Reginald Mobley
Reginald Mobley (* 21. Oktober 1977 in Gainesville (Florida), USA) ist ein US-amerikanischer Sänger in der Stimmlage Countertenor.
Biographie
Reginald Mobley wuchs in einer Familie von Adventisten auf. Er wurde von seiner Mutter, seiner Tante und seiner Großmutter erzogen.[1] In seiner Kindheit erlernte er zunächst das Trompetenspiel und wandte sich dem Jazz, dem Rhythm and Blues und dem Gospel zu. Als er bei der Aufführung einer Fuge von Johann Sebastian Bach im Schulchor mitwirkte, wurde dies für ihn zu einem prägenden Erlebnis. Mit Hilfe eines Stipendiums konnte er ein Musikstudium aufnehmen, zunächst an der afroamerikanischen Oakwood University in Alabama in der Stimmlage Tenor. Daraufhin wechselte er an die University of Florida, wo er auf den Rat eines Professors hin seine Kopfstimme ausbildete, um als Countertenor singen zu können.[2] Zu Beginn seiner Karriere wurde er durch den Dirigenten John Eliot Gardiner entdeckt, mit dem er seither regelmäßig zusammenarbeitet.
Repertoire
Mobley ist Spezialist für Barockmusik, er ist unter anderem in L’incoronazione di Poppea von Claudio Monteverdi, in der h-Moll-Messe und der Johannespassion von J. S. Bach und in Händels Messiah aufgetreten, interpretiert jedoch auch andere Musikstile. Beispielsweise enthält sein drittes Album Because Jazzstücke und Negro Spirituals wie z. B. Sometimes I Feel Like a Motherless Child. Als Solist wird er am Klavier von Baptiste Trotignon begleitet.
Anerkennungen
Auf internationaler Ebene hat Mobley ausgezeichnete Kritiken erhalten. Anlässlich einer Tournee in Großbritannien rühmte The Guardian seine Interpretationen von J. S. Bach, Henry Purcell und Scat. Dabei wird auch sein Engagement für vergessene schwarze Musiker hervorgehoben, beispielsweise Ignatius Sancho.[3] Für das Album Because wurden er und Trotignon für einen Grammy Award for Best Classical Solo Vocal Album 2024 nominiert.
Weblinks
- James Manheim: Biographie bei AllMusic
- Interview mit Reginald Mobley St George’s Bristol (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Konzertbericht Libération, 22. Juni 2023 (französisch)
- ↑ Begegnung mit Reginald Mobley France Musique, 8. Juni 2023 (französisch)
- ↑ Fiona Maddocks: The Guardian, 16. Oktober 2021