Pietro Pompeo Sales

Pietro Pompeo Sales (* 1729 in Brescia; † 21. November 1797 in Hanau; auch Pietro Pompeo Salis) war ein italienischer Komponist.[1]

Leben und Werk

Pietro Pompeo Sales erhielt seinen ersten Unterricht in seiner Heimatstadt, vermutlich bei dem Domkapellmeister Gnocchi. Nach Stationen als Musiker bei verschiedenen Adligen in Südtirol sowie am Jesuitenkolleg in Innsbruck schloss er sich einer reisenden italienischen Operntruppe an. 1756 wurde er Kapellmeister am Hof des Fürstbischofs Joseph Ignaz Philipp von Hessen-Darmstadt in Augsburg. Unter dessen Nachfolger Clemens Wenzeslaus von Sachsen, der 1768 Kurfürst und Bischof von Trier wurde, übersiedelte er mit der gesamten Hofkapelle an dessen Residenz nach Koblenz, wo er 1770 zum Hofkammerrat und schließlich 1787 offiziell zum Kurfürstlich Trierscher Kapellmeister ernannt wurde. 1774 heiratete er die Altistin Franziska Blümer, Mitglied der Hofkapelle, die die weibliche Hauptrolle seiner Oper Achille in Sciro am Münchener Hof gesungen hatte. In Koblenz komponierte Sales vor allem Oratorien für die Fastenzeit (überwiegend auf Texte von Pietro Metastasio), während er in den Konzerten der Hofkapelle zahlreiche Werke anderer Komponisten aufführen ließ. 1776 begleitete er seine Ehefrau auf eine Konzertreise nach London; Franziska trat dort in der Serenata Cefalo von Johann Christian Bach auf, während er als Virtuose auf der Viola da gamba konzertierte. 1797 musste das Ehepaar vor der französischen Invasion nach Hanau fliehen. Dort starb Sales bald nach seiner Ankunft.

Werke

Opern

Oratorien

Geistliche Musik

  • Missa solemnis C-Dur
  • Messe C-Dur
  • Messe F- und D-Dur (Kyrie und Gloria)
  • Missa solemnis D-Dur
  • zwei Litaniae lauretanae
  • Currite accedite (Offertorium)
  • Ecce panis angelorum (Offertorium)
  • Ave maris stella
  • Mi deus ego amo te
  • Salutis humani
  • Tantum ergo
  • Salve regina

Instrumentalmusik

  • fünf Sinfonien (D-Dur, D-Dur, F-Dur, G-Dur, G-Dur)
  • Serenata
  • Konzert für Flöte D-Dur
  • drei Konzerte für Cembalo (C-Dur, F-Dur, G-Dur)
  • Konzert für zwei Cembali G-Dur
  • Partita (zweifelhaft, auch Christian Cannabich zugeschrieben)
  • Sonate für Cembalo
  • Trio G-Dur für Cembalo, Violine und Violoncello
  • Notturno für zwei Violinen und Violoncello
  • Cantabile G-Dur und Allegro D-Dur für Gambetta (Alt-Viola da gamba) und obligates Cembalo

Literatur

Commons: Pietro Pompeo Sales – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Abschnitt nach: Wilibald Gurlitt: Pietro Pompeo Sales. In: Riemann Musiklexikon.