Untere Mühle (Iphofen)
Untere Mühle Mühle (untere) Stadt Iphofen
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|---|---|
| Koordinaten: | 49° 40′ N, 10° 18′ O |
| Höhe: | 290 m ü. NHN |
| Einwohner: | 1 (25. Mai 1987)[1] |
| Postleitzahl: | 97346 |
| Vorwahl: | 09326 |
![]() Lage der Untere Mühle (fett) im Iphöfer Gemeindegebiet
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Untere Mühle (amtlich Mühle (untere); früher auch Plankenmühle, Vöttingersmühle, Gößweinsmühle genannt; mainfränkisch: Gesweismühl[2]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Iphofen im unterfränkischen Landkreis Kitzingen.[3] Untere Mühle liegt in der Gemarkung Hellmitzheim.[4]
Geografische Lage
Die Einöde liegt auf freier Flur am Kirchbach. Im Norden wird die Flur von der Bahnstrecke Fürth–Würzburg durchschnitten. Ein Anliegerweg führt unmittelbar nördlich zu einer Gemeindeverbindungsstraße, die an der Oberen Dorfmühle vorbei nach Hellmitzheim zur Staatsstraße 2418 (1,3 km östlich) bzw. nach Mönchsondheim zur Kreisstraße KT 1 verläuft (2 km westlich).[5]
Geschichte
Die Mühle erhielt ihren Namen von der Lage am Kirchbach. Sie liegt weiter bachabwärts von Hellmitzheim entfernt. Erstmals erwähnt wurde die Mühle im Jahr 1686. Damals beschrieb man Felder „bey der Untern mühl“. Im 18. Jahrhundert wurde die Anlage neuerlich erwähnt. So erhielt sie vor 1723 den Namen „Gemeinsmühl“. Allerdings handelte es sich hierbei um einen Irrtum, denn die Mühle der Gemeinde war die Obere Dorfmühle. Im Jahr 1833 wurde sie dann als „die untere oder Plankenmühle“ bezeichnet. Die Familie Plank erhielt im Jahr 1799 die Mühle, als Georg Willfahrt sie verkaufte. 1834 gehörte der Witwe Anna Maria Plank die Getreidemühle. 1864 wurde die Anlage wiederum „untere Mühle“ genannt. Die Enkelin der Anna Maria Plank heiratete im 19. Jahrhundert einen Müller Gößwein, woraufhin der Name im Sprachgebrauch wieder wechselte. Im 20. Jahrhundert wurde die Mühle zeitweise nach dem damaligen Besitzer Vöttinger genannt.[6]
Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Untere Mühle dem Steuerdistrikt Hellmitzheim und der Ruralgemeinde Hellmitzheim zugeordnet.[7] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Untere Mühle am 1. Januar 1972 nach Iphofen eingegliedert.[8]
Baudenkmal
Die alte Mühle hat sich heute noch weitgehend erhalten. Sie wird vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege als Baudenkmal eingeordnet. Den Mittelpunkt der Anlage bildet das Mühlenhaus. Es handelt sich um einen zweigeschossigen Mansardhalbwalmdachbau. Das Bruchsteinmauerwerk wurde verputzt und ein Fachwerkgiebel angebracht. Die Mühle entstand im Jahr 1789. Ein Nebengebäude ist dem 18. bzw. 19. Jahrhundert zuzurechnen.[9]
Einwohnerentwicklung
| Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Einwohner | 9 | * | 7 | 6 | 6 | 6 | 4 | 3 | 2 | 1 | |
| Häuser[10] | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | |||
| Quelle | [7] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [1] |
Religion
Untere Mühle ist evangelisch-lutherisch geprägt und bis heute nach Hellmitzheim gepfarrt.[18]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Gemeinsmühl. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 295 (Digitalisat).
- Wolf Dieter Ortmann: Landkreis Scheinfeld (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1967, DNB 457000929, S. 128.
Weblinks
- Mühle (untere) in der Ortsdatenbank von bavarikon, abgerufen am 15. Juni 2025.
- Mühle (untere) in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 15. Juni 2025.
- Mühle (untere) im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 15. Juni 2025.
Fußnoten
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 364 (Digitalisat).
- ↑ W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 128. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „geswaismǖl“.
- ↑ Stadt Iphofen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 15. Juni 2025.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 15. Juni 2025.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 15. Juni 2025 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 128.
- ↑ a b Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 90 (Digitalisat).
- ↑ Iphofen > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 15. Juni 2025.
- ↑ Denkmalliste für Iphofen (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 269 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1082, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1249, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1181 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1253 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1291 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1118 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 819 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 188 (Digitalisat).

