Ralph Siegel
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Ralph Claus-Peter Siegel (* 30. September 1945 in München) ist ein deutscher Musiker, Komponist und Musikproduzent. Er zählt zu den prägenden Persönlichkeiten des Eurovision Song Contest und nahm bei 24 Veranstaltungen mit 25 Interpreten an diesem internationalen Musikwettbewerb teil. Bei der GEMA ist er mit mehr als 2000 Titeln registriert. Ihm gehören die Plattenfirma Jupiter Records, Chips Records[1] und die Siegel-Musikverlage.
Leben und Karriere
Kindheit und Jugend
Ralph Siegel wurde 1945 in München als Sohn des Schlagerkomponisten Ralph Maria Siegel und der Operetten-Sängerin Ingeborg Döderlein[2] geboren. Sein Großvater Rudolf Siegel war als Opernkomponist, Dirigent und Generalmusikdirektor in Krefeld tätig.
Musikalische Anfänge
Schon in frühester Kindheit lernte Siegel verschiedene Instrumente zu spielen, darunter Schlagzeug, Gitarre, Akkordeon und Klavier. Nachdem er Unterricht in Harmonie- und Kompositionslehre erhalten hatte, schrieb er im Alter von zwölf Jahren seine ersten Musiktitel unter dem Pseudonym Peter Elversen. Mit 19 Jahren schrieb er den von Don Gibson gesungenen Hit It’s a Long Long Way to Georgia, der in den amerikanischen Country-Charts bis auf Platz 12 kletterte.[3] Siegel machte sich ab 1966 einen Namen in der deutschen Schlager-Szene, indem er Titel für Interpreten wie Mireille Mathieu, Mary Roos, Marianne Rosenberg, Angela Wiedl, Peter Alexander, Roy Black, Costa Cordalis, Rex Gildo, Karel Gott, Heino, Michael Holm, Udo Jürgens, Roland Kaiser und Chris Roberts schrieb.
Deutsche ESC-Vorentscheidungen
Siegel versuchte mit zahlreichen Titeln für Deutschland zum ESC zu gelangen, was jedoch nicht immer klappte. Von 1972 bis 2016 versuchte er es mit 45 Titeln bei deutschen Vorentscheidungen und manchmal sogar mit mehreren in einem Jahr.
1972 bei Ein Lied für Edinburgh starteten mit Siegel-Kompositionen Edina Pop mit Meine Liebe will ich dir geben und Adrian Wolf mit Mein Geschenk an dich. Beide Titel entstanden in Zusammenarbeit mit Fred Weyrich. Der Erfolg blieb 1972 jedoch noch aus, da Pop Platz 6 und Wolf Platz 12 unter 12 Teilnehmern belegten, womit beide nicht in die damalige Entscheidungsrunde hineingelangten. 1975 bei Ein Lied für Stockholm gab Siegel der Vorentscheidung erneut eine Chance mit Peggy Marchs Lied Alles geht vorüber. March erreichte Platz 2 von 15 hinter Joy Fleming. Siegel jedoch gab nicht auf und versuchte es im Folgejahr erneut. 1976 wurden die Les Humphries Singers auserkoren, einen Siegel-Titel bei Ein Lied für Den Haag vorzutragen. Sie starteten mit Sing Sang Song und wurden zunächst wie March im Vorjahr Zweitplatzierte. Da jedoch der Siegertitel Der Star von Tony Marshall bereits veröffentlicht worden war, wurde Marshall disqualifiziert und die Les Humphries Singers rückten nach, was zu Siegels erstem ESC-Beitrag für Deutschland führte. Beim Eurovision Song Contest in Den Haag belegten die Les Humphries Singers jedoch nur den 15. Platz in einem Feld von 18 Teilnehmern.
