Poborowo (Trzebielino)
| Poborowo | |||
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| Basisdaten | |||
| Staat: |
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| Woiwodschaft: | Pommern | ||
| Powiat: | Bytowski | ||
| Gmina: | Trzebielino | ||
| Geographische Lage: | 54° 13′ N, 17° 10′ O | ||
| Einwohner: | 179 (2008) | ||
| Telefonvorwahl: | (+48) 59 | ||
| Kfz-Kennzeichen: | GBY | ||
Poborowo (deutsch Poberow, kaschubisch Pòbòròwò) ist ein Dorf im Powiat Bytowski (Bütower Kreis) der polnischen Woiwodschaft Pommern. Es ist der Verwaltungseinheit Gmina Trzebielino (Landgemeinde Treblin) angegliedert.
Geographische Lage
Das Dorf liegt in Hinterpommern, etwa 26 Kilometer nordnordöstlich von Miastko (Rummelsburg i. Pom.) und fünf Kilometer ostnordöstlich von Trzebielino (Treblin).
Westlich des Dorfkerns fließt der von Norden kommende Ripsbach, der etwas weiter südwestlich in den Krummbach einmündet.
Geschichte

Das Rittergut Poberow war, zusammen mit Zettin, seit 1380 im Besitz der adligen Familie Puttkamer und blieb bis 1945 in der Familie, wenn auch zeitweise Anteile in familienfremdem Pfandbesitz waren.
Am 1. Dezember 1913 wurden auf der 197,6 Hektar großen Gemarkung des Dorfs Poberow 17 viehhaltende Haushaltungen gezählt und in dem 2190,5 Hektar großen Gutsbezirk Poberow 53 viehhaltende Haushaltungen.[1]
Am 1. April 1927 hatte das Gut Poberow eine Flächengröße von 2190 Hektar und 51 Ar, und am 16. Juni 1925 hatte der Gutsbezirk 376 Einwohner.[2] Am 30. September 1928 wurde der Gutsbezirk Poberow in die Landgemeinde Poberow eingegliedert.[3]
Anfang der 1930er Jahre hatte die Landgemeinde Poberow eine Flächengröße von 23,9 km². Innerhalb der Gemeindegrenzen standen insgesamt 48 bewohnte Wohnhäuser an drei verschiedenen Wohnplätzen:[4]
- Poberow
- Sagemühl
- Schäferei
Um 1935 gab es in der Landgemeinde einen Gasthof, der von der Familie Puttkamer betrieben wurde.[5] Vor 1945 standen zwei Gemischtwarenläden zur Verfügung, von denen einer mit einer Gastwirtschaft verbunden war.[6]
Bis 1945 gehörte die Landgemeinde Poberow zum Kreis Rummelsburg in der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Sie war dem Amtsbezirk Zettin zugeordnet.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Poberow Anfang März 1945 von der Roten Armee besetzt. Anschließend wurde Poberow zusammen mit ganz Hinterpommern von der Sowjetunion der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. In der Folgezeit wurden die einheimischen Dorfbewohner von der polnischen Administration aus Poberow vertrieben. Der Ortsname wurde zu „Poborowo“ polonisiert.
Demographie
| Jahr | Einwohner | Anmerkungen |
|---|---|---|
| 1782 | – | altes Puttkamerschen Lehen, mit einem Vorwerk, sieben Bauernhöfen, zehn Kossäten, einem Schulmeister, einer Schmiede, auf der Feldmark des Dorfs dem Vorwerk Schäferei, dem Vorwerk Sägemühle mit einer Wassermühle, einer neu angelegten Schäferei mit einigen Büdnern, 31 Feuerstellen (Haushaltungen) sowie Holzungen und Fischerei, zu Zettin in der Stolpschen Synode eingepfarrt, im Besitz des August Carl Lebrecht von Puttkamer befindlich[7] |
| 1818 | 158 | Dorf, adlige Besitzung, zum Kirchspiel Zettin gehörig[8] |
| 1825 | 179 | Dorf, mit zwei Vorwerken und einer Wassermühle[9] |
| 1852 | 398 | Dorf[10] |
| 1864 | 453 | am 3. Dezember, davon 82 im Gemeindebezirk und 371 im Gutsbezirk[11] |
| 1867 | 463 | am 3. Dezember, davon 85 in der Landgemeinde und 378 im Gutsbezirk[12] |
| 1871 | 466 | am 1. Dezember, davon 95 in der Landgemeinde (sämtlich Evangelische) und 371 im Gutsbezirk (sämtlich Evangelische)[12] |
| 1885 | 450 | am 1. Dezember, davon 125 in der Landgemeinde (sämtlich Evangelische) und im 325 im Gutsbezirk (sämtlich Evangelische)[13] |
| 1895 | 460 | am 2. Dezember, davon 98 in der Landgemeinde (sämtlich Evangelische) und 362 im Gutsbezirk (sämtlich Evangelische)[14] |
| 1910 | 493 | am 1. Dezember, davon 109 Einwohner in der Landgemeinde und 384 im Rittergut[15] |
| 1925 | 474 | Landgemeinde, davon 468 Evangelische und sechs Katholiken[4] |
| 1933 | 405 | [16] |
| 1939 | 364 | [16] |
Kirche
Kirchspiel bis 1945
Die vor 1945 in Poberow anwesenden Einheimischen waren größtenteils evangelischer Konfession. Die evangelischen Einwohner gehörten zum evangelischen Kirchspiel Zettin.
Das katholische Kirchspiel war in Rummelsburg i. Pom.
Kirchspiel seit 1946
Die seit 1945 und Vertreibung der Einheimischen hier lebende polnische Dorfbevölkerung ist größtenteils römisch-katholisch und gehört der Römisch-katholischen Kirche in Polen an.
