Gesellschaft des Rüdenbandes

Die Gesellschaft des Rüdenbandes, auch Gesellschaft mit dem Rüdenband, oder Die Rüdenbänder war eine Adelsgesellschaft (oder Turniergesellschaft) des Spätmittelalters. Sie wurde im ausgehenden 14. Jahrhundert gegründet und vereinigte Adlige aus dem oberlausitzischen, böhmischen und niederschlesischen Raum. Die Gesellschaft stellt im frühen 15. Jahrhundert eine Art Hoforden der Liegnitzer und Glogauer Linien der schlesischen Piastenherzöge dar. Vermittelt durch Herzog Ludwig II. von Brieg und Liegnitz fand sie auch Mitglieder in Österreich, Franken, Bayern und Schwaben.
Geschichte
Der Zeitpunkt der Gründung der Gesellschaft mit dem Rüdenband ist nicht bekannt. Der erste Beleg für ihre Existenz findet sich 1389 anlässlich eines Turniers in Görlitz. Herzog Johann von Görlitz befiehlt damals der Stadt „dy rodinbender“ mit Geschenken zu ehren.[1] Die Gründung der Adelsgesellschaft könnte damit im Zusammenhang mit dem Ausbau der Residenz des Herzogs Johann in Görlitz stehen. Turniere fanden damals in Görlitz regelmäßig statt.[2] Als heraldisches Zeichen der Gesellschaft ist das Rüdenband erstmals 1402 im Wappenbuch der St. Christoph Bruderschaft auf dem Arlberg dargestellt. Damals teilten mehrere Gesellschaftsmitglieder die sogenannte „Zweite Gefangenschaft“ König Wenzels IV. in Wien.[3]
Einen umfassenderen Einblick in das Gesellschaftsleben der Rüdenbänder vermitteln die 1413 besiegelten Statuten der Gesellschaft.[4] Ob es bereits im 14. Jahrhundert schriftlich niedergelegte Statuten gab ist nicht bekannt. Kontinuität zeigt sich in der Folge der Turniere, die bereits 1388/1389 in den Städten Görlitz und Liegnitz stattfanden und auch in den späteren Statuten zu Höfen der Gesellschaft bestimmt werden. Außerdem treten prominente Teilnehmer des Turniers von 1389 oder wenigstens deren Familienmitglieder später als Gesellschaftsälteste auf.[5] Anlass dafür, die Statuten 1413 zu besiegeln und möglicherweise auch anzupassen, könnte der Erbstreit Ludwig II. von Liegnitz und Brieg mit seinem Halbbruder Heinrich IX. von Liegnitz und Lüben gewesen sein. Es werden auch die Schlacht bei Tannenberg, die Pest des Jahres 1413 und die Oppelner Fehde erwogen.[6] Möglicherweise diente der Neuformierung der Rüdenbandgesellschaft der Drachenorden König Sigismunds als Vorbild. Ludwig II. von Brieg war 1413 wahrscheinlich bereits Mitglied dieses Ordens.[7]
Vielleicht durch die längere Anwesenheit Ludwigs II. im Gefolge Sigismunds und auf dem Konstanzer Konzil verbreitete sich die Gesellschaft auch im oberdeutschen Raum. Die dortigen Mitglieder verpflichteten sich zur Stiftung an das Kloster Langenzenn. Der oberdeutsche Zweig der Gesellschaft wurde bei seinem Eintritt in die Gesellschaft 1420 dem jungen Markgrafen Johann von Brandenburg unterstellt. Dieser wiederum befahl 1424 Hans von Seckendorff die Stiftungsgelder einzutreiben.[8] Mit Albrecht von Neidberg und Friedrich von Hanau findet sich Anfang des 15. Jahrhunderts auch Mitglieder in Österreich.[9] Die zentrale Stellung Ludwigs II. in der Gesellschaft – Markgraf Johann bezeichnete ihn als deren „König“ – führte nach dessen Tod 1436 offenbar schnell zum Verfall der Gesellschaft.[10] Die letzte bisher bekannte Quelle für das Wirken der Rüdenbandgesellschaft in Schlesien datiert auf die erste Hälfte der 1420er Jahre.[11] Die Rüdenbandgesellschaft hat möglicherweise die Gründung des Schwanenordens durch Kurfürst Friedrich II. von Brandenburg inspiriert.[12]
Statuten





In den Statuten von 1413[4] tritt die Gesellschaft mit dem Rüdenband als eine Adelsgesellschaft mit einem weiten Tätigkeitsfeld entgegen. Nach außen ein Beistandsbündnis, wirkte die Gesellschaft nach innen als Friedensbündnis: Konflikte unter Gesellen sollten durch das Schiedsgericht der Gesellschaftsältesten oder von den Konfliktparteien selbst gewählte Schiedsrichter gelöst werden. Gelang dies nicht, sollte einer der Fürsten den Streit entscheiden. Mitglieder die dessen Schiedsspruch missachteten, sollten aus der Gesellschaft ausgeschlossen werden. Kam ein Mitglied ohne eigene Schuld zu Schaden oder wurde gefangen genommen, verpflichteten sich die Rüdenbänder zur Unterstützung. Die Gesellschaft wird daher auch in den Kontext der schlesischen Landfriedensbünde gestellt.[13]
