Philipp J. Pamer

Philipp J. Pamer (* 2. März 1985 in Meran, Südtirol, Italien als Philipp Josef Pamer) ist ein Filmregisseur und Drehbuchautor.

Werdegang

Pamer wuchs im Passeiertal in Südtirol auf. Nach dem Abschluss des Realgymnasiums in Meran 2004 zog er nach München. Dort war er zunächst als Produktionsassistent bei einer Werbefilmproduktion tätig. Daneben arbeitete er als Regieassistent und Aufnahmeleiter bei verschiedenen Kurzfilmproduktionen.

2005 wurde er an der Hochschule für Fernsehen und Film München aufgenommen und studierte von 2005 bis 2010 szenische Regie im Studiengang Kino- und Fernsehfilm. Für hervorragende Leistungen während des Studiums wurde er 2009 mit dem DAAD-Preis ausgezeichnet. Im selben Jahr gründete er zusammen mit seinem Bruder Konrad Pamer die Produktionsfirma Remulus Film.

Sein erster Spielfilm Bergblut gewann 2010 in Deutschland beim Filmfest München den Bayern-3-Publikumspreis und in Italien beim Film Festival della Lessinia den Audience Award sowie den Preis der Provinz Verona.

Nach seinem Abschlussfilm arbeitete Pamer als dramaturgischer Berater in der Bavaria Filmstadt. Nebenher entstanden Musikvideos sowie einzelne pro bono Videoarbeiten für die gemeinnützige Münchner Organisation rehab republic e.V., die sich für nachhaltige Stadtentwicklung einsetzt.[1]

2014 drehte er mit lokalen Filmschaffenden den Independent-Thriller Im Nesseltal, der in nur 76 Stunden realisiert wurde. Die Postproduktion erfolgte in Kooperation mit der ifs Köln. Die Premiere fand 2016 auf den Internationalen Hofer Filmtagen statt, wo der Film für den Förderpreis Deutscher Film nominiert war.[2][3]

Von 2016 bis 2018 realisierte Pamer den Dokumentarfilm Timmelsjoch – Wenn Grenzen verbinden als Teil eines Interreg-EU-Projekts der Europaregion Tirol. Der Film wurde auf Festivals gezeigt, auf Rai Südtirol ausgestrahlt und ist auf DVD erhältlich. Im Rahmen des Projekts entstand zudem eine Videoinstallation für das Timmels Transit Passmuseum, basierend auf einem 50-minütigen Dialog zwischen je zehn Zeitzeugen aus dem Passeiertal und dem Ötztal.[4]

2019 entwickelte Pamer mit VR Wiesn 360° seinen ersten 360°-Kurzfilm. Im Jahr 2020, als das Oktoberfest pandemiebedingt abgesagt wurde, wurde der Film als virtueller Wiesnspaziergang für das Münchner Publikum präsentiert, u. a. durch Pixel München.[5][6]

Seit 2020 realisiert er regelmäßig Dokumentarfilme für den Bayerischen Rundfunk, unter anderem im Rahmen der Reihe Unter unserem Himmel.

Filmografie als Regisseur und Drehbuchautor

  • 2005: Eine Geschichte aus zwei Dörfern (Kurzfilm)
  • 2006: Odi et amo (Kurzfilm)
  • 2007: Drei Paar Schuhe (Episodenfilm; nur Regie), Die Ballade der Rechtschaffenheit (Kurzfilm)
  • 2008: Jakobs Weg (Dokumentarfilm)
  • 2010: Bergblut (Kinospielfilm)
  • 2016: Im Nesseltal (Kinospielfilm)
  • 2018: Timmelsjoch – Wenn Grenzen verbinden (Dokumentarfilm)
  • 2019: VR Wiesn 360° (VR-Kurzfilm)
  • seit 2020: Unter unserem Himmel (Dokumentarfilmreihe)

Audioinstallationen und Videokunst

  • 2011: Der Abend vor der Schlacht (9-teilige Audioinstallation für das Tirol Panorama), als akustische Ergänzung zum Riesenrundgemälde. Das Werk erschien auch als Hörspiel-CD.[7]
  • 2017: Die Verfolgten (Videomapping für die Schlossfestspiele auf Schloss Tirol)
  • 2018: Timmels Transit – Videoinstallation im Passmuseum mit Zeitzeugendialog zwischen Passeiertal und Ötztal

Veröffentlichungen

  • Bergblut. Die Liebe einer Frau. Das Schicksal Tyrols. Eine dokumentarische Reise durch ein Herzblutprojekt. München; Philipp Josef Pamer, Konrad Pamer 2011, ISBN 978-3-00-032889-3.
  • Das Tirol-Panorama. Innsbruck; Isabelle Brandauer, Philipp J. Pamer, Rebecca Müller, Ellen Hastaba 2011, ISBN 978-3-900122-05-8.
Commons: Philipp J. Pamer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. ↑ Change ist möglich – Video von Philipp J. Pamer für rehab republic. Abgerufen am 21. August 2025.
  2. ↑ Im Nesseltal – filmportal.de. Abgerufen am 21. August 2025.
  3. ↑ Im Nesseltal – IMDb Awards. Abgerufen am 21. August 2025.
  4. ↑ Timmelsjoch Hochalpenstraße. Abgerufen am 21. August 2025.
  5. ↑ VR Wiesn – Pixel München. Abgerufen am 21. August 2025.
  6. ↑ Philipp J. Pamer – Generate! Festival 2019. Abgerufen am 21. August 2025.
  7. ↑ Der Abend vor der Schlacht – Libretto. In: innstrumenti.at. Abgerufen am 21. August 2025.
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