Prinzenallee

Prinzenallee
Wappen
Straße in Berlin
Prinzenallee Ecke Osloer Straße
Basisdaten
Ort Berlin
Ortsteil Gesundbrunnen
Angelegt 1827
Anschluss­straßen Wollankstraße (nordöstlich),
Pankstraße (südwestlich)
Querstraßen Badstraße,
Bellermannstraße,
Osloer Straße,
Gotenburger Straße,
Biesentaler Straße,
Soldiner Straße
Nutzung
Nutzergruppen Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr, ÖPNV
Technische Daten
Straßenlänge 1100 Meter

Die Prinzenallee ist eine Straße im Berliner Ortsteil Gesundbrunnen des Bezirks Mitte. Sie ist Teil des Straßenzugs Pankstraße – Prinzenallee – Wollankstraße auf dem Abschnitt von der Badstraße bis hinter der Soldiner Straße. An der Prinzenallee befindet sich die Stephanuskirche.

Geschichte

Die Prinzenallee wurde im Jahr 1827 bei der Parzellierung der Ländereien des Luisenbades neu angelegt.[1] Die Prinzen nahmen einstmals diesen Weg vom Kaninchen- und Hühnergarten im Wedding zum Schloss Schönhausen. Der Kaninchengarten lag südlich der heutigen Prinzenallee; über das Terrain verlaufen heute Bellermann-, Stettiner- und Grüntaler Straße. Friedrich I. ließ etwa 1712 das Wildgehege für den Kronprinzen – den späteren Friedrich Wilhelm I. – als „Jagdplaisier“ anlegen und dort Fasane, Rebhühner, Hasen und Kaninchen aussetzen. Das Gehege bestand allerdings nur wenige Jahre. 1753 bewarb sich Johann Paul Fischer um das Land, da er auf ihm eine Maulbeerplantage anlegen wollte. Die Straße erhielt seit mindestens 1857 ihren heutigen Namen.[2]

In der Prinzenallee befindet sich eine Gedenktafel für Hugo Heimann, der 1901 acht Häuser im Bezirk Wedding bauen ließ und sie den Sozialdemokraten übereignete. Die Häuser wurden deshalb im VolksmundRote Häuser“ genannt.

Nach den Novemberpogromen 1938 wurden viele jüdische Geschäfte in der Prinzenallee arisiert. Eine Vereinssynagoge in der Prinzenallee 87 wurde in der Pogromnacht 1938 zerstört.[3]

Baudenkmale

In der Prinzenallee befinden sich viele Baudenkmale. Die Nr. 58 beherbergte die ehemalige Hutfabrik der Gebrüder Gattel, die bis zu Beginn der 1930er Jahre Filzhüte herstellte. Der Gebäudekomplex wurde 1889–1891 von Georg Lewy errichtet. Später wurde die Fabrik zwangsverkauft und das Gebäude in Wohnraum umgewandelt.[4]

Siehe auch Kulturdenkmale

Historische Hausnummern

Commons: Prinzenallee (Berlin-Gesundbrunnen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hermann Vogt: „Die“ Straßen-Namen Berlins. Mittler, 1885, S. 74 (google.de).
  2. Prinzenallee. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)
  3. Stolpersteine in Berlin
  4. Hutfabrik Gattel
  5. Kristall Palast. allekinos.com
  6. Anni Wolf. (PDF; 1,0 MB) spinnenwerk.de
  7. Theodor W. Adorno, Walter Benjamin: The Complete Correspondence, 1928–1940. Harvard University Press, 1999, ISBN 0-674-00689-5 (google.de).
  8. Liste, Karte, Datenbank. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, abgerufen am 11. August 2024.
  9. Chronik der Schriftgießereien in Deutschland und den deutschsprachigen Nachbarländern. (PDF; 0,5 MB) Klingspor Museum, Frankfurt am Main, 2011, S. 35.
  10. Zwangsarbeit in Berlin 1938–1945. Metropol, Berlin 2003, ISBN 3-936411-11-5.
  11. Albert Gieseler – Maschinenfabrik für Mühlenbau, vormals C. G. W. Kapler AG. In: albert-gieseler.de. Abgerufen am 13. August 2024.
  12. Einstige Glacée-Lederwaren-Manufaktur Karplus & Herzberger (angemietet) in Hoffabrik der Prinzenallee 82. jewish-places.de
  13. Mitte, Prinzenallee 83, Travemünder Straße 7. deutsche-digitale-bibliothek.de
  14. Geschicklichkeitsautomaten. deutsches-automatenmuseum.de
  15. Liste, Karte, Datenbank. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, abgerufen am 11. August 2024.
  16. Judith Kessler: Von Aizenberg bis Zaidelman: Jüdische Zuwanderer aus Osteuropa in Berlin und die Jüdische Gemeinde heute. Ausländerbeauftragte des Senats, 1995 (google.de).

Koordinaten: 52° 33′ 21,1″ N, 13° 23′ 3,5″ O