Wichtig war den Rüdenbändern offenbar die Pflege einer standesgemäßen bzw. ritterlichen Lebensweise. Zur Vorbereitung der jährlichen Turniere werden Bestimmungen getroffen. Ein Mitglied durfte – bei Strafe des Ausschlusses – keiner unehrenhaften Tätigkeit nachgehen. Vergab ein Mitglied das Rüdenband an Frauen niederen Standes, hatte er es zurückzufordern. Adligen Frauen stand die Gesellschaft offen. Nach dem Bericht Ghillebert de Lannoys stellten sie sogar die Hälfte der Mitglieder.[14] Die Übergabe des Gesellschaftszeichens an eine Frau dürfte im Kontext der höfischen Minnekultur gestanden haben. Während Männern die Gesellschaftsmitgliedschaft nur im Beisein der Gesellen auf Turnieren verliehen werden durfte, durfte das Rüdenband an Frauen auch außerhalb der Turniere vergeben werden.[15]
Darüber hinaus verstanden sich die Rüdenbänder als religiöse Gesellschaft, die sich vor allem der Marienverehrung widmen wollte.[16] Ihren ersten Jahresbeitrag planten sie gemeinsam zu einer ewigen Messe in Liegnitz zu stiften. Erst im zweiten Jahr sollte damit ein Hof (Turnier) in Liegnitz und darauf ein „Hof“ in Görlitz veranstaltet werden. Diese Turniere sollten von den Mitgliedern kräftig beworben werden. Den Abschluss eines jeden Turniers sollten Memorialgottesdienste für die verstorbenen Mitglieder der Gesellschaft bilden. Für ihre religiösen Stiftungen erhob die Gesellschaft des Rüdenbandes jährliche Mitgliedsbeiträge von zwölf, sechs resp. ein Schock Groschen vom Bischof, den Fürsten resp. den einfachen Rittern und Edelknechten. Im oberdeutschen Zweig der Gesellschaft betrug 1420 der Beitrag ebenfalls ein Schock Groschen, der dem Kloster Langenzenn zugutekommen sollte.[17]
Als Oberhaupt der Gesellschaft wirkte in den 1420er Jahren Herzog Ludwig II. von Brieg, der von Markgraf Johann 1424 als „König der Gesellschaft“ bezeichnet wird. Selbst nannte er sich der „geselleschaffte mit dem Rüdenpand oberster Haubtmann und geber“.[18] Die Statuten von 1413 kennen diesen Rang noch nicht. Aus dem Kollegium der Fürsten, ist lediglich Bischof Wenzel von Breslau durch einen höheren Mitgliedsbeitrag herausgehoben. An zweiter Stelle in der Hierarchie der Rüdenbandgesellschaft stehen die Fürsten, die an allen Entscheidungen der Gesellschaft teilhatten und als Schiedsrichter zwischen Mitgliedern tätig waren. Noch über den einfachen Mitgliedern der Gesellschaft standen Älteste in den Landsmannschaften der Gesellschaft. Jeweils vier Älteste standen 1413 der Mitgliedschaft in Böhmen, im Herzogtum Liegnitz, in den Herzogtümern Schweidnitz, Brieg und Breslau, in der Oberlausitz, im Herzogtum Sagan und Glogau sowie im Herzogtum Oels und Cosel vor. Sie wirkten zugleich als Schlichter in Streitigkeiten zwischen Gesellschaftsmitgliedern. Älteste lassen sich bereits auf dem Turnier 1389 erkennen.[5] Die Beziehung der 1389 anwesenden Fürsten zur Rüdenbandgesellschaft ist jedoch unklar. Lediglich Herzog Johann von Görlitz tritt als Förderer der Gesellschaft in Erscheinung.[19]
Die Mitgliedschaft in der Gesellschaft mit dem Rüdenband konnten adlige Männer nach den Statuten nur auf den Turnieren der Gesellschaft erwerben. Vergab ein Mitglied das Rüdenband als Zeichen der Mitgliedschaft außerhalb der Turniere, drohte der Ausschluss. Für die Fürsten war die Strafe des Ausschlusses jedoch durch eine Geldstrafe ersetzt. 1420 nimmt Herzog Ludwig II. als Hauptmann für sich in Anspruch das Rüdenband selbstständig verleihen zu dürfen.
Der Austritt aus der Rüdenbandgesellschaft war mit einer Strafzahlung von 3 Schock Groschen verbunden. Ausgeschlossen wurden nach den Statuten ferner solche Mitglieder, die sich dem Schiedsspruch eines Fürsten widersetzten, unehrenhaften Tätigkeiten betrieben oder das Rüdenband unbefugt verliehen. Trug ein Mitglied das Rüdenband nicht, hatte er eine Strafe von sechs Groschen zu zahlen.
