Rabea Rogge

Rabea Patricia Rogge (* 1995 oder 1996[1] in Berlin-Schöneberg)[2] ist die erste und bisher einzige Frau aus Deutschland und die 13. Person aus Deutschland, die in den Weltraum flog. Sie ist Elektroingenieurin und Doktorandin an der Technisch-Naturwissenschaftlichen Universität Norwegens in Trondheim.

Leben

Rabea Rogge studierte nach ihrem Abitur 2015 am Georg-Büchner-Gymnasium[3] Elektrotechnik an der TU Berlin und an der ETH Zürich.[4][5] Während des Studiums gab sie nach eigener Aussage in einem Fünf- bis Zehnjahresplan als Ziel „Astronaut“ an.[6] Sie erwarb ihren Bachelor und ihren Master in Elektrotechnik (MSc in Electrical Engineering and Information Technology) an der ETH Zürich, mit einem Auslandsjahr in Stockholm.[7] Sie war auch als Mitglied der Akademischen Raumfahrt Initiative Schweiz (ARIS) in deren CubeSat-Team tätig[8][9] und belegte einen Amateurfunkkurs.[10] Ihr sind das US‑amerikanische Amateurfunkrufzeichen KD3AID und das norwegische Rufzeichen LB9NJ zugeteilt.[11] Nach ihrem Studienabschluss in Zürich spezialisierte sie sich auf arktische Robotik.[12] Rogge promoviert an der Universität Trondheim über autonome Boote im arktischen Meer,[13] pausierte jedoch für ihre Teilnahme an der Mission Fram2.[1] Im Gegensatz zu Profiastronauten der ESA, die nach ihrer Mission meistens als PR-Beauftragte unterwegs sind und für die Raumfahrt werben, kehrte Rabea Rogge nach ihrem Raumflug offenbar nur in ihre zivile Tätigkeit zurück.[14]

Weltraumflug Fram2

Rogge absolvierte Expeditionen, unter anderem auf einem Schiff vor Westafrika, wo sie drei Monate lang forschte.[1] Als Missionsspezialistin der vom Krypto-Milliardär Chun Wang finanzierten kommerziellen SpaceX-Mission Fram2 wurde Rogge der 628. Mensch im Orbit nach Definition der Association of Space Explorers[15] und die erste deutsche Frau im All.[1] Wang und Rogge hatten sich während eines Expeditionstrainings auf Spitzbergen kennengelernt; diese Begegnung führte letztlich zu Wangs Angebot eines Platzes auf der SpaceX-Mission an Rogge.[1] Als weitere Teilnehmer der Mission wählte Wang den australischen Polarforscher Eric Philips und die norwegische Kamerafrau und Regisseurin Jannicke Mikkelsen. Alle vier trainierten für den Flug mit einer Crew Dragon in Kalifornien und absolvierte ein SpaceX-Training für Extremsituationen in Alaska.[1] Während des Raumflugs, der vom 1. bis 5. April 2025 dauerte,[16][17] kreiste die Crew Dragon in einer Polarbahn 55 Mal um die Erde und passierte ungefähr alle 45 Minuten je einen der Pole.[18] Hierbei war Rogge für 22 wissenschaftliche Experimente verantwortlich. Diese fanden im Auftrag von SpaceX und NASA und einigen Universitäten Europas und der USA statt. Rogge untersuchte unter anderem Lichtphänomene, die ähnlich wie Polarlichter aussehen. Außerdem wurden zur Untersuchung der Auswirkungen der Raumfahrt auf den menschlichen Körper das erste Röntgenbild eines Menschen im Weltall angefertigt.[1][19] Die Landung erfolgte am 5. April erstmals für eine bemannte Dragon-Kapsel im Pazifik vor Kalifornien. Zuvor war dies stets an der US-Ostküste im Meer vor dem Bundesstaat Florida geschehen, nun aber aus logistischen Gründen verlegt worden.[17]

Rogge führte während des Raumflugs eine historische Medaille des Flugpioniers Otto Lilienthal aus dem Berliner Technikmuseum und eine kleine Nachbildung der Freiheitsglocke aus dem Rathaus Schöneberg mit.[6]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Theresa Palm: Rabea Rogge. In: sueddeutsche.de. 1. September 2024, abgerufen am 1. September 2024.
  2. Berlinerin Rabea Rogge trainiert für Weltraum-Start 2025. In: Zeit Online. 1. Januar 2025, abgerufen am 6. März 2025.
  3. Ina Keeble: Rabea Rogge – vom GBG ins All. Georg-Büchner-Gymnasium, Berlin, 1. April 2025, abgerufen am 7. Mai 2025.
  4. Berlinerin Rabea Rogge könnte erste deutsche Frau im Weltall werden. In: rbb24.de. 16. August 2024, abgerufen am 19. August 2024.
  5. TU Berlin Alumna Rabea Rogge To Broadcast From Space on Fram2 Mission. 31. März 2025, abgerufen am 1. April 2025 (englisch).
  6. a b Wenn das nur ein PR-Stunt gewesen wäre, hätte ich Nein gesagt". In: zeit.de. 26. April 2025, abgerufen am 1. Mai 2025.
  7. Nach Begegnung mit Krypto-Milliardär: Wird Rabea Rogge die erste deutsche Frau im Weltall? In: RND. 16. August 2024, abgerufen am 4. April 2025.
  8. Team 2021/22. In: aris-space.ch. Abgerufen am 20. August 2024 (englisch).
  9. ARIS-D-ITET-PBL CubeSat Team SAGE erhält Unterstützung der ESA für Satelliten-Programm. In: ethz.ch. 22. Dezember 2022, abgerufen am 26. März 2025.
  10. HB9ZZ. In: ethz.ch. Abgerufen am 29. März 2025.
  11. Deutscher Amateur-Radio-Club e V: Fram2Ham: SSTV-Übertragungen geplant. 27. März 2025, abgerufen am 29. März 2025.
  12. Training im Eis könnte ins Weltall führen. In: welt.de. 16. August 2024, abgerufen am 19. August 2024.
  13. Rabea Patricia Rogge - NTNU. In: ntnu.edu. Abgerufen am 19. August 2024 (englisch).
  14. Dirk Lorenzen: Rabea Rogge Die erste deutsche Frau im All. In: deutschlandfunk.de. Deutschlandfunk, 12. Juni 2025, abgerufen am 12. Juni 2025.
  15. https://ase_astronauts.paperturn-view.com/registry-of-space-travelers?pid=MzA304084&p=51&v=56.1
  16. NET spring 2025 for launch of Fram2. In: twitter.com. Abgerufen am 17. Oktober 2024.
  17. a b Rabea Rogge: Erste deutsche Frau im All nach Raumflug zurück auf der Erde. In: Der Spiegel. 5. April 2025, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 5. April 2025]).
  18. Forscherin Rogge: Erste deutsche Frau im All zurück auf Erde. In: zdf.de. 4. April 2025, abgerufen am 10. April 2025.
  19. fram2: First Human Spaceflight To Earth’s Polar Regions. Abgerufen am 1. April 2025 (englisch).