Raymond Schofield

Raymond Schofield (* 1925) ist ein britischer Forscher auf dem Gebiet der Hämatologie. Er schlug 1978 das Konzept der „Stammzellnische“ vor und definierte ihre Eigenschaften.[1][2][3]

Leben

Raymond Schofield verließ 1941 im Alter von 16 Jahren die Schule und nahm eine Stelle im Labor eines Krankenhauses an.[4] Er arbeitete ab 1952 an den Paterson Laboratories, einer onkologischen Forschungseinrichtung des National Health Service NHS, die aus dem Christie Hospital und dem Holt Radium Institute in Manchester hervorging.[5] Aus den Paterson Laboratories wurde später das Paterson Institute, das 2006 Teil der University of Manchester wurde.[6] Neben seiner Arbeit studierte Schofield als Externer an der University of London, die ihm 1956 einen Bachelor-Abschluss in Chemie und Humanphysiologie verlieh. 1964/65 arbeitete er am US-amerikanischen Naval Radiological Defense Laboratory in San Francisco, Kalifornien. 1969 erhielt er einen Ph.D. Seine Hypothese der Stammzellnische präsentierte er 1977 auf einem Symposium an der University of California, San Francisco. Die entsprechende Veröffentlichung erschien 1978 in Blood Cells.[4]

1985 ging Schofield in den Ruhestand und wurde Farmer in West-Wales, wo er Schafe züchtete.[4] Hier lebte er auch noch 2024.[6][7] Seine letzte wissenschaftliche Veröffentlichung stammt laut Datenbank Scopus aus dem Jahr 1989. Schofields Arbeiten werden 40 Jahre nach seinem Eintritt in den Ruhestand noch regelmäßig zitiert. Er hat einen h-Index von 21 (Stand August 2025).[8]

2024 wurde Schofield – im Alter von fast 99 Jahren – gemeinsam mit Judith Kimble und Allan C. Spradling mit dem renommierten Wiley Prize in Biomedical Sciences ausgezeichnet, der mit 50.000 US-Dollar dotiert ist. 18 der 54 Preisträger des Wiley-Preises erhielten später einen Nobelpreis (Stand Mai 2025).[6][7][9]

Einzelnachweise

  1. R. Schofield: The relationship between the spleen colony-forming cell and the haemopoietic stem cell. In: Blood Cells. Band 4, Nr. 1–2, 1978, S. 7–25, PMID 747780 (englisch).
  2. Cristina Lo Celso, David T. Scadden: The haematopoietic stem cell niche at a glance. In: Journal of cell science. 2011, Band 124, Nummer 21, S. 3529–3535 doi:10.1242/jcs.074112.
  3. David T. Scadden: Nice Neighborhood: Emerging Concepts of the Stem Cell Niche. In: Cell. 2014, Band 157, Nummer 1, S. 41–50 doi:10.1016/j.cell.2014.02.013.
  4. a b c The 22nd Annual Wiley Prize in Biomedical Sciences. In: rockefeller.edu. Rockefeller University, abgerufen am 5. Mai 2025 (englisch).
  5. The Paterson Laboratories, Manchester, England. In: Oncology. Band 38, Nr. 1, 1. Januar 1981, S. 59–61, doi:10.1159/000225523, PMID 7003461 (englisch).
  6. a b c Dr Raymond Schofield awarded this year’s Wiley Prize for Biomedical Sciences, with Judith Kimble and Allan Spradling. In: manchester.ac.uk. Manchester University, 3. April 2024, abgerufen am 18. August 2025 (englisch).
  7. a b Raymond Schofield, aged 98, honoured with 2024 Wiley Prize for Excellence in Biomedical Sciences. In: manchesternews.com. Manchester News, 18. März 2024, abgerufen am 15. Juni 2025 (englisch).
  8. Schofield, Raymond. In: scopus.com. Scopus, abgerufen am 18. August 2025 (englisch).
  9. The 22nd Annual Wiley Prize in Biomedical Sciences Awarded for Stem Cell Niche Research. John Wiley & Sons, Inc., 21. Februar 2024, abgerufen am 19. Juli 2025 (englisch).