Mitglieder
Die Zahl der Mitglieder gab Ghillebert de Lannoy 1414 mit 700 Rittern und Edelknechten und ebenso vielen weiblichen Mitgliedern an.[14] Es könnte sich dabei um eine Übertreibung handeln.[20] Zwei weibliche Mitglieder sind namentlich bekannt: Ortchen (Dorothea), die Tochter eines von Wiltberg, und Heinze von Dornheims Ehefrau.[21] Als Quellen für die Mitgliedschaft der Gesellschaft mit dem Rüdenband können, neben der Liste der Gesellschaftsältesten in den Statuten von 1413[4], das portugiesische Wappenbuch des Konstanzer Konzils (John Rylands University Library Latin Ms. 28) und das Wappenbuch von Sankt Christoph auf dem Arlberg herangezogen werden.[22] In den Görlitzer Ratsrechnungen sind ferner Teilnehmern eines Turniers von 1389 in Görlitz aufgeführt, unter denen zum Teil ebenfalls Mitglieder der Rüdenbandgesellschaft zu vermuten sind.[5]
Die fürstlichen Mitglieder der Rüdenbandgesellschaft gehören, mit Ausnahme Přemysls I. von Troppau und später Johanns von Brandenburg, alle der Liegnitzer und der Glogauer Linie der schlesischen Piasten an. Es handelt sich um Bischof Wenzel von Breslau, dessen Neffen Ludwig II. von Brieg und Liegnitz, Konrad IV. „Senior“ von Oels, Konrad V. „Kanthner“ von Oels und Johann I. von Sagan.[4] Möglicherweise wurde auch Friedrich dem Streitbaren das Rüdenband verliehen.[23]
Die namentlich bekannten, nicht-fürstlichen Mitglieder der Gesellschaft waren in der Regel gut in die Hofgesellschaft ihrer jeweiligen Fürstentümer integriert. Einige trugen Hofämter oder waren Hauptleute von Weichbildern. Auch standen sie im Dienst der böhmisch-deutschen Könige Wenzel und Sigismund.[24] Heinrich Lefl von Lazan und Herzog Konrad „Senior“ von Oels dienten als Landeshauptmann von Breslau resp. schlesicher Oberlandeshauptmann.[25] Mehrere von ihnen gingen auf Preußenfahrt und nahmen zum Teil mit erheblichen Söldnerkontingenten 1410 an der Schlacht bei Tannenberg teil.[26] Die Unterstützung des Deutschen Ordens war allerdings nicht einheitlich.[27]
Die namentlich bekannten nicht-fürstlichen Mitglieder waren
- Heinrich von Alzenau
- Hans vom Berge
- Heinrich Blarer (?)[28]
- Martin von Busewoy
- Lucas von Doberschütz
- Michael Doberschon
- Heinrich von Dohna
- Ehefrau des Heinze von Dornheim
- Heinrich von Gebeltzig
- Christoph „Rex“ von Gersdorff auf Baruth
- Johann von Gersdorff
- Christoph von Gersdorff auf Königshain
- Peter von Gusk
- Friedrich von Hanau (?)[9]
- Wilhelm Hase von Hasenburg
- Gelfried von Haugwitz
- Nickel von Kittlitz
- Hemil von Koschlig
- Friedrich von Landskron
- Johann von Langenau
- Heinrich „Lefl“ von Lazan
- Johann von Michelsberg
- Johann von Mühlheim (?)[5]
- Albrecht von Neidberg[9]
- Sigmund von Pogrell
- Johannes Prokop
- Nicholaus Prochop
- Heinrich von Rabenau
- Kalogreant von Rachenau
- Nickel von Rechenberg
- Johann von Reibnitz
- Lorenz von Rohr
- Albertus Schael
- Friedrich Schaff
- Johann von Schellendorf
- Heinrich Schindel
- Todericus Scolken
- Hans von Seckendorff (?)[29]
- Nikolaus von Stibitz
- Tomschik von Tannenfeld
- Nikolaus Trach
- Nickel von Uechtritz
- Franz von Warnsdorf
- Deygnardus Ouilber
- Bernhard von Wiltberg
- Dorothea von Wiltberg
- Heinze „Koppe“ von Zedlitz
- Johann von Zedlitz
- Nikolaus von Zedlitz
- Ulrich von Zedlitz
Heraldik und Phaleristik

Das Gesellschaftszeichen der Rüdenbandgesellschaft war ein Stachelhalsband in Form eines Kettengliederhalsbandes. Bezüge auf Hunde und mit der Hundehaltung in Verbindung stehende Gegenstände kommen in der mittelalterlichen Heraldik und in adligen Selbstdarstellungen häufig vor.[30] Das Rüdenband bezieht sich wahrscheinlich symbolisch auf den Herdenschutzhund, der die Schafherde (die Christen) vor der Bedrohung durch Raubtiere schütz.[31] Eine Devise ist nicht bekannt. Das Tragen des Rüdenbandes als Zeichen der Zugehörigkeit zur Gesellschaft war den Mitgliedern vorgeschrieben. Wurde ein Mitglied ohne Rüdenband angetroffen, wurde eine Geldstrafe erhoben.[32] Wie das Rüdenband als Abzeichen im Alltag getragen wurde, ist unbekannt.[33]
Rüdenbänder kommen gelegentlich in Rechnungen, Inventaren und anderen Textquellen vor. Dabei ist – angesichts der höfischen Jagdkultur – schwer zwischen Gesellschaftszeichen und tatsächlichem Hundehalsband zu unterscheiden. Im Auftrag König Sigismunds ließ 1418 Konrad von Weinsberg ein goldenes „Rudenband“ mit Perlen und einer großen Perle in Konstanz anfertigen.[34] In der Altenburger Silberkammer Friedrichs des Streitbaren befand sich nach seinem Tod unter anderem „eyn silberin vorgult rodenband“ und „eyn swarcz Rodenband“.[23] In beiden Quellen sind zugleich andere Gesellschaftszeichen erwähnt, so dass von Gesellschaftszeichen ausgegangen werden kann.
