Philip Christian Ribbentrop

Philip Christian Ribbentrop[1], auch Philipp Christian Ribbentrop (* 25. März 1737 in Detmold; † 26. März 1797 in Braunschweig), war ein deutscher Jurist, Schriftsteller und Chronist.

Leben und Werk

Der alten lippischen Familie Ribbentrop entstammend, studierte er ab 1755 Rechtswissenschaft an der Universität Göttingen, seit 1757 in Helmstedt. Nach Studienabschluss trat er als Justiziar des Amtes Allersheim und des Gerichtes Bevern in den braunschweigischen Staatsdienst. Er wechselte 1766 an das Klostergericht Mariental im Lappwald, wo er als Amtmann tätig war. Im Jahre 1775 wurde er zum Oberkommissar ernannt. Seit 1780 arbeitete er in Braunschweig auf dem Packhof, wo für sämtliche in der Stadt ankommende Güter die Zollabgaben erhoben wurden. In seinen Zuständigkeitsbereich fielen auch die Braunschweiger Messen. Ribbentrop erhielt 1791/1792 den Titel eines herzoglich braunschweigischen Kammer- und Kommerzienrates.

Die erste gedruckte Braunschweiger Stadtgeschichte

Ribbentrop verfasste mehrere juristische Schriften. Bedeutend ist seine zweibändige ausführliche Beschreibung der Stadt Braunschweig[2][3] von 1789 bis 1791, die auch eine Geschichte der Stadt enthält, nachdem vorhergehende Stadtchronisten wie Andreas Schoppius oder Christoph Gerke ihre Werke lediglich als Manuskripte hinterlassen hatten.

Familie

Ribbentrop war seit September 1766 mit Sophie Johanne (geborene von Unger; 3. März 1749 – 25. November 1798), der Tochter des Justizrates Johann Friedrich Unger aus Einbeck verheiratet. Das Paar hatte fünf Töchter und sechs Söhne, darunter:

  • August Wilhelm Karl Georg Ribbentrop (27. Oktober 1767 [oder 1769] – 25. Dezember 1838), Doktor der Rechte und Advokat in Stade.
  • Friedrich Ribbentrop (6. Oktober 1768 – 7. Februar 1841) Generalintendant der preußischen Armee, der die Quadriga des Brandenburger Tores von Paris nach Berlin zurückführte.
  • Heinrich Gottlieb Ribbentrop (31. März 1776 – 20. April 1834), Berghauptmann und Direktor der Berg- und Hüttenwerke in Braunschweig
  • Georg August Sigismund Erich [von] Ribbentrop (8. Mai 1778 – 4. Oktober 1843) ⚭ 1803 Charlotte (geborene von Sydow; 1787 – 27. März 1839), Geheimer Kriegsrat
  • Johanne Wilhelmine Caroline Louise Ribbentrop (13. September 1792 – 2. März 1873) ⚭ 20. September 1820 mit dem Medizinalrat, Stadtphysikus und Stadtrat Johann Heinrich Theodor Francke (19. Oktober 1791 – 4. September 1875)

Schriften (Auswahl)

  • Beyträge zur Kenntniß der Verfassung des Herzogthums Braunschweig-Lüneburg Wolfenbüttelischen Antheils. Braunschweig 1787.
  • Beschreibung der Strassen, einiger öffentlichen Gebäude und der Kirchen der Stadt Braunschweig. Johann Christoph Meyer, Braunschweig 1789 (leopard.tu-braunschweig.de).
  • Verzeichniß der hiesigen Kauf- und Handelsherren, der Künstler, und auch Handwerker, imgleichen der hiesigen Meßverkäufer. 1789.
  • Sammlung der Landtagsabschiede, fürstl. Reversalen und anderer Urkunden, die landschaftliche Verfassung des Herzogthums Braunschweig-Lüneburg Wolfenbüttel Theils betreffend. 1793.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Horst-Rüdiger Jarck, Dieter Lent (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon. 8. bis 18. Jahrhundert. S. 587.
  2. Philipp Christian Ribbentrop: Beschreibung der Stadt Braunschweig. Band 1. Johann Christoph Meyer, Braunschweig 1789, doi:10.24355/dbbs.084-200902160100-2 (leopard.tu-braunschweig.de).
  3. Philipp Christian Ribbentrop: Beschreibung der Stadt Braunschweig. Band 2. Johann Christoph Meyer, Braunschweig 1791 (digitale-sammlungen.de).