Pobučí

Pobučí
Pobučí (Tschechien)
Pobučí (Tschechien)
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Region: Olomoucký kraj
Bezirk: Šumperk
Gemeinde: Jestřebí
Fläche: 416 ha
Geographische Lage: 49° 51′ N, 16° 51′ O
Einwohner: 143 (2021)
Postleitzahl: 789 01

Pobučí (deutsch Pobutsch) ist ein Ortsteil der Gemeinde Jestřebí (Groß-Jestřeby) im Okres Šumperk in Tschechien.

Geographie

Pobučí liegt 5 km südwestlich der ehemaligen Bezirks- bzw. Kreisstadt Zábřeh (Hohenstadt an der March) und unterhalb des Kalvarien-, Wach- oder Laudonberges, der eine Seehöhe von 479 m[1] hat, sowie der Pessingkoppe, in deren Rücken sich weite Waldungen bis hinunter in das Buseletal ausdehen.[2]

Die Ortschaft befindet sich am Ostrand der ehemaligen deutschen Sprachinsel Schönhengstgau. Nachbarorte sind Jestřebí u Zábřeha, die Gemeinde Lukavice na Moravě mit dem Ortsteil Slavoňov (Schützendorf), Mohelnice (Müglitz) mit dem Ortsteil Řepová (Rippau), die Gemeinde Krchleby na Moravě (Chirles) und die Gemeinde Nemile mit dem Ortsteil Lupěné (Lupelle). Es ist über Straßen von Norden über Jestřebí und von Osten über Zvole (Schmole) erreichbar und von Südwesten über Krchleby.[3]

Geschichte

Aus der Abschrift des Parzellenbuches von 1835. Zu sehen ist die Gemarkungsgrenze von Pobutsch. Umlaufend sind die Nachbarorte vermerkt.

Pobutsch wurde bereits im 13. Jahrhundert urkundlich erwähnt: Einmal am 25. November 1273 in einer Urkunde an den Müglitzer Erbrichter Hermann und ein zweites Mal am 21. Jänner 1275, als der Olmützer Bischof Bruno von Schauenburg seinen Hofkaplan zum Pfarrer von Müglitz ernannte. Die altehrwürdigen Rechte der Müglitzer Kirche sind genau beschrieben. Dazu gehörten die Einnahmen und Einkünfte von Pobutsch aus Steuern, Zinsen, Wiesen, Wäldern, Feldern, Fischerei und Jagdrechten und außerdem noch die Gerichtsbarkeit.[4] Die Geschichte und Schicksale des Erbgerichtes in Pobutsch lassen sich vom Jahre 1501 lückenlos verfolgen. Durch Jahrhunderte wurde dieses Erbgericht von der Familie Unzeitig verwaltet, die aus Sachsen eingewandert sein soll.[4]

Während des Dreißigjährigen Krieges im Jahr 1644 gab es im Dorf 28 Gehöfte, von denen nur noch zehn bewohnt waren. 1677 gab es bereits 22 bewohnte Gehöfte.[3] Während des Siebenjährigen Krieges traf am 5. Mai 1758 General Laudon mit einigen Tausend Mann in Hohenstadt ein. Er leitete vom Wachberg in Pobutsch den Kampf gegen König Friedrich II. von Preußen. Daher wird der Wachberg seither manchmal auch Laudonberg oder Laudonhügel genannt.[5]

Eine Schule besaß Pobutsch bereits 1770. Zum Schulsprengel gehörten auch Lupelle und Klein-Jestřeby. 1791 bestanden in Pobutsch 37 Häuser, das Dorf gehörte damals zur Herrschaft Mürau. Es gab 140 Joch „geringes Ackerland“.[6] Im Jahr 1832 entstand die Kirche. Bis 1858 eine eigene Pfarrei errichtet wurde,[2] gehörte Pobutsch zur Pfarre Schmole.[7] Ebenfalls 1858 wurde der Friedhof errichtet. Diese Jahreszahl wurde in den rechten Sandstein des Eingangs eingraviert. Zuvor waren die Toten von Pobutsch in Schmole bestattet worden.[8]

