Quartierhof (Bern)


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Der Quartierhof in der Schweizer Stadt Bern ist eine im Lorraine-Quartier hauptsächlich 1861–1863 errichtete Überbauung, die «von grosser sozialgeschichtlicher Bedeutung [ist und] zu den ältesten Bauzeugen des Quartiers» zählt.[1]
Die Überbauung erstreckte sich ursprünglich parallel zur gesamten Quartiergasse zwischen der Lorrainestrasse und dem Dammweg. 1971 wurde die Westpartie, also ca. zwei Drittel der gesamten Anlage, abgerissen. Der verbleibende Drittel wird seit 1996 von den Bewohnern in Selbstverwaltung geführt, rechtlich von der 1989 gegründeten Wohnbaugenossenschaft Q-Hof.[2] Neben 34 zumeist kleinen Wohnungen befindet sich dort seit 1987 auch ein kollektiv geführter Bioladen.
Denkmalschutz
Für die Denkmalpflege gilt der Quartierhof als «schützenswert», da sein «Aussenraum von denkmalpflegerischem Interesse» ist; seit 1997 steht er unter «Bundesschutz».[3] «Nach einer langen politischen Vorgeschichte und verschiedenartigsten Planungen stellte die Eidgenössische Natur- und Heimatschutzkommission (ENHK) in einem Gutachten im Auftrag des Bundesrats die Schutzwürdigkeit des Quartierhofs – auch als Fragment – fest.»[4]
Geschichte
Der Quartierhof entstand 1861–1863 (ein kleiner Teil erst 1892) als «musterhaft[es]» Projekt des frühen sozialen Wohnungsbaus; zur Baugenossenschaft zur Erstellung billiger und guter Wohnungen zählten «neben den Architekten Friedrich Salvisberg (Kantonsbaumeister) und Friedrich Studer [auch] Johann Carl Dähler, Dr. med. J. Fr. Albrecht Tribolet, […] A. von Wattenwyl [und] Oberst Jakob Stämpfli, der spätere Bundesrat».[5]
Literatur
- Andreas Hauser, Peter Röllin, Berchtold Weber, Othmar Birkner, Werner Stutz: Bern. In: Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (Hrsg.): INSA Inventar der neueren Schweizer Architektur 1850–1920. Band 2. GSK, Bern 1986, ISBN 3-280-01716-5, 2.8.9 Lorraine, S. 421–422, doi:10.5169/seals-3534 (e-periodica.ch).
- Fivian, Emanuel: Der Quartierhof. In: Bernhard Furrer (Hrsg.): Denkmalpflege in der Stadt Bern 1997–2000. Berner Zeitschrift für Geschichte (BEZG), 63. Jahrgang 02–03/01. Bern 2001, S. 181–183 (PDF-Datei, abgerufen am 24. Juni 2025).
- Verein für ein lebendiges Lorrainequartier VLL (Hrsg.): Die Lorraine. Hommage an ein Berner Stadtquartier. Bern 2008, ISBN 978-3-03301824-2.
Weblinks
- Video: Überalterung der Städte am Beispiel des Lorraine-Quartiers in Bern. In: DRS Bericht vor 8 vom 6. Februar 1975, SRF-Archiv, abgerufen am 15. Juni 2025 (14 Min.).
- Video: Quartierhof Lorraine darf nicht abgebrochen werden. In: DRS Schweiz aktuell vom 31. August 1990, SRF-Archiv, abgerufen am 15. Juni 2025 (51 Sek.).
- Audio: Quartierhof Bern soll laut Heimatschutzkommission erhalten bleiben. In: DRS Regionaljournal Bern Freiburg Wallis vom 31. August 1990, abgerufen am 24. Juni 2025 (4 Min.).
- Audio: Quartierhof Bern. In: DRS Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, Serie Zusammenleben (2/7) vom 7. Januar 1992, SRF, abgerufen am 15. Juni 2025 (8 Min.).
- Audio: Radio Bern (RaBe), Polyphon («eine politische Themensendung») vom 4. Februar 2025 (über den Bioladen Q-Laden), abgerufen am 17. Juni 2025 (19,5 Min.).
- Fotos: Impressionen Q-Hof (ohne Jahresangabe), abgerufen am 24. Juni 2025.
- Website der Wohnbaugenossenschaft Q-Hof, abgerufen am 27. Juni 2025.
- Website des Bioladens Q-Laden, abgerufen am 27. Juni 2025.
Siehe auch
- Lorraine (Bern)
- Breitenrain-Lorraine
- Liste der Kulturgüter in Bern/Breitenrain-Lorraine, ID 1369 ff.
Einzelnachweise
- ↑ Denkmalpflege der Stadt Bern, Bauinventar 2018, Lorraine (PDF-Datei), abgerufen am 15. Juni 2025, auf bauinventar.bern.ch
- ↑ Wohnbaugenossenschaft Q-Hof, Bern, auf abs.ch, abgerufen am 26. Juni 2025
- ↑ Stadt Bern, Bauinventar Lorraine, Objektblatt Quartierhof 1-5, 2-8, 2A, 8A (PDF-Datei), abgerufen am 15. Juni 2025.
- ↑ Fivian, Emanuel: Der Quartierhof. In: Bernhard Furrer (Hrsg.): Denkmalpflege in der Stadt Bern 1997–2000. Berner Zeitschrift für Geschichte (BEZG), 63. Jahrgang 02–03/01. Bern 2001, S. 182.
- ↑ Andreas Hauser, Peter Röllin, Berchtold Weber, Othmar Birkner, Werner Stutz: Bern. In: Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (Hrsg.): INSA Inventar der neueren Schweizer Architektur 1850–1920. Band 2. GSK, Bern 1986, ISBN 3-280-01716-5, S. 347–544, doi:10.5169/seals-3534 (198 S. 358 Abb., e-periodica.ch – digibern).
Koordinaten: 46° 57′ 30,5″ N, 7° 26′ 46,8″ O; CH1903: 600586 / 200821