Die Straße des Friedens
| Film | |
| Titel | Die Straße des Friedens |
|---|---|
| Originaltitel | Rahu tänav |
| Produktionsland | Estland, Sowjetunion |
| Originalsprache | Estnisch |
| Erscheinungsjahr | 1991 |
| Länge | 98 Minuten |
| Stab | |
| Regie | Roman Baskin |
| Drehbuch | Toomas Kall |
| Produktion | Mati Sepping |
| Musik | Erkki-Sven Tüür |
| Kamera | Ago Ruus |
| Schnitt | Kaie-Ene Rääk |
| Besetzung | |
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Die Straße des Friedens (Originaltitel Rahu tänav) ist ein estnischer Spielfilm aus dem Jahr 1991 von Regisseur Roman Baskin. Es ist Baskins Regiedebüt und der erste Spielfilm Estlands seit der staatlichen Unabhängigkeit von der Sowjetunion.[1] 1992 wurde Die Straße des Friedens außerdem für den Europäischen Filmpreis in der Kategorie Bester Nebendarsteller nominiert. Die deutsche Erstaufführung des Films fand im Wettbewerb des Filmfestivals Cottbus 7. – 11. Oktober 1992 statt, wo der Film den Hauptpreis gewann, seine Erstsendung im deutschen Fernsehen am 17. November 1995 bei 3sat.[2]
Inhalt
Irgendwo in einem europäischen Land, in den 1930er oder 1940er Jahren, in einer kleinen Stadt und deren Straße des Friedens. Am Weihnachtsabend aber wird diese plötzlich von einer unbekannten Armee besetzt. Die Bewohner stellen fest, dass vor ihren Häusern Soldaten stehen und Wache halten. Doch man gewöhnt sich dran, ebenso wie, dass bald ein jeder beim Betreten seines Hauses den Ausweis vorzeigen muss und tagsdarauf in jedem Wohnzimmer Wachsoldaten sitzen. Zudem bezieht ein neuer Beamter eines der Häuser, derweil die Behörden die Menschen darauf hinweisen, dass sie zur Wahrung des Friedens besser zu kooperieren bereit sein sollten. Und wer im Trend liegen will, beginnt von sich aus Uniform zu tragen, ein seltsamer „military look“ erfasst die Straße. Wem das nicht passt, dem ist sein Haus über Nacht mit einem Wachturm verziert, und einer strengbewachten Mauer um die neue Dienststelle, er selber freilich dafür verschwunden... Für die anderen indes geht das Leben weiter: zum besseren Miteinander sind bald alle Häuser durch ein Tunnelsystem verbunden, durch das man jederzeit Besuch bekommt. Außerdem, so versichert der freundliche Kommandant, würden die Soldaten ja wieder abziehen, sobald nur der Schnee geschmolzen sei. Inzwischen aber ist es Juni, und zusammen mit dem Militär feiern die verbliebenen Bewohner der Straße auf dem Eis des noch immer zugefrorenen Sees am Stadtrand ihr Mittsommerfest...
Produktion und Hintergrund
Der Film wurde von der estnischen Filmgesellschaft Tallinnfilm produziert und in Schwarzweiß gefilmt. Die Dreharbeiten dazu fanden vom 21. Januar 1991 bis zum 21. Mai 1991 in der damals noch Estnischen Sozialistischen Sowjetrepublik statt. Am 12. Dezember 1991 feierte Die Straße des Friedens dann im nun eigenständigen und unabhängigen Staat Estland seine Premiere.
Rezeption
Der Filmdienst.de sieht in dem Film eine „kafkaeske, zuweilen groteske Parabel über Macht und Unterwerfung, Bürgerlichkeit und Anpassung.“[2] Das estnische Nationalarchiv fügt in seiner Deutung noch den Aspekt des Widerstandes und des Bösen hinzu und schreibt, dass der Film „eine Meditation über den Widerstand gegen das Böse oder die Anpassung an es“ sei.[1]
Auszeichnungen
- 1992: Filmfestival Cottbus – Hauptpreises für den besten Film für Roman Baskin
- 1992: Europäischer Filmpreis – Nominierung für den Preis Bester Nebendarsteller für Väino Laes
Weblinks
- Die Straße des Friedens bei IMDb
- Eestifilm100: Kaadris: Rahu tänav auf YouTube, 2012, abgerufen am 12. September 2025 (estnisch; Dokumentation zu Roman Baskins “Straße des Friedens”; Laufzeit: 19:32 min).
Einzelnachweise
- ↑ a b Filmdienst.de: Die Straße des Friedens – Überblick, abgerufen am 18. Januar 2025.