Im Jahr 1834 gab es im Dorf 56 Häuser und 409 Einwohner.[3] Im Jahr 1900 hatte Pobutsch 60 Häuser. Die Gesamtfläche der Gemarkung betrug 417 Hektar. Davon entfielen 257 Hektar auf Äcker, 15 Hektar auf Wiesen, knapp sieben Hektar auf Gärten, 25 Hektar auf Hutweiden und 95 Hektar auf Wald. An Vieh wurden gezählt: 12 Pferde, 154 Rinder und 95 Schweine. Schafe gab es zum Zeitpunkt der Erhebung keine.[9] 1913 wurde die Dorfstraße gebaut, die von Groß-Jestřeby kommend bis zur Chirleser Grenze reichte. Allerdings wurde die Straße vor dem Ersten Weltkrieg nicht mehr gewalzt, dies erfolgte erst ab November 1935.[10]

1914 bis 1938

Kirche (vor 1946)

Vor 1918 hatte das Gebiet zum Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn gehört, danach wurde es Teil der 1918 gegründeten Tschechoslowakei. Das Dorf hatte im Ersten Weltkrieg sechs Gefallene zu beklagen, zwei weitere starben 1924 und 1926 an den Spätfolgen.[11] Während des Ersten Weltkriegs wurde die größere der beiden Kirchenglocken – St. Michael – requiriert. Verblieben ist St. Veronika. Im Jahr 1925 konnte die Gemeinde zwei neue Glocken anschaffen – die unbefleckte Empfängnis-Glocke sowie die Johann-und-Paul-Glocke, zugleich Kriegergeschädigten-Glocke genannt –, die am 19. April geweiht wurden. Das Glockenspiel der Pobutscher Kirche hatte fortan die Tonart D, G, H (Dur).[12]

In der ersten Jahreshälfte 1925 wurde gegen den Widerstand der Gemeinde ein Teil der Schulleiterwohnung von der Bezirksverwaltung in Hohenstadt beschlagnahmt, um eine tschechische Minderheitenschule zu errichten. Diese wurde als Staatsschule mit Beginn des neuen Schuljahres nach Umbauarbeiten im Sommer eröffnet. Zu diesem Zeitpunkt wohnte in Pobutsch nur eine kurz vorher aus einem Nachbardorf zugezogene rein tschechische Familie, deren drei schulpflichtige Kinder die neue tschechische Schule besuchten. Da der Behörde diese Anzahl zu wenig war, mussten etwa ein Dutzend Kinder aus der Minderheitenschule in Klein-Jestřeby nach Pobutsch in die Schule gehen. Dadurch war allerdings wiederum die Schule in Klein-Jestřeby in ihrem Bestand gefährdet, so dass die Volksschule in Groß-Jestřeby eine entsprechen Zahl an Schülern nach Klein-Jestřeby sandte. Neben dieser Steuergeldverschwendung befürchtete die Gemeinde eine planmäßige tschechische Unterwanderung und damit Schwächung der Stellung ihrer deutschen Gemeindeschule im Rahmen der allgemeinen Tschechisierungspolitik des Staates. Außerdem kam sie durch die Beschlagnahme in Unterbringungsnöte für den deutschen Schulleiter. Nach dem Wegzug der tschechischen Familie im März 1926 wurde der Schulbetrieb mit auswärtigen Kindern, nun auch aus Schmole, bis Ostern 1927 aufrechterhalten. Nach Schließung der Schule dauerte es noch bis zum Sommer 1929, bis die Gemeindeverwaltung wieder voll über die Räume verfügen und die Wiederherstellung der ursprünglichen Schulleiterwohnung veranlassen konnte. Vorausgegangen waren Initiativen von Gemeindevorsteher und Ortsschulrat zur frühzeitigen Schulschließung und Räumung, unterstützt von deutschen Volksvertretern. Maßgeblichen Anteil hatte hierbei der Abgeordnete Franz Hodina, der aufgrund seiner Verdienste am 25. November 1927 zum Ehrenbürger der Gemeinde ernannt wurde. Insgesamt fielen rund 120.000 Kč an Steuergeldern an für Umbaumaßnahmen, Einrichtungsgegenstände und Lehrmittel für die tschechische Schule, Personalkosten sowie Mietzahlungen an die Gemeinde für die beschlagnahmten Räume.[13]