1979 kehrte Siegel zur Vorentscheidung Ein Lied für Jerusalem zurück und versuchte es wie 1972 gleich zweimal. Dschinghis Khan traten mit Dschinghis Khan an, das später auf Platz eins der deutschen Charts kletterte. Neben diesem Chartstürmer, der die Vorentscheidung im Endeffekt auch gewann, traten die Gebrüder Blattschuss ebenfalls mit dem Siegel-Beitrag Ein Blick sagt mehr als jedes Wort an. Sie belegten Platz 12 von 12. Nach dem Erfolg von Dschinghis Khan beim ESC, wo sie den vierten Platz von 19 belegten, trat Siegel auch bei der deutschen Vorentscheidung 1980 Ein Lied für Den Haag doppelt an. Von ihm stammen Theater von Katja Ebstein und Pan von Costa Cordalis, die den ersten und zweiten Platz in der Vorentscheidung belegten. Ebstein belegte daraufhin beim ESC in Den Haag den zweiten Platz.
1981 lief es bei Ein Lied für Dublin praktisch identisch. Es traten zwei Titel von ihm an und belegten Platz 1 (Lena Valaitis mit Johnny Blue) und 2 (The Hornettes mit Mannequin), woraufhin beim ESC in Dublin der zweite Platz erreicht wurde. Dies wiederholte sich 1982 bei Ein Lied für Harrogate fast genau so, jedoch trat Siegel diesmal mit drei Titeln an, wovon sich zwei auf Platz 1 (Nicole mit Ein bisschen Frieden) und 2 (Paola mit Peter Pan) einfanden und einer (Marianne Rosenberg mit Blue-Jeans-Kinder) den achten Platz unter 12 belegte. Jedoch schaffte sein Beitrag beim ESC in Harrogate anstelle eines zweiten Platzes wie in den Vorjahren diesmal den Sieg. Nicole errang mit dieser Siegel-Komposition somit den ersten Sieg für Deutschland bei diesem Musikwettbewerb.
Nach einer kurzen ESC-Pause kehrte Siegel 1984 zur Vorentscheidung Ein Lied für Luxemburg mit dem Titel Tingel-Tangel-Mann der Gruppe Harmony Four zurück, der dort den dritten Platz belegte. Die darauffolgende Vorentscheidung 1985 Ein Lied für Göteborg wurde hauptsächlich von Siegel und Hanne Haller dominiert.[4] Siegel nahm mit zwei und Haller mit drei Titeln an der Veranstaltung teil, die insgesamt 12 Beiträge umfasste. Nach dem ersten Zwischenergebnis sah es auch nach einem Siegel-Sieg aus. Heike Schäfer lag mit ihren Glocken von Rom auf Platz 1 und Caro Pukke mit Grün, grün, grün lag auf der 2. Hallers Beiträge schnitten bis dahin eher mittelmäßig ab und belegten die Plätze 4 (Günther Stern mit Hier, da und überall), 8 (Wind mit Für alle) und 10 (Susan Schubert mit Sehnsucht nach einem Gefühl). Als die Endergebnisse verkündet wurden, sah es ganz anders aus. Schäfer lag hinter Wind auf Rang 2 und Pukke musste sogar das Siegertreppchen verlassen und stieg auf Platz 4 ab.
Diese Pleite hinderte Siegel nicht daran, es im nächsten Jahr erneut zu versuchen. Bei der Vorentscheidung 1986 Ein Lied für Bergen stammten vier Beiträge von ihm. Die Gruppe That's Life mit dem Song Telefon, Die Gruppe Clowns mit den gleichnamigen Song Clowns, Chris Heart & Band mit Die Engel sind auch nicht mehr das, was sie war’n und die Dschinghis Khan Family mit Wir gehör’n zusammen. Nachdem jedoch hier ebenfalls für Siegel kein Erfolg eintrat, da die Dschinghis Khan Family Platz 2, Chris Heart & Band Platz 3, die Clowns Platz 6 und That's Life Platz 12 von 12 belegten, musste er seine Strategie für 1987 ändern.
