Protestantische Kirche (Insheim)
| Protestantische Kirche | ||
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| Daten | ||
| Ort | Insheim | |
| Baumeister | Hofbaumeister Franz Wilhelm Rabaliatti | |
| Baustil | barockes Kirchenschiff, gotischer Kirchturm | |
| Baujahr | 1745 (Kirchenschiff) 1518 (Kirchturm) | |
| Koordinaten | 49° 9′ 23,6″ N, 8° 8′ 18,1″ O | |
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| Besonderheiten | ||
| Diente von 1688 bis 1914 als Simultaneum | ||
Die denkmalgeschützte Protestantische Kirche der Ortsgemeinde Insheim in der Verbandsgemeinde Herxheim steht an der örtlichen Friedhofstraße im Landkreis Südliche Weinstraße (Rheinland-Pfalz). Die Kirchengemeinde betreibt mit jener der Protestantischen Kirche in Impflingen ein gemeinsames Pfarramt, das zum Kirchenbezirk Landau der Evangelischen Landeskirche der Pfalz gehört.
Beschreibung

Bei dem Kirchengebäude handelt es sich um einen nach Westen gerichteten Saalbau mit dreiseitigem Schluss. Die barocke Kirche wurde 1745 errichtet. Bei dem mit graublauen Schieferplatten gedeckten Kirchturm im Osten handelte es sich ursprünglich um einen Chorturm, er ist im Glockenstuhl mit dem Jahr 1518 bezeichnet. Von der früher zum Chorturm gehörenden Apsis sind nur noch Spuren erhalten. Die Kanzel im Inneren stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts.
Die Kirche ist von einem Friedhof umgeben. Dort befindet sich u. a.das Grabmal des früheren Insheimer Pfarrers und Dekans des Landkapitels Landau, Adam Metzger, der 1853 verstarb. Das Steinkreuz verfügt über ein gotisierendes Dekor.
Die Kirchengemeinde hat nach eigener Aussage etwa 850 Gemeindemitglieder; die Kirche bietet Platz für etwa 300 Personen.
Geschichte
Im 9. Jahrhundert wurde erstmals ein zu Ehren von St. Peter geweihtes Kirchengebäude in Insheim erwähnt, das sich bereits unmittelbar am heutigen Standort der Kirche befand. Die Kirche war Teil der Abtei Klingenmünster. Im Jahr 1404 ging die Zuständigkeit auf das Bistum Speyer und damit auf Bischof Raban von Helmstatt über. Ein Umbau der Kirche ist 1554 nachweisbar. Von 1743 bis 1745 wurde die Kirche von dem kurpfälzischen Hofbaumeister Franz Wilhelm Rabaliatti zu ihrer heutigen Form umgebaut. Der Umbau war derart umfassend, dass von einem Neubau gesprochen werden kann. Bis das Kirchengebäude am 1. Juli 1914 in den alleinigen Besitz der Protestantischen Kirchengemeinde überging, wurde es von 1688 bis 1914 als Simultankirche genutzt.
Orgel

Die historische Orgel wurde um 1780 von Johann Conrad Göbel[1] aus Neustadt mit mechanischen Trakturen und Schleifladen gebaut. Ihre 12 Register erstrecken sich über ein Manual und Pedal.[2] Heute sind das Gehäuse, die Windladen und ein Großteil der Originalregister erhalten. Die Gebrüder Huber aus Pirmasens reparierten die Orgel 1878 für 500 M. Eine weitere Reparatur wurde 1897 von Xaver Christ aus Steinfeld besorgt. Der Landauer Orgelbauer Joseph Poppe restaurierte die Orgel 1935 umfassend, ohne das Pfeifenmaterial zu verändern. Er baute einen neuen Spielschrank und ersetzte die beiden Zungenstimmen, dessen Becher er aus Zink fertigte. Zudem nahm er eine Umbenennung der Register im Sinne der Orgelbewegung vor. Die Disposition lautet heute:[3]
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- Koppel: Pedalkoppel
Literatur
- Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler. Kreis Südliche Weinstraße. 6. Februar 2020, S. 58 (rlp.de [PDF; 10,3 MB; abgerufen am 11. September 2025]).
- Hans Caspary (Bearb.): Dehio-Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Rheinland-Pfalz, Saarland. 2., bearbeitete und erweiterte Auflage. Deutscher Kunstverlag, Berlin / München 1984, ISBN 3-422-00382-7, S. 404.
Weblinks
- Beschreibung der Kirchengemeinde. In: Webauftritt der Protestantischen Kirchengemeinden Impflingen und Insheim.
- Beschreibung der Kirche. In: Webauftritt der Protestantischen Kirchengemeinden Impflingen und Insheim.
- Beschreibung der Insheimer Kirchengeschichte. In: Webauftritt der Gemeinde Insheim.
- Artikel zur Kirche im Rhein-Neckar-Wiki
Einzelnachweise
- ↑ 1984 schrieb Bonkhoff noch fälschlicherweise, „Ignaz bzw. Franz Seuffert“ habe das Instrument erbaut.
- ↑ Eintrag zur Orgel (Beschreibung Nr. 2015105). In: Orgeldatenbank orgbase.nl. Abgerufen am 11. September 2025.
- ↑ Bernhard H. Bonkhoff: Historische Orgeln in der Pfalz. (= 104. Veröffentlichung der Gesellschaft der Orgelfreunde). Schnell & Steiner, München / Zürich 1984, ISBN 3-7954-0368-5, S. 174.