Die genannte Verschleppung der Rückgabe der beschlagnahmten Räumlichkeiten ist wohl auch vor dem Hintergrund zu sehen, dass nationalistische tschechische Kreise in den Jahren 1926 bis 1928 versuchten, auf einer erworbenen, vom Ortskern rund 800 m entfernt liegenden Parzelle in einem Waldstück eine Doppelaushälfte zur Ansiedlung von kinderreichen, tschechischen Familien gegen den Widerstand im Dorf zu errichten. Zusätzlicher Unmut entstand durch unangemeldete Vermessungsarbeiten und nicht autorisierte Rodungen selbst auf Nachbargrundstücken, die Teils der Gemeinde und Teils Privatpersonen gehörten. Die Gemeindevertretung lehnte auf Grund der großen Entfernung zum geschlossenen Baugebiet die Übernahme von Polizeiaufsicht, Wasserversorgung oder anderen Verpflichtungen ab, ebenso die etwaige Kanalisierung oder Ablenkung des Ober- und Unterwasser. Sie hegte wegen der Lage im Wald auch Bedenken bezüglich Feuer oder anderen Elementargefahren. Das Bauvorhaben scheiterte schließlich.[14]

Pobutsch vom östlichen Hang des Wachbergs aus gesehen (Datum unbekannt)
Bebauung unterhalb der Kirche auf der östlichen Seite der Dorfstraße.

1927 wurden in Pobutsch zwei neue Häuser gebaut, die Zahl der Hausnummern stieg daher in diesem Jahr von 60 auf 62.[15] Nachdem es bereits im November 1927 einen ungewöhnlich strengen Winter mit Tiefsttemperaturen von −25 °C bis −32 °C gegeben hatte, wurden im Winter 1928/29 Temperaturen zwischen −28 °C und −34 °C gemessen. Am 3. Oktober 1930 fand eine Zählung der Obstbäume einschließlich Feststellung der durch die Frostkatastrophe 1929 verursachten Schäden statt: von den knapp 600 Apfelbäumen blieben 465 erhalten, von den 325 Birnbäumen überdauerten 248, von den 466 Kirschbäumen starben 160 ab. Die 1625 Zwetschgenbäume reduzierten sich auf 521, die 54 Nußbäume auf 24 und die Anzahl der Ribissträucher sank von 25 auf 4.[16]

Nachdem bereits 1928 ein weiteres Haus im Ort gebaut wurde, entstand im Jahr 1934 Haus Nummer 64. Im selben Jahr wurde außerdem das Armenhaus umgebaut und erweitert.[17] Am 8. Juli 1936 brach im Haus Nr. 57 ein Feuer aus, das wegen Trockenheit rasch auf angrenzende Gebäude übergriff. Drei Anwesen wurden vollständig zerstört sowie der Dachstuhl einer Scheune verbrannt, sämtliches Vieh wurde gerettet. Weitere Gebäude waren gefährdet, der Dorfchronist vermerkte: „Flammen leckten bereits an der Kirche und an anderen Häusern.“ Neben der eigenen Feuerwehr waren acht Wehren aus umliegenden Orten sowie die Feuerbereitschaft der Hohenstädter Garnison im Einsatz. Nach dem Brand stellte die Gendarmerie Verhöre an, ein mutmaßlicher Brandstifter aus dem Ort wurde vor Gericht gebracht. Noch im gleichen Jahr wurde mit dem Wiederaufbau begonnen. Außerdem entstand ein zusätzliches Haus mit der Hausnummer 65 am oberen Dorfende.[18]

