Reid Davenport

Reid Davenport beim Sundance Film Festival 2025

Reid Davenport ist ein Filmregisseur, Filmproduzent und Filmeditor.

Karriere

Davenport begann seine Filmkarriere mit Kurzfilmen über Behinderung und das Leben im Rollstuhl. Nach eigenen Angaben leidet er unter Cerebralparese.[1] Bis 2016 studierte er Dokumentarfilm an der Stanford University und schloss mit einem Master of Fine Arts ab.[2] Besonderen Erfolg hatte er mit seinem Langfilmdebüt I Didn’t See You There, für das er 2022 beim Sundance Film Festival mit dem Preis für den besten amerikanischen Dokumentarfilm ausgezeichnet wurde. Dabei wurde er für die Leistung gelobt, körperliche Behinderungen aus einer anderen Perspektive zu zeigen.[3] Der Film ist aus der Perspektive eines Rollstuhlfahrers gefilmt und zeigt die unverblümten Reaktionen seiner Mitmenschen.[4] Im Film zieht er einen Vergleich zwischen der Freak Show von P. T. Barnum und der heutigen Ignoranz gegenüber Behinderten. Der Film wurde ausschließlich in barrierefreien Kinos gezeigt und er erstellte einen Audiokommentar für den gesamten Film.[5]

Er arbeitete jahrelang an seinem Film Life After, der schließlich auf dem Sundance Film Festival 2025 Premiere feierte und den Spezialpreis der Jury gewann.[6] Im Film recherchiert Davenport über Sterbehilfe für behinderte Menschen wie die US-Amerikanerin Elizabeth Bouvia, die in den 1980ern gerichtlich für Sterbehilfe eintrat.[7][8] Gegen Ende füllt Davenport ein kanadisches Formular aus, das ihm Sterbehilfe gestatten würde. Dabei fühlte er sich an vergangene Arztgespräche erinnert, bei denen in ähnlicher Form seine Krankheit evaluiert wurde.[1]

Filmografie (Auswahl)

  • 2013: WCF DC Shorts (Kurzfilm, Regie, Produktion)
  • 2013: Wheelchair Diaries: One Step Up (Kurzfilm, Regie, Produktion, Buch, Schnitt)
  • 2015: A Cerebral Game (Kurzfilm, Regie, Produktion, Schnitt)
  • 2016: Ramped up (Kurzfilm, Regie, Produktion, Schnitt)
  • 2016: The Swan (Kurzfilm, Ton)
  • 2022: I Didn’t See You There (Regie, Kamera)
  • 2022: Your Friend, Memphis (Produktion)
  • 2025: Life After (Regie)

Auszeichnungen (Auswahl)

Commons: Reid Davenport – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Filmmaker Staff: “This Shoot Collapsed That Separation Completely” | Reid Davenport, Life After - Filmmaker Magazine. In: Filmmaker Magazine | Publication with a focus on independent film, offering articles, links, and resources. 27. Januar 2025, abgerufen am 5. April 2025 (amerikanisches Englisch).
  2. Reid Davenport's LIFE AFTER wins Special Jury Award at Sundance | MFA in Documentary Film at Stanford University. 1. Februar 2025, abgerufen am 5. April 2025 (englisch).
  3. Award-Winning Filmmaker Reid Davenport Redefines Disability through the Lens of Art | Corcoran School of the Arts & Design | Columbian College of Arts & Sciences | The George Washington University. Abgerufen am 5. April 2025 (englisch).
  4. Adrian Horton: ‘I wanted people to inhabit my body’: an innovative film about disability. In: The Guardian. 11. Januar 2023, ISSN 0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 5. April 2025]).
  5. Abby Sun: Sundance 2022 Critic’s Notebook: I Didn’t See You There, Jihad Rehab - Filmmaker Magazine. In: Filmmaker Magazine. 30. Januar 2022, abgerufen am 5. April 2025 (amerikanisches Englisch).
  6. Ben Dalton: Sundance assisted dying doc ‘Life After’ boarded for international sales (exclusive). 9. Januar 2025, abgerufen am 5. April 2025 (englisch).
  7. lucy spicer: Give Me the Backstory: Get to Know Reid Davenport, the Filmmaker Behind “Life After” | Sundance Film Festival. 31. Januar 2025, abgerufen am 5. April 2025 (amerikanisches Englisch).
  8. Lauren Wissot: “Societal Failures Are Dictating What People Do”: Reid Davenport’s ‘Life After’ Connects Assisted Dying With a Fear of Disability. International Documentary Association, 28. Januar 2025, abgerufen am 5. April 2025 (englisch).