Plaidter Hummerich

Koordinaten: 50° 23′ 15″ N, 7° 22′ 5″ O

Reliefkarte: Rheinland-Pfalz
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Plaidter Hummerich

Der Plaidter Hummerich ist der weitestgehend abgetragene[1] Hausberg von Plaidt[2] in der Verbandsgemeinde Pellenz im Landkreis Mayen-Koblenz in Rheinland-Pfalz. Er grenzt an die Ortschaften Kruft und Kretz an. Geografisch gehört er zur Pellenz.

Der Steinbruch vom Hummerich vor dem Korretsberg

Der Berg ist ca. 225 m hoch.[2] Im Jahr 1958 wurde ein den Berg umfassendes Landschaftsschutzgebiet eingerichtet.[3] Ab 1975 wurde für die Vereinigte Lavawerke VELAG GmbH & Co. KG sowie die Theis KG eine Ausnahme zum Betreiben eines Steinbruchs erteilt, das Landschaftsschutzgebiet besteht fort.[4] Der später den Berg umfassende Steinbruch Plaidter Hummerich ist mit dem Nebenbruch am Kollert verbunden.[5] Der Berg besteht vor allem aus vulkanischen Basaltschlacken und Laven mit kleinen Kristallen, die dort abgebaut werden.[1] Auf dem Gipfel wurden ab 1983 unter anderem Relikte der Neandertaler geborgen.[6] Neben dem Steinbruch befinden sich der Keltershäuserhof, die A 61 sowie das Naturschutzgebiet Korretsberg, in dem sich der gleichnamige Berg befindet. Im Jahr 2025 wurde eine Erweiterung des Steinbruchs beschlossen.[4]

Während des Nationalsozialismus befand sich auf dem Berg ein Hangsegelfluggelände der Reichssegelflugschule Hummerich.[7] Bis 1956 war das Gelände französisch besetzt.[8] Auf dem Berg wurden bis 1968 durch die Henschel Flugzeugwerke AG Hubschrauber getestet.[9]

Einzelnachweise

  1. a b Plaidter Hummerich. In: Mineralienatlas - Fossilienatlas. Geolitho Stiftung gemeinnützige GmbH, abgerufen am 8. Juni 2025.
  2. a b Aussichtspunkt "Teufelskanzel". Eifel Tourismus GmbH, abgerufen am 8. Juni 2025.
  3. Kohns: Verordnung zum Schutze von Landschaftsteilen im Kreise Mayen (RVO-7137-19581122T120000). In: Naturschutz Rlp. Landratsamt Mayen, 22. November 1958, abgerufen am 8. Juni 2025.
  4. a b Planfeststellungsbeschluss für das Vorhaben Erweiterung des Tagebaus „Plaidt 10 / Kretz 1“ der Vereinigte Lavawerke VELAG GmbH & Co. KG, Kretz, auf dem Gebiet der Ortsgemeinden Plaidt und Kretz im Landkreis Mayen-Koblenz. Landesamt für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz, Mainz 18. März 2025, S. 30 (lgb-rlp.de [PDF]).
  5. Daniel: Basalt- und Lavawerk Plaidter Hummerich bei Plaidt in der Osteifel, Rheinland-Pfalz, (D). In: Geo-Archiv. Abgerufen am 8. Juni 2025.
  6. Martin Street, Thijs van Kolfschoten: Plaidter Hummerich: an early Weichselian Middle Palaeolithic site in the Central Rhineland Germany. In: Römisches Germanisches Zentralmuseum Monographien. Band 45. Propylaeum, Mainz 2002, ISBN 978-3-96929-282-2, doi:10.11588/propylaeum.1336 (uni-heidelberg.de [abgerufen am 8. Juni 2025]).
  7. Ulli Thielmann: Nachruf Walter Klinkhammer. In: LuftSport. April/Mai, 12. März 2019, ISSN 2511-8250, S. 48 (helko-verlag.de [PDF]).
  8. Erich Naujokat, Katharina Naujokat: Wir über uns - unsere Geschichte. Aero-Club Koblenz e.V., 5. Juni 2014, archiviert vom Original am 7. März 2016; abgerufen am 8. Juni 2025.
  9. Ohne Wartung fliegt nichts! In: Chronik der Polizeifliegerstaffel Hessen. Hessische Landeskriminalamt, 22. März 2021, abgerufen am 8. Juni 2025.