Bevölkerungsentwicklung von 1791 bis 1939
Jahr Einwohnerzahl Bemerkungen
1791 285 [6]
1834 409 186 männliche, 223 weiblich[7]
1869 379 [19]
1880 395 369 Deutsche, 26 Tschechen[19]
1890 394 382 Deutsche, 12 Tschechen[19]
1900 400 400 Deutsche, 0 Tschechen[19]
1910 366 361 Deutsche, 5 Tschechen[19]
1921 376 340 Deutsche, 35 Tschechen[19]
1930 392 378 Deutsche, 14 Tschechen[19]
1939 393 379 Deutsche, 14 Tschechen[2]

Sämtliche Bewohner waren römisch-katholischen Glaubens.

Ab 1938

Ortsplan mit dem Gebäudebestand 1896 sowie 1945.

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bestanden folgende Vereinigungen im Ort: Kirchenchor, Bund der Deutschen Nordmährens, eine Ortsgruppe des Deutschen Kulturverbandes (1929), Rotes Kreuz, Freiwillige Feuerwehr (1884 oder 1887), Raiffeisenkasse (1898), Molkereigenossenschaft (1913), Lichtgenossenschaft (1923), Landwirtschaftlicher Verein, Notschlachtungsverein, Selbsthilfeverein.[2]

An Heimarbeit wurde in den letzten Jahren vor 1945 nur das Besenbinden gemacht. In früheren Zeiten gab es außerdem die Hausweberei.[20] Im Ort gab es folgende Handwerker und Geschäfte:drei Schuhmacher, einen Schneider, einen Wagner, einen Schmied, einen Maurer, einen Schlosser, einen Kaufmann, der einen Gemischtwarenhandel einschließlich Tabaktrafik hatte, sowie eine weitere Verkaufsstelle für Tabakwaren. Außerdem befanden sich in Pobutsch zwei Gasthäuser: Im Erbgericht (Nr. 30), dessen Konzession auch das Recht der Fremdenbeherbergung beinhaltete, sowie ein zweites Gasthaus in Haus Nr. 9. Obwohl das Dorf bis Ende des Zweiten Weltkrieges noch stark landwirtschaftlich geprägt war, ging bereits ein nennenswerter Teil der Bevölkerung zum Arbeiten nach Hohenstadt in die beiden Fabriken Wilhelm Brass und Hermann Schefter.

Bis 1938 gehörte Pobutsch zur Tschechoslowakei. In der Zeit zwischen 1938 und 1945 gehörte es zum Landkreis Hohenstadt, ein deutscher Landkreis im Sudetenland in der Zeit des Nationalsozialismus. Er wurde am 21. November förmlich in das Deutsche Reich eingegliedert und kam zum Verwaltungsbezirk der Sudetendeutschen Gebiete. Sitz der Kreisverwaltung wurde die Stadt Hohenstadt. Das Dorf hatte im Zweiten Weltkrieg 25 Tote und Gefallene zu beklagen. Am 8. Mai 1945 rückten Rotarmisten in das Dorf ein. Da die Ortschaft an der Sprachgrenze lag, kam es kurz darauf zu Plünderungen aus den umliegenden tschechischen Dörfern. Daneben kam es auch zu Vergewaltigungen von Frauen und Mädchen. Zwei weitere Dorfbewohner kamen in diesen Nachkriegstagen durch Gewalteinwirkung ums Leben. Andere wurden verhaftet und schwer misshandelt. Ab 1945 gehörte das Gebiet wieder zur Tschechoslowakei.

