Privat-Brauerei Zötler
| Privat-Brauerei Zötler GmbH | |
|---|---|
| Rechtsform | GmbH |
| Sitz | Rettenberg, Deutschland |
| Leitung | Niklas Zötler |
| Mitarbeiterzahl | 97[1] |
| Umsatz | rund 11,3 Mio. € (2023)[1] |
| Branche | Brauerei |
| Website | https://www.zoetler.de/ |

Die Privat-Brauerei Zötler GmbH ist eine Brauerei in Rettenberg im Landkreis Oberallgäu. Jährlich werden rund 88.500 hl Bier produziert (Stand 2023).[1]
Geschichte
Die Brauerei verweist auf eine jahrhundertelange Tradition, die bis in das Spätmittelalter zurückreichen soll.[2]
Nach Angaben des Unternehmens wird in einer Urkunde erwähnt, dass der Wirt Conrat Bach im 14. Jahrhundert ein Stück Land erwarb. Da Wirte im Mittelalter in der Regel auch Bier brauten, gilt dies in der Brauereitradition als Hinweis auf die Anfänge der Zötler-Brauerei.[2]
Über sechs Generationen soll die Familie Bach den Gasthof betrieben haben. Im frühen 17. Jahrhundert trug die Gastwirtschaft den Namen „Beim Straub“, da sich die Wirtsleute während der Bauernrebellion (1605–1607) auf die Seite des Landammanns Alexander Straub gestellt hatten.[2]
Im Laufe der Jahrhunderte war die Brauerei mehrfach von Bränden betroffen: 1806, 1877 und 1917. Nach dem Brand von 1877 wurde die Wirtschaft durch die Bräu-Familie Müller wieder aufgebaut. 1919 heiratete der Brauer Herbert Zötler aus Altstädten in die Familie Müller ein und begründete damit die heutige Brauereifamilie.[2]
Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm 1949 Herbert Zötler II. nach seiner Ausbildung in Weihenstephan die Leitung. Der Ausstoß stieg von etwa 2.500 hl nach Kriegsende bis auf 75.000 hl Anfang der 1980er-Jahre.[2]
Seit 1984 wird die Brauerei in der 20. Generation durch die Familie Zötler geführt. 2010 verstarb Herbert Zötler II. im Alter von 86 Jahren. Heute wird die Brauerei von den Gesellschafterfamilien Zötler und Müller geleitet.[2]
Die Brauerei übernahm mit Kaufvertrag vom 10. August 2009 die Markenrechte und Kunden der Postbrauerei Karl Meyer in Nesselwang.[3]
Produkte
Zötler produziert verschiedene Biersorten, darunter Zötler Gold (auch alkoholfrei), Zötler Hell, 1447 Kellerbier, Pils, Hefeweizen (hell, alkoholfrei, leicht und dunkel), St. Stephansbock und Korbinian Dunkel. Saisonale Biere sind Osterbier, Maibock, Winterbier sowie seit 2010 das Festwochenbier für die Allgäuer Festwoche. Neben Bier werden auch Erfrischungsgetränke der Marke Alpina-C hergestellt.[2]
Mitgliedschaften
Zötler gehört der 2006 gegründeten Initiative „Die Freien Brauer“ an, einem Zusammenschluss unabhängiger Privatbrauereien in Europa. Seit 2018 ist die Brauerei mit dem Gütesiegel „Slow Brewing“ zertifiziert.[2]
Eigentumsverhältnisse
Laut im Handelsregister hinterlegter Gesellschafterliste vom 28. Dezember 2018 befinden sich 60 % der Anteile im Besitz der Familie Zötler, die restlichen 40 % werden von Mitgliedern der Familie Müller gehalten.[4]
Auszeichnungen
2012 wurde die Brauerei für ihr Engagement in der Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern mit der „Goldenen BierIdee“ des Bayerischen Brauerbunds und des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands ausgezeichnet.[5]
2004 ging die gleiche Auszeichnung an das Konzept des „Brauereidorfs“ Rettenberg, an dem sich die Brauerei zusammen mit der Rettenberger Engelbräu beteiligte.[5]
Weblinks
- Offizielle Website
- Zötler bei den Freien Brauern ( vom 5. Juni 2012 im Internet Archive)
Einzelnachweise
- ↑ a b c Privat-Brauerei Zötler GmbH, Jahresabschluss zum 31. Dezember 2023, elektronischer Bundesanzeiger (eingestellt am 10. Februar 2025).
- ↑ a b c d e f g h Privat-Brauerei Zötler GmbH: Geschichte der Brauerei, abgerufen am 15. September 2025.
- ↑ Privat-Brauerei Zötler GmbH, Jahresabschluss zum 31. Dezember 2012, elektronischer Bundesanzeiger.
- ↑ Gesellschafterliste der Privat-Brauerei Zötler GmbH, Amtsgericht Kempten (Allgäu), HRB 10714, eingereicht am 28. Dezember 2018 (Registerbekanntmachung).
- ↑ a b Bayerischer Brauerbund: Goldene BierIdee – Preisträger 1999–2017 (PDF).