Portefaix-Klasse

Portefaix-Klasse
Schiffsmodell mit ähnlichem Aussehen wie die Portefaix-Klasse
Schiffsmodell mit ähnlichem Aussehen wie die Portefaix-Klasse
Schiffsdaten
Land Frankreich Frankreich
Schiffsart Hilfsschiff
Entwurf François Coulomb
Bauwerft Arsenal de Toulon
Bauzeitraum 1716 bis 1719
Stapellauf des Typschiffes 18. Juni 1717
Gebaute Einheiten 2
Dienstzeit 1718 bis 1736
Schiffsmaße und Besatzung
Länge Geschützdeck: 40,60 m (Lüa)
Breite 9,42 m
Tiefgang (max.) 4,55 m
Verdrängung 1000 t
Vermessung 650 tons (bm)
 
Besatzung 145 Mann
Takelung und Rigg
Takelung Vollschiff
Anzahl Masten 3
Bewaffnung

42 Kanonen

  • 22 × 8-Pfünder
  • 20 × 6-Pfünder

Die Portefaix-Klasse war eine Klasse von zwei Hilfsschiffen der französischen Marine, die von 1718 bis 1736 in Dienst stand.

Geschichte

Die französische Marine unterhielt zur Unterstützung ihrer Kampfschiffe eine Reihe von Hilfs- bzw. Transportschiffen verschiedener Typen, welche als Flûte und Gabarres bezeichnet wurden. Dies wurde notwendig, da man, anders als bei der britischen Marine, nicht im selben Umfang auf zivilen Transportraum zugreifen konnte.[1] So verfügte die französische Marine nach Ende des Spanischen Erbfolgekrieges (1701–1715) nur noch über drei Flûtes, die in einem schlechten Erhaltungszustand waren. Zur Verstärkung der Flotte wurden daher bis 1720 sieben neue Einheiten bestellt.[2]

Die am 18. Januar 1716 bestellten zwei Einheiten der Klasse wurde von dem Schiffbauingenieur François Coulomb dem Älteren entworfen und von 1716 bis 1719 im Marinearsenal von Toulon gebaut. Das dabei verwendete Eichenholz stammte hierbei von den Anfang der 1690er gebauten Linienschiffen 1. Ranges Admirable, Magnifique und Orgueilleux. Schwesterklassen waren die Seine-Klasse (2 Einheiten, 650 Tonnen, 50 Kanonen), Chameau-Klasse (2 Einheiten, 600 Tonnen, 48 Kanonen) und das Einzelschiff Sarcelle (300 Tonnen, 10 Kanonen).[2][3]

Einheiten

Name Bauwerft Kiellegung Stapellauf Indienststellung Verbleib
Portefaix Arsenal de Toulon 25. August 1716 18. Juni 1717 September 1718 Ab 1736 Verwendung als Hulk in Rochefort,
1770 abgebrochen
Dromadaire 25. August 1716 28. Juli 1717 April 1719 Ab 1736 Verwendung als Hulk in Rochefort,
1740 abgebrochen

Technische Beschreibung

Die Klasse war als Batterieschiff mit zwei durchgehenden Geschützdecks konzipiert und hatte eine Länge von 40,60 Metern (Geschützdeck) bzw. 35,73 Meter (Kiel), eine Breite von 9,42 Metern und einen Tiefgang von 4,55 Metern bei einer Vermessung 650 tons (bm) bzw. Verdrängung von 1000 Tonnen.[2] Sie waren Rahsegler mit drei Masten (Fockmast, Großmast und Kreuzmast). Die Beplankung war kraweel ausgeführt, das heißt, die Enden der Planken stießen stumpf aufeinander, so dass eine glatte Außenfläche entstand.

Die Bewaffnung bestand aus bis zu 42 Kanonen, welche sich im Frieden auf 26 Kanonen verringerte.[2]

Unteres
Batteriedeck
Oberes
Batteriedeck
Backdeck Achterdeck Kanonen
(Geschossgewicht)[A 1]
Design 22 × 12-Pfünder 22 × 6-Pfünder 44 Kanonen
(96,92 kg)
1723 22 × 8-Pfünder 20 × 6-Pfünder 42 Kanonen

Besatzung

Die Besatzung hatte im Krieg eine Stärke von 145 Mann und Frieden von 85 Mann (5 Offiziere und 140 bzw. 80 Unteroffiziere bzw. Mannschaften).[2]

Siehe auch

Bemerkungen

  1. Bei der Berechnung des Gewichtes einer Breitseite kann es zu Unterschieden kommen, da in der damaligen Zeit ein Pfund, je nach Land, unterschiedliche Gewichtswerte hatte. Das französische Livre hatte z. B. ein Gewicht von 489,506 Gramm während das englische Pound ein Gewicht von 453,592 Gramm hatte.

Literatur

  • Rif Winfield & Stephen S Roberts: French Warships in the Age of Sail 1626–1786: Design, Construction, Careers and Fates. Seaforth Publishing, Barnsley 2017, ISBN 978-1-4738-9351-1 (englisch).

Einzelnachweise

  1. Rif Winfield & Stephen S Roberts: French Warships in the Age of Sail 1626–1786., S. 265.
  2. a b c d e Rif Winfield & Stephen S Roberts: French Warships in the Age of Sail 1626–1786., S. 283.
  3. Rif Winfield & Stephen S Roberts: French Warships in the Age of Sail 1626–1786., S. 284.