Im Zuge der Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei wurde 1946 die deutsche Bevölkerung des Ortes fast vollständig vertrieben (ausgenommen waren Personen, die in Mischehe lebten) und zunächst in ein Sammellager nach Müglitz gebracht. Dort wurden ihnen von tschechischen Beamten bei sogenannten Transportkontrollen von dem zugelassenen 50 kg Gepäck Kleider, Betten, Geschirre, Gebrauchsgegenstände, Ausweise und Urkunden, Andenken, selbst Kinderspielzeug, beschlagnahmt. Wert- und Schmuckstücke, Briefmarken und Wertsammlungen wurden vielen bereits vorher in ihren Wohnungen geraubt. Von dort ging es mit dem Zug weiter über die Grenze nach Bayern. Jeder Transport bestand aus 40 Güterwaggons mit je 30 Personen.[21] Die vertriebenen Pobutscher fanden vor allem in Bayern sowie in Württemberg eine neue Heimat, einige auch in Hessen.

Anschließend wurde der Ort nur teilweise wiederbesiedelt. Zahlreiche Gebäude verfielen in den kommenden Jahrzehnten und wurden schließlich abgetragen, u. a. das stattlichste Haus des Dorfes, das Erbgericht. 1976 verlor die Gemeinde ihre Eigenständigkeit und wurde nach Jestřebí eingemeindet. Seit 1993 ist das Gebiet ein Teil der Tschechischen Republik. Im Juli 2025 feierte Pobučí das 750. Gründungsjubiläum der Gemeinde[22]

Wahlen 1920 bis 1935

Bei früheren Wahlen für die Gemeindevertretung einigten sich die Dorfbewohner in Wählerversammlungen auf eine Einheitsliste. Diese bestand für die Wahl am 16. Oktober 1927 aus drei Vertretern von den Großbesitzern, fünf Vertretern von den mittelgroßen Besitzern und vier Vertretern von den Kleinbesitzern. Im Vorfeld der Gemeindewahlen am 27. September 1931 kam es zu keiner Einigung mehr, die DNSAP stellte eine eigene Kandidatenliste auf. Daraufhin schlossen sich Anhänger des BDL und der Deutschen Christlich-Sozialen Volkspartei zur „Kandidatenliste der Dorfgemeinschaft“ zusammen. Von 224 gültigen Stimmen erhielten Erstere 74 (33 %), die Liste der Dorfgemeinschaft kam auf 150 Stimmen (67 %).[23]

Bei den tschechoslowakischen Wahlen auf Staats-, Landes- und Bezirksebene dominierte im Ort in den ersten Wahlperioden der Bund der Landwirte, gefolgt von der Deutschen Christlich-Sozialen Volkspartei. Bei den Wahlen 1935 ging die Spitzenposition an die Sudetendeutsche Partei verloren. Die Einzelheiten können den nachfolgenden Tabellen entnommen werden.[24]

Wahlen ins Abgeordnetenhaus

Partei 1920 1925 1929 1935
Stimmen v.H. Stimmen v.H. Stimmen v.H. Stimmen v.H.
Bund der Landwirte 157 74,1 130 60,5 - - 81 38,9
Deutschchristliche Partei 1 0,5 - - - - - -
Deutsche Christlich-Soziale Volkspartei* 25 11,8 50 23,3 51 23,2 15 7,2
Deutsche Nationalpartei - - 2 0,9 - - - -
Deutsche Nationalsozialistische Arbeiterpartei - - 29 13,5 51 23,2 - -
Deutsche sozialdemokratische Arbeiterpartei 20 9,4 - - 1 0,5 - -
Deutsche Wahlgemeinschaft** 6 2,8 - - 103 46,8 - -
Sudetendeutsche Partei - - - - - - 107 51,4
Kommunistische Partei - - - - 14 6,4 2 1,0
Faschistische Volks-Gemeinde - - - - - - 1 0,5
Republik. Partei / Tschechosl. Agrarpartei - - 2 0,9 - 3 1,4
Tschechosl. Sozialdemokratische Arbeiterpartei - - - - - - 2 1,0
Tschechoslowakische Volkspartei 3 1,4 4 1,9 - - - -
Summe der abgegebenen gültigen Stimmen 212 215 220 208


