Rabt Sbayta 006

Koordinaten: 24° 14′ 24″ N, 14° 45′ 0″ W
Rabt Sbayta 006
Allgemeines
Offizieller Name
nach MBD
Rabt Sbayta 006
Authentizität bestätigt am 31. Juli 2017
Lokalität
Region Nordwestafrika
Territorium Westsahara
Bezirk Río de Oro
Gebiet (Dünenzug) Rabt Sbayta[1] (Rabt Sebeta)[2][3]
Streufeld ja
Fall und Bergung
beobachtet nein
Datum (Fund) 2017
Beschreibung
Typ Mondmeteorit
Klasse feldspathaltige Brekzie
Masse (total) 4.810 kg, bei Fund 2 (oder 4) Stücke
Schock hoch
Verwitterung moderat
Herkunft Erdmond
Referenzen
Meteoritical Bulletin 65716
Mindat (Keswick, VA) 420347

Rabt Sbayta 006 (gelegentlich verschrieben zu Rab Sbayta 006[4]) ist ein Mondmeteorit, der 2016 in einem Mondmeteoriten-Streufeld bei Gataa Sfar im Gebiet des Dünenzugs Rabt Sbayta[1] (Rabt Sebeta)[2][3] gefunden wurde.[5][6]

Dort in der Nähe wurde Februar 2013 auch der Marsmeteorit NWA 8114 gefunden.[7] Der Abstand der Fundorte beträgt etwa 18 km.[8]

Er wurde 2017 von Terry Boudreaux von einem marokkanischen Meteoritenhändler erworben.[5][6]

Der Meteorit besteht aus zwei (vier?) nicht verkrusteten Stücken gleicher Beschaffenheit, die zusammen gefunden wurden.[4][5]

Beschreibung

Der Säge-Querschnitt zeigt eine fragmentierte Brekzie mit zahlreichen weißen Klasten aus Feldspat in einer dunkelgrauen Grundmasse (Matrix).[5][4]

Die Petrographie wurde von Carl Agee vom Institute of Meteoritics der University of New Mexico (UNM) in Albuquerque untersucht. Danach besteht der Meteorit hauptsächlich aus feldspathaltigen Klasten und Schockschmelze mit geringeren Mengen an fragmentiertem Pyroxen und Olivin.[5]

Die Geochemie des Meteoriten wurde ebenfalls von Carl Agee sowie B. Ha (auch UNM) analysiert. Es zeigte sich eine Zusammensetzung aus Olivin, Pigeonit, Pyroxen, Plagioklas und Schockschmelze. Es fanden sich (in Prozent der Gesamtmasse):[5]

SiO20     43,9  ± 0,3
TiO20      0,13 ± 0,06,
Al2O3     33,2  ± 1,9,
Cr2O3      0,05 ± 0,04,
MgO0       2,1  ± 1,2,
FeO20      2,8  ± 1,4,
MnO20      0,05 ± 0,02,
CaO0      18,2  ± 0,9,
NiO0       0,03 ± 0,04,
Na2O0      0,39 ± 0,03,
K2O0       0,03 ± 0,01.

Die Klassifizierung des Meteoriten erfolgte aufgrund dieser Untersuchungen als Lunare Feldspat-Brekzie.[5]

Der Meteorit ist (aller Wahrscheinlichkeit nach) „gepaart“ mit den Meteoriten NWA 8222, NWA 10823, NWA 11212, NWA 11237 (alle Nordwestafrika); sowie Rabt Sbayta 002, 004, 005, 006 (alle dort speziell vom Gebiet Rabt Sbayta/Sebeta); dazu kommen weitere, z. T. unbenannte Steine. Zusammen bilden sie den Northwest Africa 8222 Clan von Mondmeteoriten. Möglicherweise sind sie Bruchstücke desselben Meteoroiden und wurden beim Fall über ein weites Streufeld verteilt.[9]

Aufbewahrung

Die Einzelteile des Meteoriten sind heute wie folgt verteilt:

Einzelnachweise

  1. a b General Map of Morocco Saharan Provinces (PDF; 1,7 MB). Ministry of Agriculture and Agrarian Reform, Department of Land Conservation and Topographic Surveys - Rabat; Februar 1977 (un.org, französisch, englisch). Das Gebiet Rabt Spayda liegt zwischen Bir Anzarane und der Küste, um die eingezeichnete Grenzlinie.
  2. a b Rabt Sebeta, Search: Rabt Sebeta. [Rabet Sebeeta, Rabt Sebet]. Auf: GeoNames (geonames.org).
  3. a b Wikidata: Rabt Sebeta (Q23935609).
  4. a b c Rab Sbayta 006, Rio de Oro, Western Sahara. MinDat, Hudson Institute of Mineralogy (englisch).
  5. a b c d e f g h i Rabt Sbayta 006. Auf: Meteoritical Bulletin. Meteoritical Society (MetSoc), Lunar and Planetary Institute (LPI). Stand: 7. Mai 2025 (englisch).
  6. a b c d e Boudreaux Lunar Meteorite Rabt Sbayta 006 slice and stone. Purdue University, West Lafayette (Indiana) (purdue.edu, englisch).
  7. Northwest Africa 8114, Abbreviation: NWA 8114. Auf: Meteoritical Bulletin. Meteoritical Society (MetSoc), Lunar and Planetary Institute (LPI). Stand: 7. Mai 2025 (englisch).
  8. Distance Based on Latitude and Longitude: "NWA 8114" ↔︎ "Rabt Sbayta 006". Auf calculator.net (englisch).
  9. a b c Lunar Meteorite: Northwest Africa 8222 and pairs. Some Meteorite Information, Washington University in St. Louis (wustl.edu, englisch).
  10. Bob Cromwell: Jebel Zagora (englisch). Mit Foto des Scheibe von der Purdue-Uni.