In zeitgenössischen, heraldischen Darstellungen wird das Rüdenband als Zeichen der Mitgliedschaft zur Gesellschaft meist neben dem Wappenschild abgebildet. Das portugiesische Wappenbuch John Rylands Library Latin Ms. 28 spiegelt die Verwendung heraldischer Symbole auf dem Konstanzer Konzil im Jahr 1416 wider. Es zeigt eine Anzahl von Wappen der Mitglieder der Gesellschaft, die durch Ketten an goldene (Ritter) und silberne (Edelknechte) Rüdenbänder gebunden sind und damit einen Rangunterschied unter den nicht-fürstlichen Gesellschaftsmitglieder. Bei Ludwig II. am Beginn der Wappenreihe ist das Rüdenband dagegen an sein Banner gekettet und umschließt den Lilienschild des Bistums Breslau (roter Wappenschild mit 6 silbernen Lilien).[35] Conrad Grünenberg zeigt in seinem Wappenbuch das Wappen des Herzogtums Liegnitz umgeben vom Rüdenband.[36]
Literatur
- Paul Bretschneider: Schlesische Gesellschaftsorden. In: Schlesische Monatshefte. Band 2, Nr. 7, 1925, S. 337–344 (net.pl).
- Romuald Kaczmarek: Stowarzyszenie „obroźy psa gończego“. Z dziejów świeckich zakonów rycerskich na średniowiecznym Śląsku. (dt. Die Rüdenbandgesellschaft. Zur Geschichte der weltlichen Ritterorden im mittelalterlichen Schlesien). In: Poznańskie-Towarzystwo Przyjaciół Nauk – Sprawozdania Wydziału Nauk o Sztuce. Band 108, 1991, S. 13–23.
- Holger Kruse, Kirstin Kamenz: Art. Rüdenband (1413). In: Holger Kruse, Werner Paravicini, Andreas Ranft (Hrsg.): Ritterorden und Adelsgesellschaften im spätmittelalterlichen Deutschland (= Kieler Werkstücke. Reihe D: Beiträge zur europäischen Geschichte des späten Mittelalters. Band 1). Frankfurt/Main 1991, ISBN 978-3-631-43635-6, S. 250–255.
- Hermann Markgraf: Über eine schlesische Rittergesellschaft am Anfange des 15. Jahrhunderts (Rüdenband). In: Hermann Markgraf (Hrsg.): Kleine Schriften zur Geschichte Schlesiens und Breslaus. Breslau 1915, S. 81–95 (org.pl).
- Werner Paravicini: Von Schlesien nach Frankreich, England, Spanien und zurück. Über die Ausbreitung adliger Kultur im späten Mittelalter. In: Jan Harasimowicz, Matthias Weber (Hrsg.): Adel in Schlesien. Herrschaft – Kultur – Selbstdarstellung. München 2010, ISBN 978-3-486-58877-4, S. 135–205.
- Marianne Schumm: Die Gesellschaft mit dem Rüdenband. In: Jahrbuch des Historischen Vereins für Mittelfranken. Band 89, 1981, ISSN 0341-9339, S. 50–56.
- Philipp Ernst Spieß: Von der Gesellschaft mit dem Rüdenband. In: Philipp Ernst Spieß (Hrsg.): Archivische Nebenarbeiten und Nachrichten vermischten Inhalts mit Urkunden. Band 1. Halle 1783, S. 101–103, urn:nbn:de:bvb:12-bsb11022266-7.
- Christian Steeb: Die Abzeichen der spätmittelalterlichen Ritter-, Turniergesellschaften und Orden. Diplomarbeit. Graz 1992, S. 145 f.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Johann Christian Carl Crudelius: Excerpta aus denen alten Raths-Rechnungen der Stadt Görlitz. Manuskript, 1775, Bl. 19r (slub-dresden.de – ehem. Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften, L I 98, jetzt: Universitätsbibliothek Breslau, Akc. 1948/315). Die von dieser Vorlage gefertigte Edition hat fälschlich „dy rodin bender“, Richard Jecht: Die ältesten Görlitzer Ratsrechnungen bis 1419 (= Codex diplomaticus Lusatiae superioris. Band 3). Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften, Görlitz 1910, DNB 365455059, S. 129, Z. 3ff (cas.cz). Zur Abschrift von Crudelius vgl. Jecht Ratsrechnungen, S. VI und IX.
