Philipp von Lucke
Philipp Hans Rudolf Friedrich von Lucke (* 7. Mai 1872 in Mückenhain; † 1. Mai 1931 ebenda) war ein deutscher Jurist, Landrat und Rittergutsbesitzer.
Leben
Seine Eltern waren Marianne Kühne-Wanzleben (1847–1905) und der Landrat a. D. Hans von Lucke (1842–1911). Philipp von Lucke studierte Rechtswissenschaften an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und der Georg-August-Universität Göttingen. 1891 wurde er Mitglied des Corps Saxo-Borussia Heidelberg.[1] 1892 schloss er sich dem Corps Saxonia Göttingen an.[2]
Nach Abschluss des Studiums absolvierte er das Referendariat und bestand im Herbst 1899 das Regierungsassessor-Examen für den preußischen Staatsdienst und wurde Regierungsassessor bei der Regierung Stettin. 1907 wurde er Landrat des Landkreises Rothenburg/Oberlausitz. Im Oktober 1919 wurde er aus dem Staatsdienst entlassen.[3] Er lebte seitdem auf seinem 400 Hektar großen Rittergut Mückenhain und bekleidete das Amt des Landesältesten. Bereits 1907 folgte er dem Beispiel seines Vaters und wurde Mitglied der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften.[4]
Er war seit 1910 mit Erika Alwine Luise Frieda von Muschwitz (* 1887; † 1974), älteste Tochter der Marie (Marka) von Ditfurth und des Theodor von Muschwitz, Gutsbesitzer von Wintdorf-Leuthen und Ritterschaftsrat für den Landkreis Cottbus, verheiratet. Erika, seit 1917 mit ihrer Schwester M. D. von Loebenstein Gutserbin,[5][6] und Philipp von Lucke hatten fünf Kinder. Ihr ältestes Kind, Sohn Hans von Lucke, Landwirt von Beruf, fiel als Rittmeister d. R. dem Krieg zum Opfer und starb im Februar 1943 nach der Schlacht von Stalingrad. Ihre älteste Tochter Annemarie von Lucke (* 1913) war mit Albrecht Ernst von Thaer verheiratet.[7] Ihr jüngster Sohn Christian von Lucke (1919[8]–2012[9]) war Offizier in der Wehrmacht[10] und Bundeswehr, aus der er als Oberst ausschied.[11]
Literatur
- Walter von Hueck, Friedrich Wilhelm Euler, u. a.: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser. B (Briefadel). 1985. Band XVI, Band 86 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1985, S. 312 f. ISSN 0435-2408, S. 312 f.
- 433. † von Lucke, Philipp Hans Rudolf Friedrich. In: Hasso von Etzdorf, Wolfgang von der Groeben, Erik von Knorre: Verzeichnis der Mitglieder des Corps Saxonia zu Göttingen sowie der Landsmannschaft Saxonia (1840–1844) nach dem Stande vom 13. Februar 1972, S. 75.
Einzelnachweise
- ↑ Karl Rügemer (Hrsg.): Kösener Korps-Listen 1798 bis 1910. Verlag der Academischen Monatshefte, Druck Carl Gerber München, Starnberg 1910, 120 (Corps), (lfd. Nr. dort) 949.
- ↑ Karl Rügemer (Hrsg.): Kösener Korps-Listen 1798 bis 1910. Eine Zusammenstellung. München/Starnberg 1910, 85 (Corps), 449 (Lfd. Nr. dort).
- ↑ Landkreis Rothenburg (Ob. Laus.) Verwaltungsgeschichte und Landräte, in: Territoriale Veränderungen in Deutschland und deutsch verwalteten Gebieten 1874–1945, Rolf Jehke, Stand 8. Dezember 2003.
- ↑ Neues Lausitzisches Magazin 1908. Vierundachtzigster Band, Hrsg. Richard Jecht, Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften, in Kommission Herm. Tzschaschel, Selbstverlag, Görlitz 1908, S. 278.
- ↑ Vgl. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adelige. Häuser. Deutscher Uradel. 1922. Jg. 23, Justus Perthes, Gotha 1921, S. 603.
- ↑ Vgl. Ernst Seyfert, Hans Wehner, Alexander Haußknecht, GF Ludwig Hogrefe: Landwirtschaftliches Adreßbuch der Rittergüter, Güter und Höfe der Provinz Brandenburg. [1929]. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter, Güter und Höfe von ca. 20 ha aufwärts. Nach amtlichen Quellen und auf Grund direkter Angaben bearbeitet. In: Niekammer’s Landwirtschaftliche Güter-Adreßbücher, Band VII, 4. Auflage, Band Regierungsbezirk Frankfurt a. O. Kreis Cottbus, (Letzte Ausgabe-Paul Niekammer-Reihe), Selbstverlag Niekammer’s Adreßbüchern GmbH, Leipzig 1929, S. 198.
- ↑ Kurt Winckelsesser: Brandenburgisches Geschlechterbuch, 3. Band, In: Deutsches Geschlechterbuch. Band 160 der Gesamtreihe DGB, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1972, ISSN 1438-7972, S. 423.
- ↑ Deutsches Geschlechterbuch. Band 158, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1971, ISSN 1438-7972, S. 475.
- ↑ Traueranzeige, In: Sächsische Zeitung, 4. August 2012. ZDB-ID 2448502-0
- ↑ Christian von Lucke – 16th Panzer Division – Stalingrad – Salerno, WW II History Project, 5. Mai 2011.
- ↑ Joachim Böttger: Forschung für den Mittelstand: die Geschichte der Arbeitsgemeinschaft Industrieller Forschungsvereinigungen "Otto von Guericke" e.V. (AiF) im wirtschaftspolitischen Kontext. In: Deutscher Wirtschaftsdienst, Springer-Verlag, Berlin 1993, ISSN 0043-6275, S. 212.