Ptahschepses (Beamter, 4./5. Dynastie)

Ptahschepses in Hieroglyphen
Name
p
t
V28A51S29S29

Ptahschepses (Ptah schepses; vielleicht Schepses Ptah zu lesen)
Ptḥ špss
Ptah ist herrlich[1]
1. Titel
G36S42U24

Wer-cherep-hemut
Wr-ḫrp-ḥmwt
Größter der Handwerkermeister

Ptahschepses (auch Ptah-schepses) ist der Name eines altägyptischen Beamten und Hoherpriester des Ptah des Alten Reiches, der unter den Königen Schepseskaf (4. Dynastie), Userkaf, Sahure, Neferirkare, Schepseskare, Neferefre und Niuserre (alle 5. Dynastie) tätig war.

Belege

Scheintür des Ptahschepses

Ptahschepses Name erscheint auf einer reich verzierten Scheintür, auf der seine Titel aufgelistet sind. Aus den Inschriften geht hervor, dass er unter König Userkaf dessen älteste Tochter, Chamaat, heiratete.[2]

Amtszeit

Ptahschepses bekleidete mehrere hohe Ämter und Funktionstitel, so trug er unter anderem als Hohepriester des Ptah den Titel des „Größten der Handwerkermeister“. Daneben war er auch Priester an den Sonnentempeln von Userkaf, Neferirkare und Niuserre. Der Ägyptologe Charles Maystre hält es für denkbar, dass Ptahschepses ein Amtskollege des Priesters Setju war. Es wird vermutet, dass Ptahschepses unter Niusere starb. Damals muss er schon über 60 Jahre alt gewesen sein. Auf seiner Scheintür wird der Totengott Osiris genannt, der sonst nur ganz selten in der 5. Dynastie auf Denkmälern erscheint. Die Datierung von Ptahschepses spielt deshalb eine wichtige Rolle zu der Frage, wann Osiris zum ersten Mal auf einem Denkmal genannt wird. Mark Smith macht darauf aufmerksam, dass Ptahschepses sehr wohl auch erst unter einem Nachfolger von Niuserre gestorben sein kann.[3]

Grab

Ptahschepses Grab Nr. 48 / C 1 in Sakkara wurde von Auguste Mariette im 19. Jahrhundert ausgegraben. Es handelt sich um einen etwa 38 × 21 m großen, massiven Bau. An der Ostseite befindet sich der Eingang zu einer kleinen Kapelle, die nur aus einem Raum besteht. Hier gab es auch ein Serdab.[4] Die Scheintür befindet sich inzwischen im Britischen Museum zu London. Ein kleineres Fragment befindet sich im Museum des Institute for the Study of Ancient Cultures, West Asia & North Africa (bis 2023 Oriental Institute) der University of Chicago (Inventarnummer 11084).[5]

Siehe auch

Literatur

  • Michel Baud: Famille royale et pouvoir sous l’Ancien Empire égyptien. Band 2 (= Bibliothèque d’Étude. Band 126/2). Institut Français d’Archéologie Orientale, Kairo 1999, ISBN 2-7247-0250-6, S. 452–454 (Volltext als PDF; 17,1 MB); abgerufen über Digital Giza – The Giza Project at Harvard University.
  • James Henry Breasted: Ancient Records of Egypt. Historical Documents from the earliest Times to the Persian conquest. Band 1: The first to the seventeenth dynasties. (= Ancient Records. Serie 2, Band 1). University of Chicago Press u. a., Chicago (IL) u. a. 1906 (Volltext als PDF; 12,2 MB); abgerufen über Digital Giza – The Giza Project at Harvard University.
  • Auguste Mariette: Les Mastabas de l’Ancien Empire: Fragment du dernier ouvrage de A. Mariette. Publié d’après le manuscrit de l’auteur par G. Maspero. Vieweg, Paris 1889, S. 110–114; abrufbar über (Universitätsbibliothek Heidelberg).
  • Charles Maystre: Les grands prêtres de Ptah de Memphis. (= Orbis Biblicus et Orientalis. 113). Universitätsverlag / Vandenhoeck & Rubrecht, Freiburg / Göttingen 1992, ISBN 3-7278-0794-6 / ISBN 3-525-53747-6 (Online-Abruf über das Internet Archive) am 15. März 2025.
  • Bertha Porter, Rosalind L. B. Moss, Ethel W. Burney: Topographical Bibliography of Ancient Egyptian Hieroglyphic Texts, Reliefs, and Paintings. Band III: Memphis. Teil 2: Ṣaqqâra to Dahshûr. 2., von Jaromír Málek überarbeitete und erweiterte Auflage. Griffith Institute / Ashmolean Museum, Oxford 1981, ISBN 0-900416-23-8, S. 464, Karte XLVI (Volltext als PDF; 34,7 MB); abgerufen über The Digital Topographical Bibliography.
  • Kurt Sethe: Urkunden des Alten Reichs. (= Urkunden des ägyptischen Altertums. Erste Abteilung, Erster Band). Hinrichs’sche Buchhandlung, Leipzig 1933, S. 51–53 (Volltext als PDF; 14,2 MB); abgerufen über Digital Giza – The Giza Project at Harvard University.

Einzelnachweise

  1. so: Hermann Ranke: Die ägyptischen Personennamen. Band 1: Verzeichnis der Namen. Augustin, Glückstadt 1935, S. 326, Nr. 19.
  2. Peter F. Dorman: The Biographical Inscription of Ptahshepses from Saqqaraː A Newly identified fragment. In: Journal of Egyptian Archaeology. Band 88, 2002, S. 101.
  3. Mark Smith: Following Osiris, Perspectives on the Osirian Afterlife from Four Millennia. Oxford 2017, ISBN 978-0-19-958222-8, S. 118–120.
  4. Auguste Mariette: Les Mastabas de l’Ancien Empire: Fragment du dernier ouvrage de A. Mariette. Paris 1889, S. 110–114.
  5. Peter F. Dorman: The Biographical Inscription of Ptahshepses from Saqqaraː A Newly identified fragment. In: Journal of Egyptian Archaeology. Band 88, 2002, S. 95–101.