Büste von Sándor Jaray im BurgtheaterStraßenschild Arthur-Schnitzler-Platz in Wien
Arthur Schnitzler (1862–1931) starb als einer der erfolgreichsten Dramatiker und Schriftsteller seiner Zeit. Als jüdischer Autor war er in der Zeit des Nationalsozialismus verpönt und erst in der Nachkriegszeit setzte eine langsame Institutionalisierung zum Klassiker ein.[1] Heute erinnern mehrere Orte im deutschsprachigen Raum mit Straßenbenennungen und Gedenktafeln an ihn.
Büste von Paul Peschke im TürkenschanzparkAm 13. Mai 1982 – zwei Tage vor Schnitzlers 120. Geburtstag – fand die Enthüllung einer Büste von Paul Peschke im Wiener Türkenschanzpark (18. Bezirk) statt.[2] Initiiert wurde das Denkmal von Viktor Anninger (1911–2004), der mit der Tochter Lili Schnitzler befreundet war und in Schnitzlers Haus in der Sternwartestraße 71 verkehrte. Peschke wiederum war der Schwiegersohn von Ferdinand Schmutzer und wohnte, als er das Denkmal erstellte, genau gegenüber von Schnitzlers ehemaligem Wohnhaus im vormaligen Haus seines Schwiegervaters. 48° 14′ 2,6″ N, 16° 20′ 3,9″ O48.234061716.3344098
6. Mai 2017: Einem Gemeinderatsbeschluss vom September 2016 folgend wird im 7. Wiener Gemeindebezirk, Neubau, der Vorplatz des Volkstheaters zwischen Burggasse, Museumstraße und Neustiftgasse „Arthur-Schnitzler-Platz“ benannt.[4][5] Das Theater verwendet nun die Adresse 1070 Wien, Arthur-Schnitzler-Platz 1. 48° 12′ 19,3″ N, 16° 21′ 23,5″ O48.205361516.3565332 (Davor gab es zwar Straßenbenennungen in Wien für die anderen literarischen Proponenten der Wiener ModerneRichard Beer-Hofmann, Hugo von Hofmannsthal, Peter Altenberg und Karl Kraus aber eben keine für Schnitzler.)
Wien 18. Bezirk, Sternwartestraße 711962 wurde anlässlich des 100. Geburtstags an seinem Wohnhaus in der Sternwartestraße 71 eine Marmortafel angebracht: „In diesem Hause wohnte der Dichter Arthur Schnitzler (1862–1931) von 1910 bis zu seinem Tode. Österreichische Gesellschaft für Literatur“[6]
Anlässlich des Erscheinens des Briefwechsels von Schnitzler mit Olga Waissnix im Herbst 1970 hätte auch an ihrem Wohn- und Arbeitsort, dem Thalhof (Reichenau an der Rax), eine Tafel angebracht werden. Das wurde aber von Seiten der Familie Waissnix abgelehnt.[6]
Tafel am GeburtshausAn seinem Geburtshaus in der Praterstraße 16 wurde am 29. Mai 1984 eine Gedenktafel mit folgendem Text angebracht: „In diesem Haus wurde Arthur Schnitzler am 15. Mai 1862 geboren / Österreichische Gesellschaft für Literatur“[6]
Tafel in der Allgemeinen Poliklinik (1981)Mariannengasse 10 (Standort der Allgemeinen Poliklinik), mit folgender Aufschrift: „Arthur Schnitzler geb. in Wien am 15. Mai 1862, gest. am 21. Oktober 1931 in Wien. Assistent an der laryngologischen Abteilung der Allgemeinen Wiener Poliklinik in den Jahren 1888–1893. Seine Charakterkomödie ›Professor Bernhardi‹ basiert auf Vorgängen in der Poliklinik. Der Vater des Dichters, Prof. Dr. Johann Schnitzler, war Mitbegründer der Poliklinik (1871) und von 1884–1893 deren Direktor. Gewidmet von den Primarärzten der Allgemeinen Poliklinik der Stadt Wien zum 50. Todestag des Dichters“
Gedenktafel für Arthur Schnitzler am ehemaligen Hotel Kaiserkrone in Bad IschlAm 13. Mai 2015 wurde in Bad Ischl eine Tafel am ehemaligen Hotel Kaiserkrone (Salzburger Straße 19) aufgehängt.[8] Der Text lautet: „Arthur Schnitzler 1862–1931 / Hauptvertreter der österreichischen Literatur um 1900, Dramatiker und Erzähler, verbrachte viele Sommer in Bad Ischl und logierte oftmals in diesem Hause, dem ehemaligen Hotel ›Kaiserkrone‹“
29. Mai – 24. Juni 1962: Arthur Schnitzler 1862–1962. Leben – Werk – Schicksal. Ausstellung in der Akademie der bildenden Künste Wien. Veranstaltet vom Amt für Kultur, Volksbildung und Schulverwaltung. Gestaltet von der Wiener Stadtbibliothek unter Mitarbeit von Karl Gladt zusammengestellt von Ferdinand Wernigg.[10]
3. Mai bis 17. Juni 2007: dasselbe, Bratislava[13]
1. September – 28. Oktober 2007: dasselbe, Literaturhaus Berlin[13]
14. November 2007 – 13. April 2008: Arthur Schnitzler – Amori e affetti, Triest[15]
25. Juni bis 22. August 2008: Affairen und Affekte, wie oben, Stifterhaus, Linz[13]
20. Juni – 2. September 2012: Affairen und Affekte. Zum 150. Geburtstag von Arthur Schnitzler. Erweiterte Ausgabe der vorigen Ausstellung, Museum Strauhof.[16]
Ausstellungskataloge
Arthur Schnitzler (1862–1931). Materialien zur Ausstellung der Wiener Festwochen 1981. Hg. Arthur Schnitzler-Institut, zusammengestellt von Peter Braunwarth, Richard Miklin, Susanne Pertlik, Walter Ruprechter, Reinhard Urbach. Wien 1981.