Bei der deutschen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest 1987 Ein Lied für Brüssel trat Ralph Siegel nur als Komponist eines einzigen Beitrages an, da er sich dazu entschlossen hatte, für seine anderen Beiträge unter Pseudonymen anzutreten. Insgesamt stammten fünf der zwölf Beiträge von Siegel und Meinunger. Dies sollte jedoch zwecks eines wertungsfreien Urteils geheim bleiben. Der Siegertitel des Abends Lass die Sonne in dein Herz von Wind wurde offiziell von Peter Elversen (Siegel) komponiert und Bernd Bastino (Meinunger) getextet. Ebenso war es mit Lieder der Freiheit von Helen Christie, das Platz 8 belegte.
Für die Beiträge Aus von Cassy (Platz 7) und Träume tun weh von Sandy Derix (Platz 11) wurden die Pseudonyme Claus-Peter Bobard (Siegel) und Bernd Ruhler (Meinunger) verwendet. Der eine Beitrag, der ganz offiziell aus Siegels Feder stammte und der den Text von Bernd Meinunger bekam, war Frieden für die Teddybären von Maxi & Chris Garden, der trotz der offiziellen Autoren Platz 2 hinter Wind belegte. Wind erreichte beim ESC in Brüssel den zweiten Platz hinter Johnny Logan, hinter dem schon 1980 Katja Ebstein den zweiten Platz belegt hatte.
Bei der Vorentscheidung 1988 Ein Lied für Dublin reduzierte Siegel sein Auftreten auf zwei Beiträge, von denen einer erneut mit Pseudonymen antrat. Tanzen geh’n von der damals 14-jährigen Tammy Swift (Platz 7) wurde laut Moderatorin Jenny Jürgens nämlich von Werner Zylka (Siegel) komponiert und von John O'Flynn (Meinunger) getextet. Für Lied für einen Freund von Maxi & Chris Garden entschieden sich Siegel und Meinunger jedoch wie im Vorjahr, ihren echten Namen zu nutzen, was sich als sinnvoll herausstellen sollte, da dieser Beitrag die Vorentscheidung gewann. Beim ESC in Dublin jedoch blieb der Erfolg aus, da das Mutter-Tochter-Duo den 14. Platz unter 21 Teilnehmern belegte.
Für Ein Lied für Lausanne steuerte Siegel 1989 einen Beitrag bei. Der Song Ich hab’ Angst von Dorkas, der den dritten Platz belegte, stammte aus Siegels Feder. Im darauffolgenden Jahr stand Siegel erneut mit einem Song in der deutschen Vorentscheidung Ein Lied für Zagreb. Hier gingen Chris Kempers und Daniel Kovac an den Start mit Siegels Friedens-Ballade Frei zu leben. Sie konnten die Vorentscheidung in München mit deutlichem Vorsprung vor der Gruppe Xanadu für sich entscheiden und fuhren zum ESC in Zagreb, wo sie den 9. Platz von 22 belegten.
1992 kehrte Siegel doppelt zur Vorentscheidung Ein Lied für Malmö zurück. Es traten Lena Valatis mit Wir seh’n uns wieder und Wind mit Träume sind für alle da mit Siegel-Kompositionen an. Für beide Lieder schrieb Bernd Meinunger den Text. Von den 6 Teilnehmern belegten seine beiden Platz 1 (Wind) und 3 (Valaitis). Somit stand beim ESC in Malmö 1992 erneut ein Siegel-Interpret für Deutschland auf der Bühne. Wind erhielt 27 Punkte und belegte den 16. Platz unter 23 Teilnehmern.
