Gut in Rheden im Landkreis Hildesheim in Niedersachsen, heute Schloss Rheden. Urkundlich erscheint die Familie erstmals mit Eizzo von Rheden als Zeuge im Stiftungsbrief des Bischofs Bernhard I. von Hildesheim für das Kloster Derneburg vom 9. April 1143.[1][2] Heinrich von Rheden war 1488 Wohltäter der Kirche zu Höxter. Franz von Rheden war 1594 bis 1620 braunschweigischer Hofmarschall und Landdrost.[3]
Die Familie zählte zu den Mindener Lehnsleuten[4] und besaß ab 1498 im Stift Gandersheim die Erbdrostenwürde.[5] Ihre Güter lagen entlang der Leine von Gandersheim bis Elze: Ackenhausen, Banteln (urkundlich 1435–1498), Brüggen (1435), Emmen (1311), Engelade, Gronau, Kreyensen, Rheden (1285–1856), Sieboldehausen, Wallenstedt (1314). 1286 stellte sie auch Burgmänner zu Lauenstein.[3]
Persönlichkeiten
- August von Rheden (1853–1907), preußischer Politiker
- Hartwig von Rheden (1885–1957), Politiker (NSDAP)
- Hildegard von Rheden (1895–1987), Politikerin (DRP)
Wappen
Blasonierung des Redenden Wappens: In Silber ein rotes Rad. Auf dem Helm mit rot-silbernen Helmdecken eine rote zwischen zwei silbernen Straußenfedern.[4] Als Schildhalter zwei goldene Löwen. Devise: Intuta qua indecora.[6]
Abweichend werden als Helmzier auch drei silberne Straußenfedern zwischen zwei halben roten Rädern angegeben.[1]
Literatur
- Anton Fahne: Geschichte der Westphälischen Geschlechter unter besonderer Berücksichtigung ihrer Uebersiedelung nach Preußen, Curland und Liefland, mit fast 1200 Wappen und mehr als 1300 Familien, Heberle, Köln 1858, S. 329 (Google Bücher).
- Otto Titan von Hefner, Alfred Grenser, George Adalbert von Mülverstedt: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 3 (Blühender Adel deutscher Landschaften unter preußischer Vorherrschaft), 2. Abt., Bd. 1, T. 2: Der blühende Adel des Königreichs Preußen: Edelleute M–Z, Nürnberg 1878, S. 325 (uni-goettingen.de) und Tfl. 378 (uni-goettingen.de).
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon, Band 7: Ossa–Ryssel, Leipzig 1867, S. 478 (Google Bücher).
- Leopold von Ledebur: Adelslexicon der Preußischen Monarchie. Band 2: L–S, Berlin 1856, S. 287 f. (digitale-sammlungen.de).
- Adolf Matthias Hildebrandt: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 2 (Blühender Adel deutscher Landschaften), 9. Abt.: Der Hannöverische Adel, Nürnberg 1870, S. 14 (uni-heidelberg.de) u. Tfl. 15 (uni-heidelberg.de).
- Max von Spießen: Wappenbuch des Westfälischen Adels, mit Wappengrafiken von Adolf Matthias Hildebrandt, Band 1, Görlitz 1901–1903, S. 103 (hhu.de); Band 2, Görlitz 1903, Tfl. 255 (hhu.de).
- Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser, Teil A, 1916, S.708 f.