Senatswahlen

Partei 1920 1925 1929 1935
Stimmen v.H. Stimmen v.H. Stimmen v.H. Stimmen v.H.
Bund der Landwirte 127 68,3 106 58,2 - - 83 40,5
Deutsche Christlich-Soziale Volkspartei* 28 15,1 42 23,1 48 24,7 16 7,8
Deutsche Nationalsozialistische Arbeiterpartei - - 27 14,8 38 19,6 - -
Deutsche sozialdemokratische Arbeiterpartei 18 9,7 1 0,5 2 1,0 - -
Deutsche Wahlgemeinschaft** 10 5,4 - - 92 47,4 - -
Sudetendeutsche Partei - - - - - - 101 49,3
Kommunistische Partei - - - - 14 7,2 - -
Republik. Partei / Tschechosl. Agrarpartei - - 2 1,1 - - 3 1,5
Tschechosl. Sozialdemokratische Arbeiterpartei - - - - - - 2 1,0
Tschechoslowakische Volkspartei 3 1,6 4 2,2 - - - -
Summe der abgegebenen gültigen Stimmen 186 182 194 205


Landesvertretungswahlen (Land Mähren-Schlesien)

Partei 1928 1935
Stimmen v.H. Stimmen v.H.
Bund der Landwirte 110 53,4 80 37,9
Deutsche Arbeits- und Wahlgemeinschaft 1 0,5 - -
Deutsche Christlich-Soziale Volkspartei 56 27,2 11 5,2
Deutsche Gewerbepartei 3 1,5 - -
Deutsche Nationalsozialistische Arbeiterpartei 26 12,6 - -
Deutsche sozialdemokratische Arbeiterpartei 2 1,0 - -
Sudetendeutsche Partei - - 119 56,4
Kommunistische Partei 7 3,4 - -
Tschechosl. Sozialdemokratische Arbeiterpartei - - 1 0,5
Tschechoslowakische Volkspartei 1 0,5 - -
Summe der abgegebenen gültigen Stimmen 206 211


Bezirksvertretungswahlen

Partei 1928 1935
Stimmen v.H. Stimmen v.H.
Bund der Landwirte - - 80 37,9
Deutsche Christlich-Soziale Volkspartei - - 11 5,2
Deutsche sozialdemokratische Arbeiterpartei 5 2,4 - -
Sudetendeutsche Partei - - 118 55,9
Vereinigte Deutsche Parteien*** 184 88,0 - -
Kommunistische Partei 14 6,7 - -
Republik. Partei / Tschechosl. Agrarpartei 5 2,4 - -
Tschechosl. Christlich-Soziale Partei - - 1 0,5
Tschechoslowakische katholische Volkspartei 1 0,5 - -
Tschechosl. Sozialdemokratische Arbeiterpartei - - 1 0,5
Summe der abgegebenen gültigen Stimmen 209 211

*1929 zusammen mit der Gewerbepartei

** 1920 und 1929 traten unter dem Namen „Deutsche Wahlgemeinschaft“ unterschiedliche Bündnisse an. 1929 wurde die Deutsche Wahlgemeinschaft vom Bund der Landwirte und der Deutschen Arbeits- und Wahlgemeinschaft gebildet.

*** Es schlossen sich zusammen: Bund der Landwirte, Deutsche Christlich-Soziale Volkspartei, Deutsche Nationalsozialistische Arbeiterpartei, Deutsche Nationalpartei und Deutsche Gewerbepartei.

