Planetarium am Bahnhof Zoo

Das ehemalige Planetarium am Zoologischen Garten in Berlin befand sich auf einer Teilfläche des Berliner Zoos am Löwentor und wurde 1926 fertiggestellt. Die erste Vorführung fürs Publikum fand am 27. November 1926 statt. Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Gebäude einschließlich des Sternenprojektors bei Bombenangriffen zerstört.
Geschichte
Die Idee zum Bau eines Planetariums stammte ursprünglich von Oskar von Miller, dem Vorsitzenden des Deutschen Museums in München, und wurde in Zusammenarbeit mit den Zeisswerken in Jena umgesetzt. Leiter des Planetariums wurde Richard Sommer (1888–1982), ein Schüler des Astronomen Wilhelm Foerster und später Leiter der Archenhold-Sternwarte.[1][2]
Das Planetarium bot den Berlinern erstmals eine umfassende Darstellung des Sternenhimmels, auch von südlichen Sternbildern, und war verkehrstechnisch günstig am Zoologischen Garten gelegen, gegenüber vom Bahnhof und links vom Löwentor. Nach schwerer Beschädigung im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude 1955 abgerissen, ohne Pläne für einen Wiederaufbau, da ein neues Planetarium am „Insulaner“ vorgesehen war.[3]
Technik und Saal

Alt Hauptprojektor wurde das Zeiss-Planetarium Typ II, in Form einer Hantel, eingebaut. Die Projektionskuppel hatte einen Durchmesser von 25 Metern. Es gab Platz für 420 Zuschauer. Nachdem der Besucherstrom infolge von Wirtschaftskrise und Arbeitslosigkeit abnahm, wurde der Raum mit Einbau eines Projektors ab den 30er Jahren vorwiegend als Kino genutzt. Die eigentlichen Planetariums-Vorführungen gab es meist nur noch für Schulklassen.[4]
Literatur
- Georg Matzdorff: Das Planetarium der Stadt Berlin. In: Zentralblatt der Bauverwaltung. Nr. 2, 1927, S. 13–15 (zlb.de).
- Hans-Peter Doege: Ein Planetarium am Zoo. In: Berlinische Monatsschrift (Luisenstädtischer Bildungsverein). Heft 8, 2000, ISSN 0944-5560, S. 83–85 (luise-berlin.de – mit Abbildung).
Weblinks
- Abbildung des Gebäudes. Deutsche Digitale Bibliothek.
- Abbildung des Sternenprojektors. Bundesarchiv.
Einzelnachweise
- ↑ Geschichte Planetarium am Insulaner: 1945–1947 – Vorgeschichte: Das Wilhelm-Foerster-Institut in der Papestraße. In: Geschichte Planetarium am Insulaner. Stiftung Planetarium Berlin, 2024, abgerufen am 16. Oktober 2024.
- ↑ Dieter B. Herrmann: Blick in das Weltall. (PDF) Ausgewählte Daten aus der Chronik der Astronomie in Berlin. Förderverein der Archenhold-Sternwarte und des Zeiss-Großplanetariums Berlin e.V., 1987, S. 53, abgerufen am 16. Oktober 2024.
- ↑ Hans-Peter Doege: Ein Planetarium am Zoo. In: Berlinische Monatsschrift (Luisenstädtischer Bildungsverein). Heft 8, 2000, ISSN 0944-5560, S. 83–85 (luise-berlin.de).
- ↑ Dr. K. F. Hoffmann: Fast 90 Jahre Planetarien in Berlin, in: Der Erde verbunden. 50 Jahre Zeiss-Planetarium am Insulaner Berlin-Schöneberg, Berlin, 2015, S. 10–11
Koordinaten: 52° 30′ 30,4″ N, 13° 20′ 6,4″ O