In den nächsten drei Jahren (1993 bis 1995) gab es keine deutschen ESC-Vorentscheidung. Der ARD beauftragte jedoch 1994 das Siegel-Meinunger-Team, einen Wettbewerbsbeitrag zu schreiben. Es entstand der Titel Wir geben ’ne Party, der vom Trio Mekado interpretiert wurde. Teil dieses Trios war ebenfalls Dorkas Kiefer, die bereits 1989 in eine Vorentscheidung mit einem Siegel-Titel startete. Mekado erreichten beim ESC in Dublin den dritten Platz, der Deutschlands beste ESC-Platzierung in den 1990ern war. Die Charts konnten sie jedoch nicht stürmen, der Song belegte Platz 100.[5]
Bei der Vorentscheidung Ein bisschen Glück 1996 traten Angela Wiedl und Dalila Cernatescu mit dem Siegel-Titel Echos an und belegten den dritten Platz von zehn. 1997 schickte Siegel Bianca Shomburg mit Zeit und All about Angels mit Engel in die Vorentscheidung. Shomburg gewann zwar, während sich All about Angels mit einem 7. Platz zufriedengeben mussten, aber beim ESC in Dublin gelang ihr trotz der hohen Erwartungen nur Platz 18 von 25. Bei der deutschen Vorentscheidung Countdown Grand Prix 1998 schickte Siegel wie früher drei Titel (Ballhouse mit Can Can, Köpenick mit Carneval & Sharon mit Kids), die in dem zwölf Teilnehmer starken Feld die Ränge sechs bis acht belegten. Erst 1999 bei der Sendung Countdown Grand Prix 1999 gelang Siegel wieder ein Erfolg in der Vorentscheidung, der aber nur dadurch gelang, dass der eigentliche Siegertitel Hör den Kindern einfach zu von Corinna May zu früh veröffentlicht worden war. Somit lief es wie 1976, und Siegels Beitrag Reise nach Jerusalem (Kudüs’e sehayat) von Sürpriz zog als Zweitplatzierter nach und durfte zum ESC in Jerusalem, wo er den dritten Platz erreichte.
Bei Countdown Grand Prix 2000 versuchte es Siegel erneut mit dem Song I Believe in God von Corinna May und scheiterte an Stefan Raabs Wadde hadde dudde da?. Bei Countdown Grand Prix 2001 kehrte Siegel doppelt zurück und schaffte es mit seinen zwei Beiträgen Happy Birthday Party von Lou & Band und A Song for our Friends von den German Tenors auf die Plätze 3 und 4. 2002 startete erneut Corinna May für Siegel mit I Can’t Live Without Music bei Countdown Grand Prix 2002 und gewann die Vorentscheidung. Beim ESC in Tallinn erhielt sie 17 Punkte und belegte den 21. Platz unter 24 Teilnehmern. Dennoch ließ es sich Siegel nicht nehmen, zur deutschen Vorentscheidung Countdown Grand Prix 2003 wiederzukommen. Die Interpretin Lou wurde für seinen Song Let’s Get Happy ausgewählt, die knapp vor Beatbetrieb mit Woran glaubst du? die Vorentscheidung gewann. Beim ESC in Riga konnte der 12. Platz von 26 erreicht werden.
Nach diesen ausbleibenden Erfolgen versuchte es Siegel erneut 2005 bei Germany 12 Points! unter Pseudonymen. Er und Meinunger hießen als Ersteller des Beitrages A Miracle of Love, der von Nicole Süßmilch und Marco Matias gesungen wurde, Mario Mathias (Siegel) und John O’Flynn (Meinunger). Jedoch kam noch vor der Sendung heraus, dass Siegel diesen Song komponiert hatte, was Siegels Ziel eines wertfreien Urteils zunichtemachte. Im Endeffekt erreichte der Song Platz 2 der Vorentscheidung. Danach komponierte Siegel ESC-Songs für andere Länder wie die Schweiz oder San Marino. 2016 kehrte Siegel mit der jungen Sängerin Laura Pinski zur deutschen Vorentscheidung Unser Lied für Stockholm zurück. Pinski erreichte Platz 4 von 10, was bislang Siegels letzte Beteiligung an deutschen ESC-Beiträgen war.
Weitere Erfolge ab 1974

1974 gründete er seine eigene Plattenfirma Jupiter Records. Im selben Jahr nahm Siegel zum ersten Mal am Finale des Eurovision Song Contest teil. Ireen Sheer sang seinen Titel Bye Bye I Love You und belegte für Luxemburg den vierten Platz. Es folgten weitere Teilnahmen an dem internationalen Musikwettbewerb – bis heute nahm er mit 20 Kompositionen und einmal als Produzent am Finale des ESC teil. Viele seiner Beiträge entstanden in Zusammenarbeit mit Bernd Meinunger.