- ↑ Zum Ausbaus von Görlitz zur herzöglichen Residenz vgl. Lenka Bobková, Tomáš Velička: Johann von Görlitz. Der dritte Sohn Karls IV. (= Beihefte zum Neuen Lausitzischen Magazin. Band 22). Oettel, Görlitz 2019, ISBN 978-3-944560-65-6, S. 34 f., s. a. S. 59f. Siegfried Hoche: Herzogtum Görlitz (1377–1396). In: Lenka Bobková, Jana Konvicna (Hrsg.): Rezidence a správní sídla v zemích České koruny ve 14.–17. století (= Opera Facultatis philosophicae Universitatis Carolinae Pragensis. Band 4). Univerzita Karlova, Filozofická Fakulta, Prag 2007, S. 403–412. Bereits während Johanns erstem längeren Aufenthalt in Görlitz 1380/1381 wurden drei Turniere mit Gästen aus Meißen und Schlesien veranstaltet, vgl. Richard Gelbe: Herzog Johann von Görlitz. In: Neues Lausitzisches Magazin. Band 59, 1883, S. 1–201, bes. S. 31f, 82 (slub-dresden.de). Da die Görlitzer Ratsrechnungen für die 1380er Jahre nur zur Hälfte überliefert sind und der Görlitzer Rat 1389 einen Boten nach Prag senden musste „scissitandum, utrum hastiludium processum haberet annon (anne deberemus edificare)“ d. h. um zu erfragen, ob die Turnierfolge fortgesetzt wird und man das nächste Turnier vorbereiten soll, Jecht, Die ältesten Görlitzer Ratsrechnungen, S. 64 Z. 22ff, S. 71 Z. 11ff und S. 77 Z. 8ff sowie S. 142 Z. 14, kann angenommen werden, dass in Görlitz damals regelmäßig Turniere stattfanden.
- ↑ Vgl. Eva Katharin Ledel: Die Wiener Handschrift des Wappenbuchs von Sankt Christoph auf dem Arlberg. Diss. Wien 2017, S. 41, doi:10.25365/thesis.48846. Die mit anderen Schlesiern Ende 1402 in das Stifterbuch eingetragenen Gesellschaftsmitglieder Ulrich und Heinze von Zedlitz weilten wahrscheinlich am Hof Wenzels IV. während dessen Wiener Gefangenschaft. Weitere Schlesier – darunter das Gesellschaftsmitglied Kalogrenant von Rachenau – waren 1403 bei Wenzels Flucht in Wien geblieben. Sie finden sich in Anton Mayer (Hrsg.): Regesten aus in- und ausländischen Archiven, mit Ausnahme des Archivs der Stadt Wien (= Quellen zur Geschichte der Stadt Wien. Band 1, Nr. 4). Verein für Geschichte der Stadt Wien, Wien, S. 183, Nrr. 4263–4265, 4268, 4272–4274, 4276f (wienbibliothek.at). Zu Wenzels Gefangenschaft allgemein vgl. Ondřej Schmidt: Druhé zajetí Václava IV. z italské perspektivy. In: Studia Mediaevalia Bohemica. Band 9, Nr. 2, 2017, S. 163–214 (digitalniknihovna.cz). Ivan Hlaváček: Die Wiener Haft Wenzels IV. der Jahre 1402–1403 aus diplomatischer und verwaltungsgeschichtlicher Sicht. In: Jaroslav Pánek, Miloslav Polívka, Noemi Rejchrtová (Hrsg.): Husitství – Reformace – Renesance. Praha 1994, S. 225–238. Und Ivan Hlaváček: König Wenzel (IV.) und seine zwei Gefangennahmen (Spiegel seines Kampfes mit dem Hochadel sowie mit Wenzels Verwandten um die Vorherrschaft in Böhmen und Reich). In: Quaestiones Medii Aevi Novae. Band 18, 2013, S. 115–149 (com.pl [PDF; 5,9 MB]).
- ↑ a b c d Hermann Markgraf: Über eine schlesische Rittergesellschaft am Anfange des 15. Jahrhunderts (Rüdenband). In: Hermann Markgraf (Hrsg.): Kleine Schriften zur Geschichte Schlesiens und Breslaus. Breslau 1915, S. 92–95 (org.pl).
- ↑ a b c d Jecht, Die ältesten Görlitzer Ratsrechnungen, S. 127 Z. 20, S. 128 Z. 10 und 13. Durch die Gesellschaftsstatuten von 1413, Markgraf 1915, S. 95, belegt ist das Ältestenamt von Peter von Gaußig, der unmittelbar vor dem Turnier „cum suis sociis“ geehrt wird (S. 127, Z. 20). Der „cum Polonibus“ (d. h. mit den Schlesiern) geehrte Herr von Rechenberg (S. 128 Z. 10) ist wahrscheinlich mit dem Gesellschaftsältesten Nickel von von Rechenberg zu identifizieren. Es liegt nahe in den Vorgenannten Vertreter der Oberlausitzer und Schlesischen Landsmannschaften der Rüdenbandgesellschaft zu vermuten. Der dritte „cum socis“ geehrter Adlige Hans von Mollzen (S. 128 Z. 13) ist vielleicht der 1404 verstorbene königliche Rat Hans von Mühlheim (Verlesung von Molheym?) auf Pardubitz, der damit die böhmische Landsmannschaft repräsentieren könnte. Zu ihm vgl. August Sedláček: Českomoravská Heraldika. Band 2. České Akademie, Prag 1925, S. 179 (hranet.cz [PDF; 1,3 MB]). František Michálek Bartoš: Čechy v době Husově 1378–1415. (dt. Böhmen in der Zeit der Hussiten 1378–1415) (= České dějiny. Band 2.6). Laichter, Prag 1947, S. 466.
- ↑ Vgl. Kruse, Kamenz 1991, 251. Über die Besieglung im Vorfeld eines Tages mit Heinrich IX. sprechen wahrscheinlich folgende Eintragungen in den Görlitzer Ratsrechnungen: Zwischen 12. und 25. August weilt der Gesellschaftsälteste Christoph Rex von Gersdorff mit Freunden in Görlitz. Im September reitet er mit Gesellen und Freunden nach Bunzlau zu einem Tag mit Herzog Heinrich, vgl. Jecht, Die ältesten Görlitzer Ratsrechnungen, S. 651 Z. 5, S. 652 Z. 13.
