Rengsdorf
| Wappen | Deutschlandkarte | |
|---|---|---|
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| Basisdaten | ||
| Koordinaten: | 50° 30′ N, 7° 30′ O | |
| Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
| Landkreis: | Neuwied | |
| Verbandsgemeinde: | Rengsdorf-Waldbreitbach | |
| Höhe: | 275 - 340 m ü. NHN | |
| Fläche: | 6,91 km² | |
| Einwohner: | 3001 (31. Dez. 2024)[1] | |
| Bevölkerungsdichte: | 434 Einwohner je km² | |
| Postleitzahl: | 56579 | |
| Vorwahl: | 02634 | |
| Kfz-Kennzeichen: | NR | |
| Gemeindeschlüssel: | 07 1 38 061 | |
| Adresse der Verbandsverwaltung: | Westerwaldstraße 32–34 56579 Rengsdorf | |
| Website: | www.kurortrengsdorf.de | |
| Ortsbürgermeister: | Marc Dillenberger | |
| Lage der Ortsgemeinde Rengsdorf im Landkreis Neuwied | ||
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Rengsdorf ist eine Ortsgemeinde und ein heilklimatischer Kurort im Landkreis Neuwied in Rheinland-Pfalz. Sie ist Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Rengsdorf-Waldbreitbach, der sie auch angehört.
Geographie
Klima
Die Jahresniederschlagsmenge beträgt 834 mm.[2]
Geschichte
Die älteste Urkunde über Rengsdorf stammt aus der Zeit, in der Theutgart Erzbischof von Trier war (847–868). In dieser um 857 gefertigten Urkunde wurden die Grenzen des Rengsdorfer Pfarrzehntbezirks beschrieben, der zum Koblenzer Kastorstift gehörte. Die Anerkennung als „Heilklimatischer Kurort“ erhielt Rengsdorf im Jahr 1963, die gesundheitstouristische Tradition reicht jedoch bis ins 19. Jahrhundert zurück.[3]
Im März 1956 wurde im ehemaligen Hotel „Rheinhöhe“ die Schule für Nachrichtenwesen der Bundeswehr aufgestellt. Sie zog Mitte Oktober 1958 nach Bad Ems. Im Dezember 1959 zog eine „Radio-Kompanie“ in das Gebäude, die später als PSV-Bataillon 1 in Andernach stationiert wurde.[4]
- Statistik zur Einwohnerentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Rengsdorf, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[5]
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Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Rengsdorf besteht aus 20 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem. Bis zur Wahl 2019 wurde in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt, da mehrere Wahlvorschlagslisten eingereicht wurden.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:
| Wahl | SPD | CDU | FDP | FWG | WGR | Gesamt |
|---|---|---|---|---|---|---|
| 2024 | per Mehrheitswahl | 20 Sitze[6] | ||||
| 2019 | 8 | 9 | 3 | – | – | 20 Sitze[7] |
| 2014 | 7 | 7 | 1 | 4 | 1 | 20 Sitze |
| 2009 | 8 | 6 | 3 | 3 | – | 20 Sitze |
| 2004 | 8 | 6 | 2 | 4 | – | 20 Sitze |
- FWG = Freie Wählergemeinschaft Rengsdorf e. V.
Bürgermeister
Marc Dillenberger wurde am 9. Dezember 2024 Ortsbürgermeister von Rengsdorf.[8] Da bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 kein Wahlvorschlag eingereicht wurde, oblag die Neuwahl des Bürgermeisters gemäß rheinland-pfälzischer Gemeindeordnung dem Rat. Da dieser auf seiner konstituierenden Sitzung am 3. Juli keinen Kandidaten fand, konnten mit Marc Dillenberger, Thomas Schreck und Denis Müller lediglich die drei Beigeordneten gewählt werden, die im Oktober personenbezogen je einen Geschäftsbereich erhielten.[9][10] Da die weiterhin vakante Position des Ortsbürgermeisters die Kommunalaufsicht auf den Plan rief, erklärte sich der Erste Beigeordnete Marc Dillenberger dann doch bereit, die Aufgabe zu übernehmen, und wurde auf der Gemeinderatssitzung im Dezember 2024 einstimmig zum Ortsbürgermeister gewählt.[8]
Dillenbergers Vorgänger Christian Robenek (CDU) hatte das Amt im Juli 2014 übernommen.[11] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 mit einem Stimmenanteil von 75,70 % wiedergewählt,[12] verzichtete er bei der Wahl 2024 auf eine erneute Kandidatur und legte auch seine Geschäftsführung mit Ablauf des 30. Juli 2024 nieder.[13]
Vorgänger von Christian Robenek war Karlheinz Kleinmann, der das Amt 15 Jahre ausübte.[14]
Partnergemeinde
Die Partnerschaft mit der in der französischen Region Burgund gelegenen Gemeinde Saint-Pierre-le-Moûtier besteht seit dem Jahre 2005.[15]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
- Am Kaisereichenplatz befindet sich die 13 Meter hohe Bismarcksäule, die 1903 zu Ehren des ersten deutschen Reichskanzlers Fürst Otto von Bismarck (1815–1898) eingeweiht wurde.