»Sicherheit ist nirgends«. Das Tagebuch von Arthur Schnitzler. Bearbeitet von Ulrich v. Bülow. Marbacher Magazin 93/2001, S. 27. (für die Ausstellungen im Palais Palffy Wien (Mai/Juni 2000) und im Schiller-Nationalmuseum)
Evelyne Polt-Heinzl und Gisela Steinlechner (Hrsg.innen): Arthur Schnitzler. Affairen und Affekte. Wien: Christian Brandstätter-Verlag / Österreichisches Theatermuseum 2006, ISBN 978-3-902510-58-7
Sonstige Würdigungen
Schnitzlers 125. Geburtstag wurde von der Österreichischen Post 1987 mit einer Sondermarke gefeiert. Der Nennwert betrug sechs Schilling. Die Zeichnung von Schnitzler stammte von Otto Zeiller (1913–1988), die grafische Ausführung stammte von Wolfgang Seidel (geboren 1946).[17]
1995 wurde anlässlich des EU-Beitritts Österreich eine Goldmünzenserie aus 24 Teilen produziert, bei der eine Münze Schnitzler gewidmet war. Die Auflage betrug 1.000 Stück, der Durchmesser 40 mm, das Gewicht der einzelnen Münzen 27 Gramm. Die Rückseite war für die ganze Serie gleich und zeigte zum Text „Servus Austria“ eine Trompete, ein Streichinstrument und florale Ranken.[18] Die angegebene Währung von „Österreich Ecu“ ist insofern besonders, als die gemeinsame Währung der Europäischen Union, die dann wenige Jahre später eingeführt wurde, nicht mehr so hieß, sondern Euro.
Seit 2002 wird von der Arthur-Schnitzler-Gesellschaft alle vier Jahre der Arthur-Schnitzler-Preis vergeben. Dieser wird vom österreichischen Unterrichtsministerium und der Kulturabteilung der Stadt Wien mit 10.000 Euro dotiert.
2012 wurde in Baden bei Wien ein „Badener Silbertaler“ produziert, der auf der einen Seite Schnitzler im Halbprofil zeigt, im Hintergrund die Villa Hahn. Dazu sind die beiden in Baden spielenden Werke im Schriftzug genannt: Spiel im Morgengrauen und Das weite Land. Die Silbermünze kostete 42 € und hatte eine Auflage von 750 Stück.[20][21]
Ab dem 20. Oktober 2021 wurde von der Österreichischen Post eine Sonderbriefmarke ausgegeben, die an die erste Aufführung von Reigen in Wien am 1. Februar 1921 erinnern sollte. Die Auflage betrug 360.000 Stück, der Nennwert 0,85 €.[22]
Im Romdalsmuseet in Molde wurde im Sommer 2023 eine von Julia Ilgner betreute Schautafel zu Schnitzlers Skandinavienreise 1896 aufgehängt.[23][24]
Im Hotel Ochs in Bad Ischl heißt die Bar „Arthur Schnitzler Bar“.[25] (Stand 19. März 2025)
↑Arthur-Schnitzler-Institut, Zusammenstellung: Peter Michael Braunwarth, Richard Miklin, Susanne Pertlik, Walter Ruprechter, Reinhard Urbach (Hrsg.): Arthur Schnitzler (1862–1931). Materialien zur Ausstellung der Wiener Festwochen 1981. 1. Auflage. Wien 1981.
↑Reinhard Urbach: Arthur Schnitzler und seine Abbilder. In: Achim Aurnhammer, Dieter Martin (Hrsg.): Arthur Schnitzler und die bildende Kunst. Ergon, Baden-Baden 2021, S.40–41.