- ↑ Vgl. Kaczmarek 1991, S. 16.
- ↑ Vgl. Spieß 1783, S. 102f.
- ↑ a b c Albrecht von Neidberg lässt sich ca. 1413 mit goldenem Rüdenband in das Arlberger Wappenbuch eintragen, vgl. Ledel, Die Wiener Handschrift des Wappenbuchs von Sankt Christoph auf dem Arlberg, S. 41. DOI:10.25365/thesis.48846 Zu Albrecht vgl. Fritz Posch: Das steirische Ministerialengeschlecht der Nitberg-Neitberg (Neuberg), seine steirischen und österreichischen Besitzungen und seine Beziehungen zum Kloster Lilienfeld. In: Herwig Ebner (Hrsg.): Festschrift für Friedrich Hausmann. Akad. Dr.- und Verl.-Anst., Graz 1977, S. 409–440, hier S. 419f. Der 1413 verstorbene Friedrich von Hanau ließ das Rüdenbandzeichen auf seinem Grabstein im Voitsberger Karmeliterkloster anbringen, vgl. Steeb 1992, S. 146 Kurt Woisetschläger, Peter Krenn: Alte steirische Herrlichkeiten. 800 Jahre Kunst in der Steiermark. Styria, Graz 1973, S. 84. Wegen der untypischen Darstellungsweise mit einem Bracken in der Mitte, ist jedoch eine Verwechslung mit der schwäbischen Gesellschaft „Bracke und Kranz” nicht auszuschließen. Zu den Hanauern s. Burg Hauenstein (Steiermark).
- ↑ Vgl. Kruse, Kamenz 1991, S. 250. Bretschneider 1925, 339. Markgraf 1915, S. 90. Wenig überzeugend die Annahme von Kaczmarek 1991, S. 17 und Alwin Schultz: Deutsches Leben im XIV. und XV. Jahrhundert. Band 2. Wien 1892, S. 378 (archive.org). Derzufolge habe die Rüdenbandgesellschaft bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts fortbestanden, als ein „Grossfürst und her von der großen Glogau“ dem Sebastian Ilsung in „ainer stat ist nit fer von Rom“ ein „siden Band“ als Zeichen seiner Gesellschaft verlieh, vgl. Peter Hausleutner: Auszug aus dem Ilsung. Ehrenbuch. In: Schwäbisches Archiv. Band 2, Nr. 3, 1793, S. 338–343, hier S. 341 (uni-bielefeld.de). Es dürfte sich hier aber um Wladislaus von Teschen handeln, der 1452 Kaiser Friedrich III. auf seinem Romzug begleitete. Damit fehlt jeder Bezug zur Rüdenbandgesellschaft, da weder die Herzöge von Teschen als Mitglieder belegt, noch ein Seidenband Gesellschaftszeichen war.
- ↑ Samuel Benjamin Klose: Von Breslau. Band 2, Nr. 2. Korn, Breslau 1781, S. 62, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10013398-1.
- ↑ Vgl. Kruse, Kamenz 1991, S. 254. Rudolf von Stillfried-Rattonitz, Siegfried Haenle: Das Buch vom Schwanenorden. Moeser, Berlin 1881, S. 4.
- ↑ Vgl. Martin Čapský: Der Briefverkehr Sigismunds von Luxemburg mit schlesischen Fürsten und Städten. In: Karel Hruza und Alexandra Kaar (Hrsg.): Kaiser Sigismund (1368–1437). Böhlau, Wien 2012, S. 255–266, hier S. 258, doi:10.7767/9783205210917.255. Markgraf 1915, S. 89 sah darin noch eine „zeitübliche Verbrämung“ der „zu ritterlichen Lustbarkeiten“ gegründeten Vereinigung.
- ↑ a b Vgl. Kruse, Kamenz 1991, S. 250 Anm. 1. ed. Charles Potvin, Jean-Charles Houzeau (Hrsg.): Oeuvres de Ghillebert de Lannoy, voyages, diplomate et moraliste. Louvain 1878, S. 48 (bnf.fr).
- ↑ Zur Bedeutung der Formulierung „weder frawin noch jungfrawin“ vgl. Art. weder. In: Deutsches Wörterbuch. Band 27, Sp. 2834 (https://www.woerterbuchnetz.de/DWB/weder Online). Gesichert vergab der Breslauer Bischof Konrad von Oels das Rüdenband an Frauen, vgl. Samuel Benjamin Klose: Von Breslau. Band 2, Nr. 2. Korn, Breslau 1781, S. 62 (mdz-nbn-resolving.de). Auf die literarische Assoziation von Minne und Hundehalsband (allerdings in der Form eines reich verzierten Brackenseils für Hetzhunde) verweist Schumm 1977/1981, S. 52 anhand des Titurel. Es handelt sich um ein weit verbreitetes Motiv der höfischen Literatur, vgl. David Dalby: Lexicon of the Mediaeval German Hunt. De Gruyter, Berlin 1965, S. 79 und 34 ff.
- ↑ Vgl. Spieß 1783, S. 102 f.
