Ralf Klausnitzer
Ralf Klausnitzer (* 22. September 1967 in Leipzig; vermisst seit dem 26. März 2024 in Taiwan[1][2]) ist ein deutscher Germanist und Literaturwissenschaftler.[3]
Leben und Wirken
Von 1988 bis 1994 studierte Klausnitzer Philosophie in Rostow am Don sowie Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Philosophie an der Humboldt-Universität Berlin. Nach der Promotion bei Lutz Danneberg, Rainer Rosenberg und Wolfgang Höppner war er von 1999 bis 2005 Wissenschaftlicher Assistent am Institut für deutsche Literatur der Humboldt-Universität. Seit 2005 ist er dort Wissenschaftlicher Mitarbeiter, seit 2014 Privatdozent und Leiter der Arbeitsstelle Fachgeschichte. Während einer Reise nach Taiwan im März 2024 verschwand Ralf Klausnitzer spurlos, sein Verbleib ist bis heute ungeklärt.[4][5]
Forschungsschwerpunkte von Ralf Klausnitzer sind die Romantik, verschwörungstheoretische Motive in der deutschen Literatur zwischen 1750 und 1850, die Geschichte der Germanistik in der Zeit des Nationalsozialismus sowie Theorie und Methodik der Literaturwissenschaft.
Schriften (Auswahl)
- Blaue Blume unterm Hakenkreuz. Die Rezeption der deutschen literarischen Romantik im Dritten Reich, Schöningh, Paderborn 1999, ISBN 978-3-506-74452-4. (Online-Version auf Digitalisat)
- Poesie und Konspiration. Beziehungssinn und Zeichenökonomie von Verschwörungsszenarien in Publizistik, Literatur und Wissenschaft 1750–1850, de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 3-11-020039-2.
- mit Jan Behrs und Benjamin Gittel: Wissenstransfer. Konditionen, Praktiken, Verlaufsformen der Weitergabe von Erkenntnis, Lang, Frankfurt am Main 2013, ISBN 978-3-631-59110-9.
- Literaturwissenschaft. Begriffe – Verfahren – Arbeitstechniken, de Gruyter, Berlin 2024, ISBN 3-11-135896-8.
Weblinks
- Webauftritt von Ralf Klausnitzer
- Kommentiertes Publikationsverzeichnis auf Researchgate
- Einträge bei Perlentaucher
Einzelnachweise
- ↑ Anja Reich: Berliner Kommissarin: „Es kann sein, dass Herr Dr. Klausnitzer nie gefunden wird“. 8. August 2025, abgerufen am 10. September 2025.
- ↑ Anja Reich: Vermisster Berliner Ralf Klausnitzer: „Ein Mensch kann doch nicht spurlos verschwinden“. 31. Mai 2025, abgerufen am 10. September 2025.
- ↑ Lebenslauf auf Montagsforum.
- ↑ Anja Reich: Berliner Kommissarin: „Es kann sein, dass Her Dr. Klausnitzer nie gefunden wird.“ In: Berliner Zeitung, 8. August 2025.
- ↑ Marlis und Hans Peter Klausnitzer: Unser Sohn machte eine Dienstreise nach Taiwan – und verschwand spurlos. In: Berliner Zeitung, 12. August 2025.