Außerhalb des ESC war er 1975 besonders erfolgreich, als er zusammen mit Udo Jürgens die Hits Der Teufel hat den Schnaps gemacht, Geschieden, Ein ehrenwertes Haus und Griechischer Wein herausbrachte. Auch Rex Gildos drei Jahre vorher erschienenes Fiesta Mexicana ist ein Titel von Siegel. Von 1979 bis 1985 produzierte er die Gruppe Dschinghis Khan. Es folgten mehrere vordere Platzierungen in den deutschen Musikcharts.
Seinen größten Erfolg feierte Siegel beim Eurovision Song Contest 1982 in Harrogate, als die Sängerin Nicole mit dem von Siegel komponierten Lied Ein bißchen Frieden den Grand Prix gewinnen konnte. Damit war Siegel nach Klaus Munro, der 1972 mit dem Lied Après toi für Luxemburg siegte, der zweite deutsche Komponist, der bei dem Wettbewerb einen ersten Platz belegen konnte. 1991 versuchte es Siegel beim Deutschen-Song-Festival als Komponist des von Martin Mann gesungenem Weil ich dich nicht liebe, womit er den letzten Platz erreichte.
2004 nahm er mit It’s a Wonderful Life, gesungen von den Schwestern Ali & Lis, an der maltesischen Vorentscheidung teil, nach einer Niederlage produzierte er aber stattdessen den von Malta ins ESC-Rennen geschickten Beitrag On Again … Off Again, interpretiert vom Duo Julie & Ludwig, der Platz 12 im ESC-Finale holte. 2005 war Siegel mit sechs Liedern beim Malta Song for Europe vertreten, von denen fünf die Top 10 erreichten. Auch in Bosnien und Herzegowina versuchte er sein Glück mit dem von der Sängerin Tinka gesungenen Titel Sometimes I Wish I Were a Child Again. 2003 war Siegel Jury-Mitglied der ZDF-Castingshow Die deutsche Stimme 2003, in der nur deutschsprachige Lieder präsentiert wurden.[6] 2006 komponierte er das von Christian Berg geschriebene Musical Lachen! – Die Zeit der Clowns, das im Juli in Cuxhaven uraufgeführt wurde.
2010 machte Siegel eine Prostatakrebserkrankung öffentlich, nachdem diese 2007 bei ihm festgestellt worden war.[7] In dieser Zeit entzog er sich den Medien sehr, trat aber 2010 zu seinem 50-jährigen Komponistenjubiläum[8] unter anderem auch mit seinem neuen Künstler Marcus Kuno wieder öffentlich in Erscheinung[9] und produzierte für ihn den Titel Flieg mit mir zum siebten Himmel[10] mit Texter Bernd Meinunger.