- ↑ Vgl. Spieß 1783, S. 102.
- ↑ Spieß 1783, S. 102 f.
- ↑ S. Jecht, Die ältesten Görlitzer Ratsrechnungen, S. 127f.
- ↑ Vgl. Kruse, Kamenz 1991, S. 253.
- ↑ Vgl. Markgraf 1915, S. 89; ed. Samuel Benjamin Klose: Von Breslau. Band 2, Nr. 2. Korn, Breslau 1781, S. 62 (mdz-nbn-resolving.de).
- ↑ John Rylands Library Latin MS 28, S. 117ff Digitalisat (Seite des Digitalisats: n145). Eva Katharin Ledel: Die Wiener Handschrift des Wappenbuchs von Sankt Christoph auf dem Arlberg. Diss. Wien 2017, S. 41, doi:10.25365/thesis.48846.
- ↑ a b Brigitte Streich: Die Itinerare der Markgrafen von Meißen – Tendenzen der Residenzbildung. In: Blätter für deutsche Landesgeschichte. Band 125, 1989, S. 159–188, hier S. 185 (digitale-sammlungen.de). Die Markgrafen von Meißen - Dominis de Missna - nahmen 1389 an einem Turnier der Rüdenbandgesellschaft in Görlitz teil, vgl. Richard Jecht: Die ältesten Görlitzer Ratsrechnungen bis 1419 (= Codex diplomaticus Lusatiae superioris. Band 3). Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften, Görlitz 1910, DNB 365455059, S. 128, Z. 16 (cas.cz). Gegen die Vorbehalte von Richard Jecht und Lenka Bobková gegen diese Identifizierung, vgl. Václav Vladivoj Tomek: Základy starého místopisu Pražkeého. Band 1. Prag 1866, S. 146, Nr. 647 (cas.cz).
- ↑ Für das Herzogtum Liegnitz-Brieg vgl. Paravicini 2010, S. 164. In der Oberlausitz: Christoph Rex von Gersdorff als Diener Wenzels und Sigismunds, Peter von Gusk ebenfalls als Diener Wenzels, sein Bruder Ulrich war Landesältester und Hauptmann in der Oberlausitz, der Vater Christophs von Gersdorff auf Königshain, Heinze war ebenfalls Landesältester, vgl. Walter von Boetticher: Der Adel des Görlitzer Weichbildes um die Wende des 14. und 15. Jahrhunderts. In: Neues Lausitzisches Magazin. Band 104, 1928, S. 58 f., 77, 86 f. (slub-dresden.de). S.a. die einschlägigen Kurzbiographien in Sven Ekdahl: Das Soldbuch des Deutschen Ordens 1410/1411. 2. Teil: Indices mit personengeschichtlichen Kommentaren. Böhlau, Köln 2010. Eine besondere Nähe der Mitglieder der Rüdenbandgesellschaft zum römisch-deutschen König Sigismund attestiert Martin Čapský: Der Briefverkehr Sigismunds von Luxemburg mit schlesischen Fürsten und Städten. In: Karel Hruza, Alexandra Kaar (Hrsg.): Kaiser Sigismund (1368–1437). Böhlau, Wien 2012, S. 255–266, hier S. 258, doi:10.7767/9783205210917.255.
- ↑ Vgl. Ivan Hlaváček: Prolegomena do historii kancelarii i dyplomatyki Czeskiego Królewskiego Urzędu Starościńskiego we Wrocławiu w czasach przedhusyckich. (dt. Prolegomena zur Geschichte der Kanzlei und der Diplomatik der böhmischen königlichen Starostei in Wrocław in der vorhussitischen Zeit). In: Śląski kwartalnik historyczny Sobótka. Band 36, 1981, S. 100–115, hier S. 105.
- ↑ Vgl. Sven Ekdahl: Das Soldbuch des Deutschen Ordens 1410/1411, Tl. 2: Indices mit personengeschichtlichen Kommentaren. Böhlau, Köln 2010, passim. zu Friedrich (Fritsche) von Landeskrone, Nickel und Hans von Zedlitz, Martin von Busewoy, Christoph Rex von Gersdorff, Nickel von Kittlitz, Franz von Warnsdorf, Heinrich von Dohna, Friedrich Schaff, Kalogreant von Rachenau, Lorenz von Rohr.
- ↑ Vgl. Marian Pelech: Die Auseinandersetzung zwischen dem schlesischen Ritter Thomschik von Tannenfeld und dem Deutschen Orden nach dem großen Krieg von 1410–1411. In: Beiträge zur Geschichte Westpreußens. Band 11, 1989, S. 87–106. Martin Čapský: Vévoda Přemek Opavský (1366–1433). Ve službách posledních Lucemburků. (dt. Herzog Přemek von Opava (1366–1433). Im Dienste der letzten Luxemburger). Olomouc 2005, S. 163.
- ↑ Vgl. Bernd Konrad: Die Kunstwerke des Mittelalters. Rosgartenmuseum Konstanz (= Konstanzer Museumskataloge. Band 3). Rosgartenmuseum, Konstanz 1993, S. 40. Die außergewöhnliche Form und das späte Datum lässt Zweifel an dieser Interpretation zu. Das Abzeichen wird auch als Zeichen der Gesellschaft "Im Kranz" gedeutet, vgl. Hartmut Boockmann: Die Stadt im späten Mittelalter. C.H. Beck, München 1986, S. 323.