Sehenswürdigkeiten

Neben der Kirche aus dem Jahr 1832 stehen in Pobučí mehrere historische Flurkreuze, die teils als Kulturdenkmäler geschützt sind. Das aus dem Jahr 1672 stammende Flurkreuz Die Passion Christi steht an der Straße nach Jestřebí. Die ca. 3,5 m hohe künstlerisch eindrucksvolle frühbarocke Säulenpassion aus grauem Sandstein wurde am 3. Mai 1958 unter Denkmalschutz gestellt.[25] Ein alleinstehendes 3,3 Meter hohes Sandsteinkreuz am Straßenrand aus dem Jahr 1794 ist ein Beispiel für spätrokokoistische Steinmetzarbeiten, das aufgrund seiner präzisen Datierung für die Erforschung der Entwicklung dieser Werke von Bedeutung ist und ebenfalls am 3. Mai 1958 unter Denkmalschutz gestellt wurde.[26]

Commons: Pobučí – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gedenkbuch der Gemeine Pobutsch, angelegt in Pobutsch von 1927 bis 1938, S. 3
  2. a b c d Walter Wollmann (Hrsg.): Heimatkreis Hohenstadt/March. 2. Auflage. Heimatkreis Hohenstadt-Müglitz, Göppingen 1982, S. 84.
  3. a b c Historie obce. In: Oficiální stránka obce Jestřebí. Abgerufen am 30. August 2025
  4. a b Walter Wollmann (Hrsg.): Heimatkreis Hohenstadt/March. 2. Auflage. Verlag Heimatkreis Hohenstadt-Müglitz, Göppingen 1982, S. 83.
  5. Walter Wollmann (Hrsg.): Heimatkreis Hohenstadt/March. 2. Auflage. Verlag Heimatkreis Hohenstadt-Müglitz, Göppingen 1982, S. 45.
  6. a b Franz Josef Schwoy, Topographie vom Markgrafthum Mähren, Band 1: Olmützer Kreis, Wien 1793, S. 392 - abgerufen am 10. August 2025.
  7. a b Gregor Wolny, Die Markgrafschaft Mähren topographisch, statistisch und historisch geschildert, V. Band: Olmützer Kreis, Brünn 1839, S. 594 – abgerufen am 10. August 2025.
  8. Gedenkbuch der Gemeinde Pobutsch, S. 21.
  9. k.k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder, Band X: Mähren, Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1900, Wien 1906, S. 66 f.
  10. Gedenkbuch der Gemeinde Pobutsch, S. 45 u. 206
  11. Gedenkbuch der Gemeinde Pobutsch, S. 58 f.
  12. Gedenkbuch der Gemeinde Pobutsch, S. 72 ff.
  13. Gedenkbuch der Gemeinde Pobutsch, S. 124–154
  14. Gedenkbuch der Gemeinde Pobutsch, S. 131–137
  15. Gedenkbuch der Gemeinde Pobutsch, S. 7
  16. Gedenkbuch der Gemeinde Pobutsch, S. 105, 117 und 169
  17. Gedenkbuch der Gemeinde Pobutsch, S. 117 und 198
  18. Gedenkbuch der Gemeinde Pobutsch, S. 208 ff.
  19. a b c d e f g Mitteilungen des Statistischen Zentralamtes, Jahrgang XXII (1941), Nummer 116–134, Reihe D, Nr. 53–57. Die Einwohnerzahl der Sudetenländer 1869–1940. Band VI, Sudetendeutsche Gebiete. S. 946 f.
  20. Gedenkbuch der Gemeinde Pobutsch, S. 41 f.
  21. Walter Wollmann (Hrsg.): Heimatkreis Hohenstadt/March. 2. Auflage. Verlag Heimatkreis Hohenstadt-Müglitz, Göppingen 1982, S. 33.
  22. Obec Jestřebí a Pobučí zvou na oslavu 750 let od založení obce Pobučí a sraz rodáků. In: Oficiální stránka obce Jestřebí. Abgerufen am 30. August 2025
  23. Gedenkbuch der Gemeinde Pobutsch, S. 96 ff. sowie S. 178 ff.
  24. Gedenkbuch der Gemeinde Pobutsch, S. 77 f., S. 112 ff, S. 163 f., S. 203 f.
  25. Národní památkový ústav: boží muka. In: Památkový katalog. Abgerufen am 29. August 2025
  26. Národní památkový ústav: kříž. In: Památkový katalog. Abgerufen am 29. August 2025