Nach im Halbfinale ausgeschiedenen Liedern für Montenegro und die Schweiz, trat er im Mai 2014 erstmals nach 1982 wieder auf einer ESC-Bühne auf und begleitete seine Protagonistin Valentina Monetta am Klavier.[11] Für die Eurovision Song Contests 2015 und 2017 schrieb und komponierte er den Song für San Marino, mit dem er aber jeweils im Halbfinale ausschied. Bei dem Wettbewerb Die Stimme von Morgen suchte Siegel 2015 neue Künstler und entdeckte dabei Julia Kollat (Schlaflos wegen dir), die Siegerin, sowie den zweitplatzierten Maurice Zappe (Willkommen im Kopf).[12] Für den November 2020 war die Premiere seines Musicals Zeppelin im Festspielhaus Neuschwanstein vorgesehen. Der Premierentermin musste jedoch wegen der COVID-19-Pandemie auf Oktober 2021[13] verschoben werden.[14]
Privates

In erster Ehe war Siegel von 1975 bis 1989 mit der Slowakin Dunja Siegel, geb. Kreibich, verheiratet, aus der Ehe gingen die Töchter Giulia (* 1974) und Marcella (* 1976) hervor. In zweiter Ehe war er von 1992 bis 2002 mit Dagmar Kögel, geb. Weber, verheiratet, die gemeinsame Tochter ist Alana Siegel (* 1996).[15] Seine dritte Ehe schloss er 2006 mit der Sopranistin Kriemhild Siegel, geb. Jahn. Nach der Trennung im Jahr 2014 wurde die Ehe 2016 geschieden.[16] 2018 heiratete er die Schweizer Musikmanagerin Laura Käfer,[17] die er 2015 kennengelernt hatte[18] und deren Tochter Ruby er adoptierte.[19] Seit 2022 lebt er wieder in Grünwald.[20]
Schlagzeilen machte 2002 eine kurze Beziehung mit Nadja Abd el Farrag, der Ex-Partnerin von Dieter Bohlen. Sie soll dieses Verhältnis nach vier Monaten per SMS beendet haben.[21]
Musical-Kompositionen
- 2006: Lachen! Die Zeit der Clowns. Uraufführung Juli 2006 in Cuxhaven[22]
- 2015: Johnny Blue. Uraufführung in tschechischer Sprache: März 2015 am Stadttheater Mestské Divadlo, Brünn, Libretto: Stanislav Moša[23]
- Deutschsprachige Erstaufführung: Januar 2017 am Stadttheater Ingolstadt[24]
- 2021: Zeppelin. Uraufführung Oktober 2021 im Festspielhaus Neuschwanstein[25]
- 2022/2023: Ein bißchen Frieden
Auszeichnungen
- 1971: Grand Prix RTL National „Deutsche Produktion“
- 1978: Musik-Informationen Award „Pop National / International“
- 1980: Bambi als bester Musikproduzent
- 1982: Ralph Siegel mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande und 1998 mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse geehrt.
- 1983: Der Paul-Lincke-Ring
- 1983: Die Augsburger Bleizeile
- 1985: Die Goldene Stimmgabel
- 1985: Goldenes Hufeisen (Karnevalsclub Stuttgarter Rößle e. V.)
- 1997: Neidhammel Orden
- 1998: Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
- 2003: ADS Medienpreis „Lebenswerk“
- 2007: Ralph Siegel erhielt den ECHO für sein Lebenswerk. Die Laudatio hielt Schlagersängerin Nicole (Ein bißchen Frieden), mit der Ralph Siegel 1982 den Grand Prix gewann.
- 2010: Bayerischer Verdienstorden
- 2013: Der Pfälzer Saumagen-Orden
- 2015: Verleihung der Ehrennadel durch die GEMA
- 2016: Smago! Award „Mr. Grand Prix“[26]
- 2021: Smago! Award „Erfolgreichste Hit-Zusammenstellung eines Komponisten des 3. Jahrtausends“[27]
Erfolgstitel
Folgende von Ralph Siegel komponierte Lieder erreichten die Top 20 in Deutschland, Österreich oder der Schweiz:
