Polycarp Schmoll

Polycarp Schmoll OFM (* 14. August 1877 in Lauterhofen; † 15. März 1958 in München) war ein bayerischer Franziskaner und 1944/45 Generalvikar des Franziskanerordens.

Leben

Polycarp Schmoll, Taufname Ludwig, geboren 1877 im oberpfälzischen Markt Lauterhofen, 5. August 1897 in Dietfurt an der Altmühl Eintritt in die Bayerische Franziskanerprovinz (Bavaria); philosophische und theologische Studien in Bad Tölz und Rom; Ordensprofess am 4. Oktober 1901, Priesterweihe am 15. Juni 1902, dann Kooperator in Berchtesgaden (1903) und bei Sankt Anna in München (1905). Promotion zum Doktor der Theologie am 24. Juli 1909, dann Lektor der Theologie; im Ersten Weltkrieg Divisionspfarrer bei einer bayerischen Ersatzdivision, erhielt er das Eiserne Kreuz I. und II. Klasse sowie den bayerischen Militärverdienstorden IV. Klasse.

1924 Präses und Definitor des Franziskanerordens, 1927 bis 1939 Provinzialminister der Bayerischen Franziskaner. Ernennung zum Erzbischöflichen Geistlichen Rat am 12. Februar 1930. Von 1936 bis 1939 Direktor der katholischen Heimatmission München. 1939 Generalprokurator des Franziskanerordens, am 28. November 1944 Generalvikar des Franziskanerordens, den er bis zur Wahl des Amerikaners Valentine Schaaf 1945 leitete. 1945 bis 1951 Generaldefinitor des Franziskanerordens, anschließend im Kloster Sankt Gabriel in München; dort gestorben 1958.

1946 forderte er als Generaldefinitor eine Initiative zur Gründung eines gemeinsamen Generalstudiums aller deutschen. Franziskanerprovinzen, die aber durch die Leitung der anderen deutschen Franziskanerprovinzen zurückgewiesen wurde.

Werke

  • Die Busslehre der Frühscholastik. Eine dogmengeschichtliche Untersuchung. Lentner, München 1909.

Literatur

  • Schematismus der Geistlichkeit des Erzbistums München und Freising für das Jahr 1953, München o. J. [1953], S. XXIX, 127
  • Polykarp Schmoll in: Kritische Online-Edition der Tagebücher Michael Kardinal von Faulhabers (1911–1952)