Pielenhofen (Velburg)

Pielenhofen (Wüstung)
Stadt Velburg
Koordinaten: 49° 17′ N, 49° 17′ O
Einwohner: 238 (1950)[1]
Eingemeindung: 1. August 1970

Pielenhofen war eine Gemeinde im Landkreis Parsberg mit dem gleichnamigen Hauptort, der heute eine Wüstung im Truppenübungsplatz Hohenfels ist. Sie ist heute Teil der Stadt Velburg.

Geographische Lage

Das Dorf lag im oberpfälzischen Jura der Südlichen Frankenalb östlich von Kirchenwinn.

Geschichte

Bereits 1045 oder früher wurde Puͦlenhouenn in den Traditionen des Klosters Obermünster in Regensburg erwähnt.[2]

Im Königreich Bayern wurde um 1810 der Steuerdistrikt Lutzmannstein im Landgericht Parsberg (später Landkreis Parsberg) gebildet. Ihm gehörten neben dem Markt Lutzmannstein das Dorf Pielenhofen und die vier Weiler Breitenwinn, Grün, Judeneidenfeld und Kircheneidenfeld an.[3] Mit dem zweiten bayerischen Gemeindeedikt von 1818 entstanden die Ruralgemeinden Lutzmannstein und Pielenhofen mit Grün. Über sie übten die Freiherren von Giese/Gise die Patrimonialgerichtsbarkeit II. Klasse mittels Gerichtshalter bis 1848 aus.[4] Anschließend ging die Gerichtsbarkeit an das Landgericht Parsberg über.

1871 wurde der Weiler Schmiedberg Pielenberg angegliedert.[5]

Als 1951 für die US- und NATO-Truppen der Truppenübungsplatz Hohenfels erneut eingerichtet wurde, genügte dafür nicht das Gebiet des von 1944 bis 1949 bestehenden Heeresgutsbezirks Hohenfels (seit 1950 provisorische Gemeinde Nainhof-Hohenfels). Der westlichen Erweiterung des neuen Truppenübungsplatzes mussten vier weitere Gemeinden weichen, neben Geroldsee, Griffenwang, Lutzmannstein auch die Gemeinde Pielenhofen.[6] Durch Truppenübungen wurden alle drei Orte der Gemeinde nach der Absiedelung der Bewohner allmählich zur Wüstung. Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde das gesamte Erweiterungsgebiet am 1. Oktober 1970 der Stadt Velburg zugeschlagen.[7]

Von der ehemaligen katholischen Kirche St. Nikolaus (romanisch mit gotischem Ostturm, um 1400) gibt es noch erhaltene Reste der Außenmauern, ebenso die ehemalige Friedhofsmauer aus Bruchstein um die Kirchenruine.[8]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Pielenhofen In: bavarikon.de .
  2. Pielenhofen. In: Ortsnamen - Geschichte Bayerns. Abgerufen am 15. September 2025.
  3. Jehle, S. 534
  4. Jehle, S. 545
  5. Jehle, S. 557
  6. Wilhelm Volkert: Gerichtsverhältnisse im Pflegamt Hohenfels vom 15. bis zum 18. Jahrhundert. In: Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg 100 (1959), S. 173
  7. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 547.
  8. Denkmalliste für Velburg (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege