Rüdiger Bartelmus

Rüdiger Bartelmus (* 8. Januar 1944 in Asch, Reichsgau Sudetenland) ist ein evangelischer Theologe und pensionierter Professor am Institut für Alttestamentliche Wissenschaft und Biblische Archäologie der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.

Leben

Rüdiger Bartelmus studierte in München, Erlangen, Heidelberg und Zürich die Fächer Evangelische Theologie, Katholische Theologie und Philosophie. 1969 legte er das Erste Theologische Examen ab. Von 1969 bis 1974 arbeitete er als Religionslehrer an verschiedenen Münchener Schulen, 1972 legte er das Zweite Theologische Examen ab. Ein Jahr darauf wurde er durch die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern zum Pfarrer ordiniert.

Von 1974 bis 1976 arbeitete Rüdiger Bartelmus als Lektor für Hebräisch an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der LMU München, 1976 promovierte er bei Klaus Baltzer zum Doktor der Theologie. Von 1977 bis 1993 war er Akademischer Oberrat für Sprachen des Alten Testaments an der LMU München. Darüber hinaus betreute er an gleicher Stelle die alttestamentliche Ausbildung von Lehramtsstudenten ohne altsprachliche Kenntnisse. 1982 erfolgte seine Habilitation mit der Lehrbefugnis für das Fach „Altes Testament“.

Von 1982 bis 1989 wirkte er als Privatdozent, ab 1989 als außerplanmäßiger Professor für Altes Testament an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der LMU München. Von 1993 bis 1995 unterrichtete er an gleicher Stelle als Professor für Altes Testament und biblisch-orientalische Sprachen. 1995 wurde er zum Professor für Altes Testament an der Theologischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel ernannt.

Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit hat sich Rüdiger Bartelmus als ausgebildeter Hochtourenführer des Deutschen Alpenvereins viele Jahre lang als Bergführer für eine Bergsteigerschule engagiert. Er ist verheiratet und Vater von sechs Kindern. Nach seiner Pensionierung 2009 zog er wieder nach München.

Werke

  • Heroentum in Israel und seiner Umwelt: Eine traditionsgeschichtliche Untersuchung zu Gen. 6.1–4 u.nd verwandten Texten im Alten Testament und der altorientalischen Literatur (= Abhandlungen zur Theologie des Alten und Neuen Testaments; 65). Theologischer Verlag, Zürich, 1979, ISBN 978-3-290-12065-8. Zugleich Dissertation an der Universität München, 1976.
  • HYH, Bedeutung und Funktion eines althebräischen „Allerweltswortes“. Zugleich ein Beitrag zur Frage des hebräischen Tempussystems (= Arbeiten zu Text und Sprache im Alten Testament; 17). EOS-Verlag, St. Ottilien 1982, ISBN 3-88096-517-X. Zugleich Habilitationsschrift an der Universität München, 1976.
  • Einführung in das biblische Hebräisch: ausgehend von der grammatischen und (text-)syntektischen Interpretation des althebräischen Konsonantentexts des Alten Testaments durch die tiberische Masoreten-Schule des Ben Ascher. Mit einem Anhang: Biblisches Aramäisch für Kenner und Könner des biblischen Hebräisch. TVZ, Zürich, 2. Auflage, 2009, ISBN 3-290-10963-1 (1. Auflage 1994).
  • Auf der Suche nach dem archimedischen Punkt der Textinterpretation. Studien zu einer philologisch-linguistisch fundierten Exegese alttestamentlicher Texte. Pano-Verlag, Zürich 2002, ISBN 3-907576-43-8.