Ralph Brinks

Ralph Brinks (* 3. August 1973 in Hagen) ist ein deutscher Mathematiker und Epidemiologe. Er ist Professor für Medizinische Biometrie und Epidemiologie an der Universität Witten/Herdecke.
Leben
Ralph Brinks studierte Mathematik, Physik und Informatik an den Universitäten Münster und Hagen. Er promovierte 2003 mit einer Arbeit über Iterierte Funktionensysteme am Lehrgebiet für Numerische Mathematik an der Fernuniversität Hagen. Von 2003 bis 2009 arbeitete er im Bereich der Tomographie in der Industrieforschung, kehrte 2009 mit einer Stellung als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Diabetes-Zentrum in die akademische Forschung zurück. Von 2013 bis 2016 absolvierte Brinks ein Masterstudium der Epidemiologie an der London School of Hygiene & Tropical Medicine[1]. Er habilitierte sich 2018 für das Fach Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Medizinische Informatik an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Nach einer Vertretungsprofessur an der Universität Siegen wurde er 2021 auf den Lehrstuhl für Medizinische Biometrie und Epidemiologie an der Fakultät für Gesundheit der Universität Witten/Herdecke berufen.
Brinks war von 2011 bis 2022 Mitglied des Sprecherteams der Arbeitsgruppe Statistische Methoden in der Epidemiologe der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie.
Forschung
Die Hauptforschungsgebiete von Ralph Brinks umfassen:
- Epidemiologie chronischer Krankheiten: Er beschäftigt sich insbesondere mit der Analyse von Krankheiten wie Diabetes mellitus und rheumatischen Erkrankungen. Dabei entwickelt er Mehrstadienmodelle, die den Krankheitsverlauf beschreiben und prognostizieren.
- Medizinische Biometrie: Brinks befasst sich mit der Entwicklung statistischer Methoden für medizinische Studien und die Analyse klinischer Daten.
- Public Health und Versorgungsforschung: Ein weiteres Forschungsfeld ist die Untersuchung des Gesundheitszustands, des Gesundheitsverhaltens und der Belastungen von Bevölkerungsgruppen, beispielsweise von Pflegekräften. Seine Arbeit trägt dazu bei, die Gesundheitsversorgung zu bewerten und Bereiche für gezielte Verbesserungen zu identifizieren.
- Prognosemodelle: Er erstellt Modelle, um die zukünftige Prävalenz von Krankheiten wie Diabetes, Rheuma oder Demenz zu prognostizieren und die Unsicherheiten dieser Vorhersagen zu quantifizieren.
Weiteres
Brinks engagiert sich im Bereich Public Understanding of Science an der Sternwarte Hagen und beim Planetenmodell Hagen.
Publikationen (Auswahl)
- Brinks R, Landwehr S A new relation between prevalence and incidence of a chronic disease Math Med Biol 32(4):425-35, 2015. PMID 25576933 Link über DOI
- Brinks R Illness-Death Model in Chronic Disease Epidemiology: Characteristics of a Related, Differential Equation and an Inverse Problem Comput Math Methods Med. 2018 PMID 30275874 Link über DOI
- Brinks R, Tönnies T, Hoyer A Assessing two methods for estimating excess mortality of chronic diseases from aggregated data BMC Res Notes. 13(1):216, 2020 PMID 32299486 Link über DOI
- Brinks R, Tönnies T, Hoyer A Impact of diagnostic accuracy on the estimation of excess mortality from incidence and prevalence: simulation study and application to diabetes in German men F1000Res 10:49, 2021 PMID 34136129 Link über DOI
Weblinks
- Ralph Brinks Eintrag bei ORCID
- Ralph Brinks beim Mathematics Genealogy Project
- Publikationen von Ralph Brinks bei Google Scholar
Einzelnachweise
- ↑ ORCID Eintrag Ralph Brinks. In: orcid.org ORCID. 24. August 2025, abgerufen am 24. August 2025.