Querfurt (Adelsgeschlecht)

Stammwappen derer von Querfurt

Die Herren von Querfurt waren ein edelfreies, im Jahr 1496 erloschenes Adelsgeschlecht, das sich nach der Burg Querfurt (Saalekreis) nannte.

Geschichte

Erster beurkundeter Vertreter des Edelfreien Geschlechtes war Bruno von Querfurt (* um 974; † 1009). Die Edlen Herren von Querfurt waren über Jahrhunderte auch Burggrafen von Magdeburg, zum Beispiel 1234 Burchardus Burcgravius de Querenvorde. Die Grafen von Mansfeld, die Edlen von Schraplau und die Edlen von Vitzenburg entstammen diesem Geschlecht. Die Querfurter Hauptlinie erlosch mit dem Tode Brunos XI. im Jahr 1496. Ihr Territorium bildete nach dem Tod das magdeburgische Amt Querfurt.

Das alte Adelsgeschlecht ist nicht zu verwechseln mit der am 22. Mai 1813 zu Dresden mit dem Prädikat „Edler von“ in den königlich sächsischen Adelsstand erhobenen Familie Querfurth. Diese stammt aus Tanne im Harz. Der Stammvater des Geschlechts, Konrad Querfurth aus Tanne, welcher 1817 verstarb, war Bürgermeister von Annaberg im Erzgebirge.[1]

Wappen

Wappen derer von Querfurt
Burg Querfurt
  • Das Stammwappen ist siebenmal von Silber und Rot geteilt. Auf dem gekrönten Helm mit rot-silbernen Decken an goldenen Stangen acht wie der Schild bezeichnete Fähnlein, je vier nach rechts und links flatternd.[2]
  • Später wurde ein anderer Helmschmuck geführt: Auf dem gekrönten Helm ein napfförmiges, wie der Schild bezeichnetes Schirmbrett, oben mit Büscheln schwarzer Hahnenfedern besteckt.
  • Das im 13. und 14. Jahrhundert geführte Wappen der Querfurter Burggrafen von Magdeburg ist gespalten und zeigt rechts in Silber an der Spaltlinie einen halben roten Adler, links von Silber und Rot siebenmal geteilt. Helm mit den acht Fahnen.
  • Wappen der Grafen von Querfurt-Mansfeld: geviert, Felder 1 und 4 siebenmal von Silber und Rot quer geteilt (Querfurt), Felder 2 und 3 auf Silber 6 rote Rauten (Mansfeld)

Persönlichkeiten

Siehe auch

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Quellen

  • Querfurter Stadt- und Kreis-Chronik, Herausgeber sowie Druck und Verlag Wilhelm Schneider, Querfurt, 1902
  • Cyriakus Spangenberg: Quernfurtische Chronica, Historischer Bericht von der Alten und löblichen Herrschaft Quernfurt in Sachsen, gedruckt 1590 zu Erfurt
  • Holstein: Beiträge zur Genealogie der Dynasten von Querfurt, In: Zeitschrift des Harzvereins für Geschichte und Alterthumskunde, 1874, S. 131ff
  • George Adalbert von Mülverstedt, Adolf Matthias Hildebrandt: J. Siebmacher’s grosses und allgemeines Wappenbuch, VI. Band, 6. Abteilung Ausgestorbener Preussischer Adel: Provinz Sachsen, Bauer & Raspe, Nürnberg 1884, S. 126
  • Rudolf Tomaszewski: 1100 Jahre Querfurt, Bausteine einer Chronik, LDZ, 1988

Einzelnachweise

  1. Die Stammreihe und die ältere Genealogie der Edlen von Querfurth wurden abgedruckt im Gothaischen Genealogischen Taschenbuch der Adeligen Häuser, Reihe B: Alter Adel und Briefadel, Gotha/Thüringen 1927 (mit 1931 erfolgten Ergänzungen). Nach dem Zweiten Weltkrieg erschien die Genealogie im „Genealogischen Handbuch des Adels“, herausgegeben vom Deutschen Adelsarchiv, Band 57, Limburg an der Lahn 1974.
  2. Siebmacher (Lit.)