- Der Römergraben in Rengsdorf wurde lange Zeit als Überbleibsel des römischen Limes interpretiert. Heute weiß man allerdings, dass der Graben eigentlich aus der Zeit der Franken stammt. Im frühen Mittelalter diente er wohl als Wehr- und Grenzschutz zwischen Siedlungsbereichen. Der auf der Höhe angelegte Wall war wahrscheinlich zur zusätzlichen Sicherung noch seitlich mit Gebück bewachsen. Heute kann man den Verlauf der Anlage noch über ca. 750 m erkennen. Der Ort eignet sich hervorragend für Spaziergänge und Wanderungen, zumal man stellenweise eine exzellente Aussicht über das Neuwieder Becken hat.[16] Unter anderem ist dies auch die Streckenführung des bekannten Fernwanderwegs Rheinsteig.[17] Der Verlauf des eigentlichen Limes liegt ca. 3 km entfernt in Nähe der Kreuzkirche bei Melsbach.[16]
Siehe auch;
Musik
Bekannt ist Rengsdorf durch die jährlich im Sommer stattfindende Veranstaltung "Rock the Forest" der Rockfreunde Rengsdorf.[18] In den letzten Jahren sind dort unter anderem Kadavar, Rage und die Band Uriah Heep aufgetreten.
Vereinsleben
- Rettungsdienste und Katastrophenschutz: Die Freiwillige Feuerwehr, das Deutsche Rote Kreuz und die DLRG.
- Sport und Freizeit: Alternative Sport- und Spielgemeinschaft (A.S.S.), der Turnverein, der Sportverein Rengsdorf (Fußball), der TC-Rengsdorf, die Rockfreunde Rengsdorf e. V. sowie der Burschenverein Rengsdorf, welcher die Feste wie die Kirmes oder Karneval organisiert.
- Im Jahr 2005 wurde auf Anregung von Pfarrer Friedemann Stinder der Christliche Verein Junger Menschen (CVJM) Rengsdorf e. V. gegründet, der monatliche Kinderbibeltage und Jugendtreffs veranstaltet; außerdem gibt es im CVJM Rengsdorf eine Indiaca-Sportgruppe.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Direkt durch die Gemeinde verläuft die B 256, die Neuwied und Altenkirchen verbindet und über die auch eine regionale Busverbindung besteht. Am 3. Juli 2006 wurde mit dem Bau einer Ortsumgehung begonnen, deren erwartete Kosten sich auf rund 35 Millionen Euro beliefen. Das gut vier Kilometer lange Teilstück der B 256 ist seit dem 23. September 2014 offiziell für den Verkehr freigegeben.
Die nächste Autobahnanschlussstelle ist Neuwied/Altenkirchen an der A 3.
Der nächstgelegene Bahnhof ist in Neuwied mit Anschluss an die rechte Rheinstrecke. Die nächstgelegenen Bahnhöfe für den Fernverkehr auf der linken Rheinstrecke sind in Andernach und in Koblenz. In unmittelbarer Nähe verläuft die Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main. Der nächstgelegene Halt an dieser Strecke ist in Montabaur.
