Reichsversammlung in Worms im Frühjahr 1231

Heinrich (VII.)

Die Reichsversammlung in Worms im Frühjahr 1231[Anm. 1] war die zweite Reichsversammlung in diesem Jahr, die König Heinrich (VII.) in Worms abhielt. Bekanntestes Ergebnis war die schriftliche Fixierung des Verhältnisses zwischen dem König und den Reichsfürsten im sogenannten Statutum in favorem principum.[1]

Vorgeschichte

Weil Heinrich (VII.) eher auf Ministeriale und die erstarkenden Städte setzte, um seine Macht im Reich zu sichern, sah sich der Adel in seinen Einflussmöglichkeiten beschränkt und versuchte, dem gegenzusteuern. Schon die Reichsversammlung in Worms im Januar 1231 hatte in diesem Spannungsfeld gestanden.[2]

Inhalt

Das Statutum in favorem principum in der Ausfertigung Kaiser Friedrich II. von 1232 für den Bischof von Würzburg

Der Aufenthalt des Königs in Worms ist ab dem 29. April 1231[3] und bis zum 1. Mai 1231 belegt.[4]

Neben dem schon erwähnten Statutum in favorem principum erließ König Heinrich (VII.) Bestimmungen zu Münzrecht und Falschmünzerei[5], regelte das Verhältnis zwischen Reichsstädten und Reichsfürsten[6] und stellte fest, dass jeder Bischof und jeder Reichsfürst die eigenen Städte befestigen dürfe.[7] Im Einvernehmen mit den anwesenden Fürsten stellte der König fest, dass „Landesrecht“ seitens des Landesherren nicht einseitig änderbar war, dass das vielmehr nur mit Zustimmung der Großen des Landes zulässig sei.[4]

Teilnehmer

Die nachfolgende Auflistung beruht auf Urkunden, die während der Reichsversammlung ausgestellt wurden. Die in den Urkunden genannten und in den Zeugenlisten erwähnten Personen belegen deren Anwesenheit in Worms.

Weiteres Geschehen

Das genaue Ende der Reichsversammlung ist nicht bekannt. Die Zeugnisse für die Versammlung enden mit dem 1. Mai 1231.[4] Das Itinerar König Heinrich (VII.) weist seinen nächsten Aufenthalt, Ende Mai 1231, in der Kaiserpfalz Hagenau, auf.[8]

Siehe auch

Literatur

Anmerkungen

  1. Die begriffliche Unterscheidung zwischen Hof- und Reichstagen sowie Reichsversammlungen oder Synoden war im Mittelalter noch nicht ausgeprägt. Diese Versammlungen waren alle Treffen der Herrscher mit führenden Trägern politischer Macht im Reich.
  2. Alternativ kommt auch einer seiner Brüder in Betracht, vgl. dazu hier.
  3. Genannt auch in der am gleichen Tag ausgestellten Urkunde RIplus URH 2 n. 310.In: Regesta Imperii online; abgerufen am 12. Juli 2025.
  4. Genannt auch in der am gleichen Tag ausgestellten Urkunde RIplus URH 2 n. 310.In: Regesta Imperii online; abgerufen am 12. Juli 2025.

Einzelnachweise

  1. Karl Zeumer: Quellensammlung zur Geschichte der Deutschen Reichsverfassung in Mittelalter und Neuzeit. J. C. B. Mohr, Tübingen 1913, S. 55. (Volltext in Wikisource – in Latein – Version vom 31. Juli 2018).
  2. Van Eickels, S. 306.
  3. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar RI V,1,2 n. 4189. In: Regesta Imperii online; abgerufen am 12. Juli 2025.
  4. a b c d e f g h i j k RIplus URH 2 n. 313. In: Regesta Imperii online; abgerufen am 13. Juli 2025.
  5. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac RI V,1,2 n. 4191. In: Regesta Imperii online; abgerufen am 12. Juli 2025.
  6. a b c d e f g h i j k l m n o p q RI V,1,2 n. 4195. In: Regesta Imperii online; abgerufen am 13. Juli 2025.
  7. a b c d e f g h i j k l m n RIplus URH 2 n. 312. In: Regesta Imperii online; abgerufen am 13. Juli 2025.
  8. RI V,1,2 n. 4200.In: Regesta Imperii online; abgerufen am 13. Juli 2025.