Pierre Garet

Pierre Garet (* 7. September 1905 in Montdidier, Département Somme; † 10. Dezember 1972 in Amiens, Département Somme) war ein französischer Politiker der Mouvement républicain populaire (MRP) und der Indépendants et paysans d’action sociale (IPAS), der unter anderem von 1952 bis 1953 Minister für Arbeit und soziale Sicherheit, zwischen 1957 und 1958 Minister für Wiederaufbau und Wohnungsbau sowie zuletzt von 1959 bis 1972 Vizepräsident des Senats war.

Pierre Garet war ein Sohn des Rechtsanwalts Maurice Garet (1869–1937) und ein Enkel des Versicherungsdirektors Léon Garet (1840–1912), die 1906 zu den Mitgründern der Gesellschaft Société académique de Paris-Plage gehörten, aus der 1912 die Société académique du Touquet-Paris-Plage hervorging. Er selbst begann nach dem Schulbesuch ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität von Paris und nahm nach dessen Abschluss mit einem Licence de droit 1928 in Amiens eine Tätigkeit als Rechtsanwalt auf. Nach vierjähriger Tätigkeit als Anwalt wurde er bis 1946 Anwalt am Berufungsgericht von Amiens (Cour d’appel) sowie zugleich Von 1934 bis 1946 stellvertretender Friedensrichter für den südöstlichen Kanton Amiens. 1946 trat er erneut in die Rechtsanwaltskammer von Amiens ein und wurde deren Präsident.

Darüber hinaus wurde er am 21. Oktober 1945 für die Volksrepublikanische Bewegung MRP (Mouvement républicain populaire) im Département Somme zum Mitglied der Verfassunggebenden Versammlung (Assemblée constituante) gewählt und gehörte dieser beziehungsweise ab November 1946 der Nationalversammlung (Assemblée nationale) nach seinen Wiederwahlen am 2. Juni 1946, am 10. November 1946, am 17. Juni 1951 und am 2. Januar 1956 bis zum 5. Dezember 1958 an, wobei er 1951 zur Fraktion der Unabhängigen Republikaner RI (républicains indépendants) sowie ab 1956 zur Fraktion der Unabhängigen und Landwirte mit sozialem Engagement IPAS (Indépendants et paysans d’action sociale) gehörte. Am 8. März 1952 übernahm er im Kabinett Pinay das Amt des Ministers für Arbeit und soziale Sicherheit (Ministre du Travail et de la Sécurité sociale) und bekleidete dieses bis zum 8. Januar 1953.^[1] Er wurde am 6. November 1957 als Minister für Wiederaufbau und Wohnungsbau (Ministre de la Reconstruction et du Logement) in das Kabinett Gaillard berufen und behielt dieses Ministeramt zwischen dem 14. Mai und dem 1. Juni 1958 auch im darauf folgenden Kabinett Pflimlin.^[2]

Am 26. April 1959 wurde Garet für die Unabhängigen Republikaner RI (Républicains indépendants) zum Mitglied des wieder geschaffenen Senats (Sénat) der Fünften Republik gewählt und vertrat in diesem nach seiner Wiederwahl am 22. September 1968 bis zu seinem Tode am 10. Dezember 1972 ebenfalls das Département Somme. Er fungierte gleichzeitig zwischen dem 26. April 1959 und dem 10. Dezember 1972 als Vizepräsident des Senats und war damit Stellvertreter von Senatspräsident Gaston Monnerville^[3] beziehungsweise ab dem 2. Oktober 1968 von dessen Nachfolger Alain Poher.^[4] Zugleich gehörte er vom 8. Juli 1959 bis zum 16. März 1961 dem Senat der Französischen Gemeinschaft (Communauté française) als Mitglied an. Nach seinem Tode wurde er in der Grabstätte der Familie Garet auf dem Friedhof von Saint-Acheul beigesetzt.

Commons: Pierre Garet – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Pierre Garet. Homepage der Nationalversammlung, abgerufen am 26. August 2025 (französisch). 
• GARET Pierre. Homepage des Senats (5. Republik), abgerufen am 25. August 2025 (französisch). 
• GARET Pierre. Homepage des Senats (Communauté française), abgerufen am 25. August 2025 (französisch).