Hier lebenden evangelische Kirchenglieder werden von der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen betreut. Das zuständige Pfarramt ist das der Kreuzkirche in Słupsk (Stolp).
Söhne und Töchter des Ortes
- Peter Karl Christoph von Keith (1711–1756), Leibpage und enger Vertrauter des preußischen Kronprinzen Friedrich
- Eugen Karl Georg Ludwig von Puttkamer (1788–1850), Fideikommissherr auf Schickerwitz, königlich preußischer Lieutenant a. D.[17]
- Theodor Friedrich Wilhelm Jesko von Puttkamer (1790–1872), Fideikommissherr auf Schickerwitz, Gutsherr auf Zettin, Poberow, Wustrow, Glottow, Pottack und Karlswald, königlich preußischer Lieutenant a. D.[17]
- Agathon Alexander Hugo Friedrich Jesko von Puttkamer (1824–1892), Fideikommissherr auf Schickerwitz, Gutsherr auf Zettin, Poberow, Wussowke etc. königlich preußischer Lieutenant a. D.[17]
Literatur
- Poberow, Dorf und Rittergut, Kreis Rummelsburg, Regierungsbezirk Köslin, Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Poberow (meyersgaz.org).
- Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern. 2. Teil, 2. Band. Stettin 1784, S. 799–800 (Google Books)
- P. Ellerholz: Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reich, Band I: Provinz Pommern, Nicolai, Berlin 1884, S. 64–65 (Google Books).
- Pommersches Güter-Adressbuch, Friedrich Nagel (Paul Niekammer), Stettin 1892, S. 136–137 (Google Books).
- Der Kreis Rummelsburg – Ein Heimatbuch (Kreisausschuss des Kreises Rummelsburg, Hrsg.), Pommerscher Buchversand, Hamburg 1979.
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Der in Deutschland eingeborene Adel (Uradel), Fünfter Jahrgang, Perthes, Gotha 1904, S. 660–662 (Google Books).
- Dirk Klingner: Geschichte des Dorfes Zettin im Kreis Rummelsburg in Pommern, Leipzig 2022 (Google Books, eingeschränkte Vorschau).
- Georg-Jesco von Puttkamer: Zwei Eichen und zwei Linden. Die Geschichte einer pommerschen Adelsfamilie. Westend Verlag GmbH, Frankfurt am Main 2018 (Google Books, eingeschränkte Vorschau).
Weblinks
- Amtsbezirk Zettin (Territorial.de)
- Die Gemeinde Poberow im ehemaligen Kreis Rummelsburg in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011)
- Poberow (Heimatkreis Rummelsburg in Pommern)
- Poberow beim Verband des Geschlechts v. Puttkamer e.V.
Fußnoten
- ↑ Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon über den Viehstand und den Obstbau für den Preußischen Staat, Heft 4: Provinz Pommern, Berlin 1915, 2. Regierungsbezirk Köslin, 23. Kreis Rummelsburg, S. 114–115, Ziffer 33 (Google Books), und S. 116–117, Ziffer 96 (Google Books).
- ↑ Kurt Albrecht: Die preußischen Gutsbezirke, in: Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts, 67. Jahrgang, Berlin 1927, S. 344–477, insbesondere S. 399, 9. Kreis Rummelsburg, Ziffer 33 (Google Books).
- ↑ Amtsbezirk Zettin (Territorial.de)
- ↑ a b Die Gemeinde Poberow im ehemaligen Kreis Rummelsburg in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011)
- ↑ Klockhaus' Kaufmännisches Handels- u. Gewerbe-Adressbuch des Deutschen Reichs, Band 1 A, Berlin 1935, S. 1089 (Google Books).
- ↑ Poberow (Heimatkreis Rummelsburg in Pommern)
- ↑ Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 2, Stettin 1784, S. 799–800, Nr. 40 (Google Books).
- ↑ Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats, Band 4: P–S, Halle 1823, S. 55, Ziffer 968 (Google Books).
- ↑ Friedrich von Restorff: Topographische Beschreibung der Provinz Pommern mit einer statistischen Uebersicht, Nicolaische Buchhandlung, Berlin und Stettin 1827, S. 294, Ziffer 42 (Google Books).
- ↑ Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats (Kraatz, Hrsg.). Berlin 1856, S. 472 (Google Books).
- ↑ Königliches Finanzministerium: Die Ergebnisse der Grund- und Gebäudesteuerveranlagung im Regierungsbezirk Köslin, 7. Kreis Rummelsburg, Berlin 1966, S. 10–17, Ziffer 63–64 (Google Books).
- ↑ a b Königl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Pommern und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt. Berlin 1874, Regierungsbezirk Köslin, VIII. Kreis Rummelsburg, S. 144–145, Ziffer 26 (Google Books), und S. 146–147, Ziffer 94 (Google Books).
- ↑ Königliches statistisches Bureau: Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen, IV. Provinz Pommern, Berlin 1888, Regierungsbezirk Köslin, 22. Kreis Rummelsburg, S. 158–159, Ziffer 29 (Google Books), und S. 162–163, Ziffer 100 (Google Books).
- ↑ Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 2. Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen. Band IV: Provinz Pommern, Berlin 1898, 2. Regierungsbezirk Köslin, 22. Kreis Rummelsburg, S. 162–163, Ziffer 28 (Google Books), und S. 166, Ziffer 96 (Google Books).
- ↑ Poberow, Dorf und Rittergut, Kreis Rummelsburg, Regierungsbezirk Köslin, Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Poberow (meyersgaz.org).
- ↑ a b Michael Rademacher: Rummelsburg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ a b c Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Der in Deutschland eingeborene Adel (Uradel), Fünfter Jahrgang, Perthes, Gotha 1904, S. 660–662 (Google Books).


