Pyrkershöhe

Pyrkershöhe (Zerstreute Häuser)
Pyrkershöhe (Österreich)
Pyrkershöhe (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Sankt Johann im Pongau (JO), Salzburg
Gerichtsbezirk Sankt Johann im Pongau
Pol. Gemeinde Bad Gastein  (KG Badgastein)
Ortschaft Bad Gastein
Koordinaten 47° 6′ 43″ N, 13° 8′ 4″ Of1
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Statistische Kennzeichnung
Zählsprengel/ -bezirk Bad Gastein-Zentrum-Süd (50403 002)
Bild
Blick von Norden auf Bauten auf der Pyrkershöhe
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; SAGIS
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Die Pyrkershöhe (auch Pyrkerhöhe, früher Patriarchenhügel und Patriarchenkogl) ist eine Streusiedlung in der Gemeinde Bad Gastein im österreichischen Bundesland Salzburg.

Geografie

Die Pyrkershöhe gehört zur Ortschaft Bad Gastein[1] und zur Katastralgemeinde Badgastein. Die Siedlung liegt zwischen der Strecke der Tauernbahn mit der parallel dazu verlaufenden Landesstraße B167 im Westen und dem Fluss Gasteiner Ache im Osten. Südlich der Pyrkershöhe mündet der Palfner Bach in die Gasteiner Ache.[2]

Gletscherschliffe an der Pyrkershöhe

Rund um die Pyrkershöhe sind fünf Gesteinsformationen als Naturdenkmale ausgewiesen: die Gletschertöpfe an der Kaiser-Franz-Josef-Straße im Nordwesten seit 1931,[3] der Gletschertopf beim Parkhaus im Nordosten seit 1984,[4] die Gletscherschliffe an der Einmündung der Kötschachtaler Straße in die K.-H.-Waggerl-Straße im Osten seit 1931,[5] der überhängende Echofelsen schräg gegenüber dem Geburtshaus von Karl Heinrich Waggerl im Südosten seit 1962[6] und der Gletschertopf am Südabhang seit 1931.[7] Bei einer Erhebung der Vogelarten des Gasteinertals in den 1980er Jahren wurde auf der Pyrkershöhe der Berglaubsänger (Phylloscopus bonelli) als wahrscheinlicher Brutvogel beobachtet.[8]

Geschichte

Die Pyrkershöhe ist nach dem Bischof und Dichter Johann Ladislaus Pyrker benannt. Zunächst hieß die Erhebung, ebenfalls nach ihm, Patriarchenhügel. Pyrker kam erstmals 1817 ins Gasteinertal und wurde in den nachfolgenden Jahren zu einem wichtigen Bauherrn und Wohltäter im Tal. Auf der späteren Pyrkershöhe ließ er eine sogenannte Eremitage errichten.[9]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Felsentherme (vorne) und Kurbadehaus (links mittig)

Die Felsentherme Bad Gastein am Fuß der Pyrkershöhe steht unter Denkmalschutz.[10] Sie wurde von 1967 bis 1968 nach Plänen von Gerhard Garstenauer erbaut.[11] Das daran anschließende Kurbadehaus wurde 1930 nach einem Entwurf von Friedrich Walz errichtet.[12]

Infrastruktur

Die Siedlung ist über den nahegelegenen Bahnhof Bad Gastein an den öffentlichen Verkehr angeschlossen.[2] Auf der Anhöhe steht der ORS-Sender Bad Gastein 2, der 1981 errichtet wurde und eine Masthöhe von 22 m aufweist.[13]

Literatur

  • Fritz Gruber: Mosaiksteine zur Geschichte Gasteins und seiner Salzburger Umgebung. Bergbau, Badewesen, Bauwerke, Ortsnamen, Biografien, Chronologie (= Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Band 30). Eigenverlag Rotary Club, Bad Gastein 2012, ISBN 978-3-200-02728-2, Kapitel Patriarch Ladislaus Pyrker und Gastein, S. 390–395.
  • Albert von Muchar: Das Thal und Warmbad Gastein nach allen Beziehungen und Merkwürdigkeiten nach eigener Anschauung und aus den zuverlässigsten Quellen dargestellt für Aerzte, Körperkranke, Geschichtsforscher, Mineralogen, Metallurgen, Botaniker und für Freunde der hochromantischen Alpennatur. Damian und Sorge, Grätz 1834, Kapitel Der Gang zu Eremitage, S. 257–259.
  • Heinrich Zimburg: Von der Pyrkershöhe. In: Badgasteiner Badeblatt. Nr. 33, 1960, S. 406–407.
  • Heinrich Zimburg: Johann Ladislaus Pyrker, ein großer Freund und Förderer Gasteins. Kurverwaltung Badgastein, Badgastein 1966.
Commons: Pyrkershöhe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria (Hrsg.): Ortsverzeichnis Salzburg 2001. Verlag Österreich, Wien 2004, ISBN 3-902452-44-7, S. 79 (statistik.at [PDF; 4,0 MB; abgerufen am 5. April 2025]).
  2. a b SAGIS (Salzburger Geographisches Informationssystem). Land Salzburg, abgerufen am 5. April 2025.
  3. Gletschermühlen in Badgastein. Land Salzburg, abgerufen am 5. April 2025.
  4. Gletschermühle beim Parkhaus Badgastein. Land Salzburg, abgerufen am 5. April 2025.
  5. Gletscherschliffe in Bad Gastein. Land Salzburg, abgerufen am 5. April 2025.
  6. Echofelsen in Badgastein. Land Salzburg, abgerufen am 5. April 2025.
  7. Gletschermühle Südabhang Pyrkerhöhe. Land Salzburg, abgerufen am 5. April 2025.
  8. Susanne Stadler, Norbert Winding: Die Vogelarten des Gasteinertales. In: Vogelkundliche Berichte und Informationen – Land Salzburg. Nr. 108, 1986, S. 20 (zobodat.at [PDF; 13,4 MB; abgerufen am 5. April 2025]).
  9. Anton Ernst Lafenthaler: Geschichte: Straßennamen, Plätze, Promenaden. In: Gastein im Bild. Abgerufen am 5. April 2025.
  10. Salzburg – unbewegliche und archäologische Denkmale unter Denkmalschutz. (PDF) Bundesdenkmalamt, 28. Mai 2024, abgerufen am 5. April 2025.
  11. Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Band 1: Oberösterreich, Salzburg und Tirol. Residenz, St. Pölten/Salzburg 1980, ISBN 3-7017-0248-9, S. 224.
  12. Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Salzburg – Stadt und Land. Anton Schroll & Co, Wien 1986, ISBN 3-7031-0599-2, S. 30.
  13. ORS-Sendernetz. ORS Group, abgerufen am 5. April 2025.