Rembert Unterstell

Rembert Unterstell (* 1960 in Recklinghausen; † 23. April 2025[1]) war ein deutscher Wissenschaftsjournalist, Autor und Historiker.

Leben

Unterstell legte sein Abitur am Recklinghäuser Hittorf-Gymnasium ab. Danach leistete er Zivildienst in einer Ambulanz für Alten- und Krankenpflege in Recklinghausen. Er studierte ab 1981 Geschichte und Germanistik, später auch Psychologie und Publizistik an der Universität Marburg und schloss das Studium mit dem Ersten Staatsexamen ab. Seine Staatsexamensarbeit hatte die soziale Entwicklung und die politische Orientierung des Mittelstands in der Weimarer Republik zum Thema und wurde 1989 veröffentlicht. Seine nachfolgende geschichtswissenschaftliche Forschungsarbeit wurde durch ein Immanuel-Kant-Stipendium und ein Jakob-Grimm-Stipendium gefördert. Mit einem Promotionsstipendium der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung wurde er 1995 bei Roderich Schmidt in Marburg promoviert. Seine Dissertation befasste sich mit der pommerschen Geschichtsschreibung im 19. und 20. Jahrhundert. Anschließend war er Lehrbeauftragter an der Universität Marburg.

Seit Studientagen schrieb Rembert Unterstell kontinuierlich für Tages- und Wochenzeitungen. Er erhielt 1988 für einen wissenschaftsjournalistischen Beitrag den Ersten Preis im Bundeswettbewerb „Reporter der Wissenschaft“. Nach der Promotion war er zunächst in der Öffentlichkeitsarbeit am Marburger Herder-Institut tätig. Anschließend war er zwei Jahre Redakteur beim Deutschen Studentenwerk (DSW) in Bonn. Seit 2000 arbeitete er für die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) in Bonn-Bad Godesberg, zunächst mit Akzent in der Pressearbeit. Er wurde Direktor in der Stabsgruppe Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Von 2007 bis zu seinem Tod war er Chef vom Dienst und für die Redaktion der DFG-Zeitschriften forschung und german research zuständig.

Unterstell war Mitglied im Programmbeirat der „Wissenswerte“, der europaweit größten Konferenz für Wissenschaftsjournalismus.[2] Er war in der Volontärsausbildung ebenso wie in der wissenschaftsjournalistischen Weiterbildung tätig. Darüber hinaus arbeitete er nebenberuflich als freier Autor, Publizist und Moderator.

Auszeichnungen

Publikationen (Auswahl)

Monographien

  • Klio in Pommern. Die Geschichte der pommerschen Historiographie 1815 bis 1945 (= Mitteldeutsche Forschungen. Bd. 113), Böhlau, Köln/Weimar/Wien 1995 (Zugl.: Marburg, Univ., Diss., 1995), ISBN 3-412-14495-9.
  • Mittelstand in der Weimarer Republik. Die soziale Entwicklung und politische Orientierung von Handwerk, Kleinhandel und Hausbesitz 1919–1933. Ein Überblick. Peter Lang, Frankfurt am Main/Bern/New York/Paris 1989, ISBN 3-631-42054-4.

Aufsätze

Außerdem erschienen etwa fünfzig Beiträge, hauptsächlich Rezensionen, in Fachzeitschriften, darunter Historische Zeitschrift, Archiv für Sozialgeschichte, Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Archiv für Kulturgeschichte, Jahrbuch für die Geschichte Mittel- und Ostdeutschlands, Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung, Publizistik usw.

Einzelnachweise

  1. Todesanzeige im General-Anzeiger Bonn, 13. Mai 2025. Abgerufen am 17. Mai 2025.
  2. Webseite der „Wissenswerte“.
  3. Bundeswettbewerb „Reporter der Wissenschaft“.
  4. Broschüre zum Jubiläum des Kant-Stipendiums; Martin Opitz Bibliothek.
  5. Richtlinie für die Vergabe des Jakob-Grimm-Stipendiums.
  6. Wissenschaftsförderung der Krupp-Stiftung.