| Jahr | Titel | Interpret | Chartplatzierungen[28] | ||
|---|---|---|---|---|---|
| DE | AT | CH | |||
| 1972 | Fiesta Mexicana | Rex Gildo | 5 | – | – |
| Unser tägliches Brot ist die Liebe | Peter Alexander | 8 | 4 | – | |
| 1973 | Goodbye Mama | Ireen Sheer | 5 | – | 2 |
| Pedro (Mandolinen um Mitternacht) | Peter Alexander | 13 | 4 | – | |
| Irgendwo brennt für jeden ein Licht | Peter Alexander | 10 | 7 | – | |
| 1974 | Du kannst nicht immer siebzehn sein | Chris Roberts | 3 | 10 | – |
| Marie, der letzte Tanz ist nur für dich | Rex Gildo | 6 | 17 | – | |
| 1975 | Der letzte Sirtaki (Komm Melina, tanz mit mir) | Rex Gildo | 9 | – | – |
| 1979 | Dschinghis Khan | Dschinghis Khan | 1 | 8 | 3 |
| Und manchmal weinst du sicher ein paar Tränen | Peter Alexander | 9 | 5 | 2 | |
| Moskau | Dschinghis Khan | 3 | 16 | 11 | |
| Babička | Karel Gott | 20 | – | – | |
| 1980 | Hadschi Halef Omar | Dschinghis Khan | 7 | – | – |
| Abschied ist ein bißchen wie sterben | Katja Ebstein | 10 | – | 8 | |
| Theater | Katja Ebstein | 11 | – | – | |
| 1981 | Johnny Blue | Lena Valaitis | 9 | 14 | 12 |
| Loreley | Dschinghis Khan | 6 | – | 11 | |
| La Provence (du blühendes Land) | Nana Mouskouri | 17 | – | 8 | |
| Der Papa wird’s schon richten | Peter Alexander | 3 | – | – | |
| 1982 | Olé España | Michael Schanze und die deutsche Fußballnationalmannschaft |
10 | – | – |
| Ein bißchen Frieden | Nicole | 1 | 1 | 1 | |
| Papillon | Nicole | 23 | 11 | 10 | |
| 1983 | Ich hab’ dich doch lieb | Nicole mit Trio | 8 | 10 | – |
| 2007 | Papa Pinguin | Pigloo | 6 | 4 | 6 |
Eurovision-Song-Contest-Teilnahmen
| Jahr | Künstler | Land | Titel | Platz |
|---|---|---|---|---|
| 1974 | Ireen Sheer | Bye, Bye I Love You | 4 | |
| 1976 | The Les Humphries Singers | Sing Sang Song | 15 | |
| 1979 | Dschinghis Khan | Dschinghis Khan | 4 | |
| 1980 | Katja Ebstein | Theater | 2 | |
| Sophie & Magaly | Papa Pingouin | 9 | ||
| 1981 | Lena Valaitis | Johnny Blue | 2 | |
| 1982 | Nicole | Ein bißchen Frieden | 1 | |
| 1985 | Margo, Ireen Sheer, Chris Roberts, Malcolm Roberts, Franck Olivier & Diane Solomon |
Children, Kinder, Enfants | 13 | |
| 1987 | Wind | Laß die Sonne in Dein Herz | 2 | |
| 1988 | Maxi & Chris Garden | Lied für einen Freund | 14 | |
| 1990 | Chris Kempers & Daniel Kovac | Frei zu leben | 9 | |
| 1992 | Wind | Träume sind für alle da | 16 | |
| 1994 | Mekado | Wir geben ’ne Party | 3 | |
| 1997 | Bianca Shomburg | Zeit | 18 | |
| 1999 | Sürpriz | Reise nach Jerusalem – Kudüs’e seyahat | 3 | |
| 2002 | Corinna May | I Can’t Live Without Music | 21 | |
| 2003 | Lou | Let’s Get Happy | 11 | |
| 2004 | Julie & Ludwig | On Again … Off Again a | 12 | |
| 2006 | six4one | If We All Give a Little | 17 | |
| 2009 | Andrea Demirović | Just Get Out of My Life | (11) b | |
| 2012 | Valentina Monetta | The Social Network Song (OH OH–Uh-OH OH) | (14) b | |
| 2013 | Valentina Monetta | Crisalide (Vola) | (11) c | |
| 2014 | Valentina Monetta | Maybe (Forse) | 24 | |
| 2015 | Michele Perniola & Anita Simoncini | Chain of Lights | (16) c | |
| 2017 | Valentina Monetta ft. Jimmie Wilson | Spirit of the Night | (18) c |
Siehe auch
Literatur
- Ralph Siegel: Die Autobiografie LangenMüller, 2015, ISBN 978-3-7844-3383-7.