Ansässige Unternehmen
Bundesweit bekannte Unternehmen sind Lohmann & Rauscher, Hersteller von Verband- und Medikalstoffen, sowie die Firma Berge & Meer (Beteiligungsunternehmen der TUI Deutschland), der Bäderbetreiber monte mare und die „meta GmbH & Co KG“, die international Trennwandanlagen vertreibt. Für alle vier ist Rengsdorf der Haupt- bzw. Verwaltungssitz. Die Fertigungsbetriebe Maschinenbau Runkel GmbH und Winkler und Dünnebier Süßwarenmaschinen GmbH sind ebenfalls in Rengsdorf ansässig.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter des Orts
- Gerhard Curdes (* 1933), Universitätsprofessor für Städtebau und Landesplanung;
- Norbert van Heyst (* 1944), General der Bundeswehr;
Persönlichkeiten die im Ort gewirkt haben
- Friedrich Karl Henkel (1848–1930), deutscher Unternehmer und Gründer des Henkel-Konzerns, hatte seinen Alterswohnsitz in Rengsdorf und verstarb in Rengsdorf;
- Curt Karl Rüschhoff (1887–1969), deutscher Architekt, plante u. a. das Schlosshotel Bühlerhöhe;
- Richard Winkler (1898–1972), Seniorchef und persönlich haftender Gesellschafter der Firma Winkler+Dünnebier, Ehrenbürger der Stadt Neuwied.
Literatur
- Marie-Luise Dingeldey und die „Arbeitsgruppe Chronik“: 1150 Jahre Rengsdorf – Ein Gang durch die Jahrhunderte. Rengsdorf 2007.
Weblinks
- Internetpräsenz des Kurorts Rengsdorf
- Literatur über Rengsdorf in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Bevölkerungsstand von Land, Landkreisen, Gemeinden und Verbandsgemeinden (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
- ↑ Niederschlagsmittelwerte von Deutschland für den Zeitraum von 1961 bis 1990, Quelle: DWD
- ↑ Ortsgemeinde Rengsdorf ( vom 24. September 2015 im Internet Archive). Website des Gemeinde- und Städtebundes Rheinland-Pfalz e. V. Abgerufen am 15. Dezember 2014.
- ↑ Helmut R. Hammerich: „Stets am Feind!“ – Der Militärische Abschirmdienst (MAD) 1956–1990. 1. Auflage. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2019, ISBN 978-3-525-36392-8, S. 145.
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
- ↑ Christian Robenek (Ortsbürgermeister und Gemeindewahlleiter): Bekanntmachung des Ergebnisses der Wahl zum Gemeinderat Ortsgemeinde Rengsdorf am 9. Juni 2024. In: RW-Direkt, Ausgabe 25/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 21. Juni 2024, abgerufen am 6. September 2025.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- ↑ a b Niederschrift über die 7. Sitzung des Ortsgemeinderates der Ortsgemeinde Rengsdorf am 09.12.2024. In: RW-Direkt, Ausgabe 1/2025. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 6. September 2025.
- ↑ Öffentliche Niederschrift über die Konstituierende Sitzung des Ortsgemeinderates der Ortsgemeinde Rengsdorf am 03.07.2024. In: RW-Direkt, Ausgabe 31/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 6. September 2025.
- ↑ Öffentlicher Teil der Niederschrift über die 5. Sitzung des Ortsgemeinderates der Ortsgemeinde Rengsdorf am 07.10.2024. In: RW-Direkt, Ausgabe 45/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 6. September 2025.
- ↑ Ortsgemeinde Oberraden: 1. Sitzung des Ortsgemeinderates der Ortsgemeinde Oberraden (öffentlich). 3. Juli 2014, abgerufen am 14. März 2020.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Rengsdorf-Waldbreitbach, Verbandsgemeinde, 15. Ergebniszeile. Abgerufen am 14. März 2020.
- ↑ Niederschrift über die 2. Sitzung des Ortsgemeinderates der Ortsgemeinde Rengsdorf am 30.07.2024. In: RW-Direkt, Ausgabe 37/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 6. September 2025.
- ↑ Nachruf Karlheinz Kleinmann. Rhein-Zeitung, veröffentlicht von Freundeskreis Rengsdorf-St. Pierre e. V., 1. März 2016, abgerufen am 14. März 2020.
- ↑ Freundeskreis: Chronik 2003 bis 2017. Freundeskreis Rengsdorf-St. Pierre e. V., abgerufen am 14. März 2020.
- ↑ a b Rengsdorf-StPierre.de. Abgerufen am 12. Juni 2021.
- ↑ Rheinsteig Etappe 16 Rengsdorf - Leutesdorf. Abgerufen am 12. Juni 2021.
- ↑ Rengsdorf | Rockfreunde stellen Programm vor. In: rhein-zeitung.de. 29. März 2016, abgerufen am 14. April 2025.



