Reliquiar des Heiligen Sigismund

Reliquiar von Płock

Das Reliquiar des Heiligen Sigismund ist ein Büstenreliquiar aus dem 14. Jahrhundert. Das Reliquiar befindet sich im Diözesanmuseum Płock in Polen. Es wurde von Kasimir dem Großen 1370 dem Domschatz der Kathedrale von Płock geschenkt, der es in Krakau, Prag oder Aachen in Auftrag gab. 1601 wurde auf das Reliquiar das Płock-Diadem vom Goldschmied Stanisław Zemelka aufgesetzt.

Die Reliquien des heiligen Sigismund brachte der Płocker Bischof Werner 1165 aus Aachen mit, wohin er zu einer diplomatischen Reise an den Hof von Kaiser Friedrich Barbarossa entsandt wurde. Das Reliquiar wurde während des Zweiten Weltkriegs als Beutekunst geraubt und tauchte nach dem Krieg in Osnabrück wieder auf. 1949 kam es wieder nach Polen, zunächst ins Nationalmuseum in Warschau und ab 1980 wieder nach Płock.

Literatur

  • Johann Michael Fritz, Goldschmiedekunst der Gotik in Mitteleuropa, München 1982
  • Ernst Günther Grimme, Goldschmiedekunst im Mittelalter. Form und Bedeutung des Reliquiars von 800 bis 1500. Köln 1972
  • Karel Otavsky, Aachener Goldschmiedearbeiten des 14. Jahrhunderts, [in:], Die Parler 1980, Bd. 4, 77–84
  • Anton Legner (hrsg.), Die Parler und der Schöne Stil 1350–1400. Europäische Kunst unter Luksemburgern. Ausstellungskatalog des Schnütgen-Museums in der Kunsthalle Köln, Bände 1–3, Köln 1978
  • Kinga Szczepkowska-Naliwajek, Relikwiarze średniowiecznej Europy od IV do początku XVI wieku: geneza, treści, styl i techniki wykonania, Warszawa 1996