- ↑ Hans von Seckendorff wird 1424 mit der Eintreibung von Mitgliedsbeiträgen der oberdeutschen Rüdenbandmitglieder beauftragt, vgl. Spieß 1783, S. 102f. Das er selbst Mitglied der Gesellschaft gewesen ist, geht explizit daraus nicht hervor.
- ↑ Vgl. Heiko Hartmann: Tiere in der historischen und literarischen Heraldik des Mittelalters. In: Sabine Obermaier (Hrsg.): Tiere und Fabelwesen im Mittelalter. De Gruyter, Berlin 2009, S. 147–179, hier S. 150. Siehe auch die Turniergesellschaft „Rüde“, „(Leit)Bracke“ und „Bracke und Kranz“, sowie die Adelstrinkstube „Zum Rüden“ in Zürich. Zur ambivalenten Symbolfigur des Hundes vgl. auch Géza Jászai: Art. Hund. In: Lexikon des Mittelalters. Band 5. Metzler, Stuttgart, Sp. 214. Sowie Peter Gerlach: Art. Hund. In: Lexikon der christlichen Ikonographie. Band 2. Herder, Freiburg, Sp. 287.
- ↑ Zur Dominanz dieser christlich-pastoralen Assoziation gegenüber der auf Jagdhunde vgl. Leopold Schmidt: Das Stachelhalsband des Hirtenhundes. In: Deutsches Jahrbuch für Volkskunde. Band 6, 1960, S. 153–181, hier bes. S. 155, urn:nbn:de:kobv:11-709742. Als Symbol der Minne deutet es dagegen Schumm 1977/1981, S. 52. Paravicini 2010, S. 160 ordnet es dem Themenkreis der höfischen Jagd zu.
- ↑ Vgl. Markgraf 1915, S. 93.
- ↑ Kaczmarek 1991, S. 15 vermutete, dass das Rüdenband als Kette um den Hals getragen wurde. Ihm war jedoch nur die Darstellung bei Grünenberg bekannt. Ohne Kenntnis von der bildlichen Überlieferung hat Schumm 1977/1981, S. 54 eine in der Hand getragene Kette auf dem Grabmal des Hans von Seckendorffs (Abb. Wikimedia Commons) in Langenzenn als Rüdenband identifiziert. Wahrscheinlicher ist, dass es sich hier um einen Rosenkranz als Zeichen des Stifters handelt.
- ↑ Vgl. Schumm 1977/1981, S. 50f.
- ↑ Latin MS 28, S. 127 Digitalisat S. n145. Zum Wappenbuch ausführlich: Werner Paravicini: Signes et couleurs au concile de Constance. Le témoinage d’un héraut d’armes portugais. In: Denise Turrel u. a. (Hrsg.): Signes et couleurs des identités politiques de Moyen Âge à nos jours. Rennes 2008, S. 155–187, hier S. 158ff. Gold und Silber finden sich auch im Wappenbuch von Sankt Christoph, Bl. 33r, 165v und 166r Digitalisat. Zur Kette findet sich ein Anklang in der Beschreibung eines Auszugs aus Konstanz am 15. April 1417 in der Richental Chronik Edition. Zum Lilienschild: Paul Bretschneider: Das Breslauer Bistumswappen. In: Zeitschrift des Vereins für Geschichte Schlesiens. Band 50, 1916, S. 225–256, hier S. 234f (net.pl). Ewald Walter: Der Lilienschild des Breslauer Bistumswappens und das Wappen der Stadt Breslau im Wappensaal der Burg des Kaisers Karl IV. zu Lauf an der Pegnitz. In: Archiv für schlesische Kirchengeschichte. Band 50, 1992, S. 271–278.
- ↑ Rudolf von Stillfried-Rattonitz, Adolf Matthias Hildebrandt (Hrsg.): Des Conrad Grünenberg, Ritters und Burgers zu Constenz, Wappenbuch. Volbracht am nünden Tag des Abrellen do man zalt tusend vierhundert drü und achtzig jar. Faksimile-Band. Starke, Görlitz 1884, S. 2 (uni-duesseldorf.de). Die Vorlage dieser problematischen Spätüberlieferung ist unbekannt, aber in der Überlieferung des Konstanzer Konzils zu vermuten. Bis zur Publikation weiterer Quellen durch Paravicini und Ledel prägte die Grünenbergische Darstellung das Bild der Rüdenbandgesellschaft: Leonhard Dorst legte auf dieser Grundlage – er war an der ersten, gescheiterten Herausgabe des Grünenbergischen Wappenbuchs Ende der 1830er Jahre beteiligt – später das Rüdenband um das Wappen des Herzogtums Schlesien. Vgl. Leonhard Dorst: Schlesisches Wappenbuch. Band 1. Görlitz 1842, Titelvorblatt, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10362133-0. 1911 malte ferner der Frankensteiner Dekorationsmaler Joseph Krachwitz eine entsprechende Abbildung im Bürgermeisterzimmer des Rathauses in Patschkau, vgl. Christof Rolker: Konrad Grünenberg IX. Die Editionen. In: heraldica nova. 4. Mai 2015 (hypotheses.org). Und Bretschneider Gesellschaftsorden 1925, S. 339.