Weblinks
- Werke von und über Ralph Siegel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Ralph Siegel im Bayerischen Musiker-Lexikon Online (BMLO)
- Ralph Siegel bei IMDb
- Ralph Siegel bei filmportal.de
- Ralph Siegel bei MusicBrainz (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Labelcode „01079“, Label „Chips Records“ bei labelrecherche.gvl.de: Jupiter Records Ralph Siegel e. K., abgerufen am 5. Juli 2024
- ↑ Döderlein, Ingeborg. In: Theodor Kellenter: Die Gottbegnadeten : Hitlers Liste unersetzbarer Künstler. Kiel: Arndt, 2020, ISBN 978-3-88741-290-6, S. 434
- ↑ Ralph Siegel ••• Top Songs as Writer ••• Music VF, US & UK hits charts. Abgerufen am 24. November 2020.
- ↑ aufrechtgehn: Ein Lied für Göteborg 1985: Sie läuten auch zur letzten Stunde. In: aufrechtgehn.de. 1. Juli 2020, abgerufen am 30. Dezember 2024.
- ↑ Home – Offizielle Deutsche Charts. Abgerufen am 30. Dezember 2024.
- ↑ Wiebke Brauer: Der Güte-Siegel. Spiegel Online, 19. September 2003.
- ↑ Ralph Siegel: Krebs-Geständnis nach drei Jahren. TIK-online, 5. Februar 2010.
- ↑ Ralph Siegel: Seine Tränen des Glücks. tz.de; abgerufen am 20. März 2014.
- ↑ So feierte Ralph Siegel im Käferzelt Geburtstag oktoberfest-live.de, 30. September 2009.
- ↑ Marcus Kuno: Discographie. ( des vom 20. März 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. jupiter-records.de.
- ↑ Buh für Russland, Wow für Ralph Siegel, Stern.de vom 7. Mai 2014.
- ↑ Die Stimme von Morgen
- ↑ zeppelin-das-musical. Festspielhaus Füssen, abgerufen am 28. Juli 2021.
- ↑ Füssen aktuell: Weltpremiere von Ralph Siegels „Zeppelin“-Musical wegen Corona-Maßnahmen auf 2021 verschoben, 29. Mai 2020
- ↑ Ralph Siegel: So hübsch ist seine jüngste Tochter Alana. In: vip.de. Abgerufen am 9. April 2019.
- ↑ Kriemhild Jahn: Die Scheidung ist durch! In: bunte.de. Abgerufen am 9. April 2019.
- ↑ Ralph Siegel ist frisch verliebt. In: gala.de. 22. März 2016, abgerufen am 30. April 2019.
- ↑ Ralph Siegel: Er sagte zum vierten Mal „Ja“. In: gala.de. 15. September 2018, abgerufen am 9. April 2019.
- ↑ Ralph Siegel und seine Frau öffnen ihr Hochzeitsalbum. In: schweizer-illustrierte.ch. Abgerufen am 11. Oktober 2020.
- ↑ "Fast alle Lieder sind in Grünwald entstanden". In: www.sueddeutsche.de. 4. Mai 2022, abgerufen am 21. Juni 2022.
- ↑ Naddel und Ralph. Naddel gibt Ralph per SMS den Laufpass. stern.de, 25. Mai 2002.
- ↑ Singenden Clowns von Ralf Siegel bleibt das Lachen im Hals stecken. Abgerufen am 16. Dezember 2021.
- ↑ Musical Johnny Blue in Brünn. Abgerufen am 25. Mai 2024.
- ↑ musicalzentrale – Johnny Blue – Stadttheater Ingolstadt. Abgerufen am 16. Dezember 2021.
- ↑ Bayerischer Rundfunk: Musical-Premiere in Füssen: Ralph Siegels „Zeppelin“: Gelungenes Wagnis | BR-Klassik. 17. Oktober 2021, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 13. November 2021; abgerufen am 16. Dezember 2021. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Die “smago! Award 2015” Preisträger(innen) in der Übersicht! In: smago.de. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. März 2016; abgerufen am 16. Januar 2016. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ smago! top-exklusiv: Die Preisträger*innen mit den vollständigen Award-Kategorien! In: smago.de. 13. Juni 2021, abgerufen am 3. November 2021.
- ↑ DE: musicline.de germancharts.com – AT: austriancharts.at – CH: http://www.hitparade.ch/