Ray Kellogg (Spezialeffektkünstler)

Edgar Ray Kellogg (* 15. November 1905 in Council Bluffs, Iowa; † 5. Juli 1976 in Ontario, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Spezialist für visuelle Effekte, Kameramann und Filmregisseur.

Leben

Edgar Ray Kellogg arbeitete von 1929 bis 1941 als Direktor für fotografische Spezialeffekte bei den Studios der Twentieth Century Fox in Kalifornien.[1][2]

Während des Zweiten Weltkriegs trat Kellogg 1941 in die US Navy ein.[1] Er diente in der von John Ford geleiteten „Field Photographic Branch“ der OSS.[3] Kellogg war dort zuletzt Fregattenkapitän in der „War Crimes Unit“, deren Aufgabe die Dokumentation von Kriegsverbrechen war.[4][5] 1945 war Kellogg an der Entstehung von George Stevens′ Dokumentarfilm Nazi-Konzentrationslager beteiligt, der die Gräueltaten der Nazis in den Konzentrationslagern zeigen sollte.[2] Zu Beginn des Films lasen Stevens und Kellogg beglaubigte Erklärungen vor, dass das Bildmaterial des Dokumentarfilms in keiner Weise bearbeitet oder verändert wurde.[6][1] Auf Basis von deutschem Archivmaterial erstellte Kellogg als Regisseur und Produzent den Dokumentarfilm Der Nazi-Plan, der im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher als Beweismittel der Anklage aufgeführt wurde.[5] Während des Prozesses drehte Kellogg gemeinsam mit Pare Lorentz und Stuart Schulberg den Dokumentarfilm Nuremberg, in dem die Nürnberger Prozesse filmisch dokumentiert wurden.[4] An George Stevens′ Dokumentarfilm That Justice Be Done, einem der letzten von der OSS umgesetzten Filme, war Kellogg ebenfalls als Produzent beteiligt.

Nach dem Krieg arbeitete Kellogg an diversen Projekten, so unter anderem für John Ford am Western Westlich St. Louis. Ab Anfang der 1950er Jahre war er erneut für Twentieth Century Fox tätig, wo er als Assistent von Fred Sersen in der Abteilung für Spezialeffekte und Matte Painting wirkte.[7]

Seine Spezialeffekte für das Kriegsdrama Inferno brachten der Twentieth Century Fox bei der Oscarverleihung 1955 eine Nominierung für den Oscar für die besten visuellen Effekte ein, wobei Kellogg allerdings nicht namentlich genannt wurde.[8][9]

Ab Ende der 1950er Jahre ging Kellogg eine Partnerschaft mit dem Radiomacher und Kinobesitzer Gordon McLendon und dem Schauspieler und Produzenten Ken Curtis ein, die zusammen Low-Budget-Monsterfilme umsetzen wollten. Kellogg übernahm die Regie bei den beiden Filmen The Giant Gila Monster und Die Nacht der unheimlichen Bestien. 1960 übernahm Kellogg die Regie beim Tierfilm My Dog Buddy, für den er auch das Drehbuch geschrieben hatte. Bei diversen weiteren Filmproduktionen wirkte er als Regisseur der Second Unit, so unter anderem beim Monumentalfilm Cleopatra, John Fords Western Cheyenne, dem Western-Remake San Fernando oder dem Superhelden-Film Batman hält die Welt in Atem. Bei der Produktion der Fernsehserie Die Monroes übernahm Kellogg von 1966 bis 1967 die Funktion des Assistenten des Produzenten der Serie. Gemeinsam mit John Wayne verantwortete er 1968 die Regie des propagandistischen Kriegsfilms Die grünen Teufel, der sich trotz vernichtender Kritiken zu einem finanziellen Erfolg an den Kinokassen entwickelte.[10]

Kellogg starb im Juli 1976 im Alter von 70 Jahren im kalifornischen Ontario.

Filmografie

Visuelle Effekte

Regisseur

Regisseur der Second Unit

Einzelnachweise

  1. a b c Thomas Doherty: Revisiting a Hollywood Crew’s Archival Effort to Use Film to Convict Nazis at Nuremberg. In: hollywoodreporter.com vom 4. Februar 2023.
  2. a b American film about Nazi atrocities at concentration camps shown at Nuremberg Trials. In: portal.ehri-project.eu, abgerufen am 14. März 2025.
  3. Joseph McBride: Searching for John Ford: A Life. St. Martin’s Press, New York, 2001, ISBN 0-312-24232-8, S. 321.
  4. a b Joseph McBride: Searching for John Ford: A Life. St. Martin’s Press, New York, 2001, ISBN 978-0-312-24232-9, S. 350–351.
  5. a b Filmmakers for the Prosecution: The thrilling story of how motion pictures were used to convict the Nazis at the Nuremberg Trial. In: nurembergfilm.org, abgerufen am 15. März 2025.
  6. Nazi Concentration Camps. Der Film ist abrufbar im Internet ArchiveVorlage:Internet Archive Film/Wartung/Wikidata-Kenner nicht gesetztVorlage:Internet Archive Film/Wartung/Wikidata-Bezeichnung vom gesetzten Namen verschieden, abgerufen am 15. März 2025.
  7. Michael Troyan: Twentieth Century Fox: A Century of Entertainment. Lyons Press, Guilford, Connecticut, 2017, ISBN 978-1-63076-142-4, S. 483.
  8. Hell and High Water. In: awardsdatabase.oscars.org, abgerufen am 15. März 2025.
  9. Michael Troyan: Twentieth Century Fox: A Century of Entertainment. Lyons Press, Guilford, Connecticut, 2017, ISBN 978-1-63076-142-4, S. 610.
  10. Wayne's Green Berets is a Big Money Maker. In: Miami News vom 1. Juni 1969, Digitalisat.