Peter Schreiber (Politiker)

Peter Schreiber (mittig) im Gespräch mit André Poggenburg beim Compact-Sommerfest in Gera 2024

Peter Schreiber (* 1973 in Berlin-Wilmersdorf) ist ein deutscher Publizist und Politiker. Seit November 2024 ist er Bundesvorsitzender der rechtsextremen Partei Die Heimat (vormals NPD)[1]. Er ist Geschäftsführer der Deutsche Stimme Verlagsgesellschaft mbH und engagiert sich in der Partei Freie Sachsen.[2]

Leben

Peter Schreiber wurde 1973 in Berlin-Wilmersdorf geboren und wuchs im südlichen Hessen auf.[3] Nach dem Abitur 1992 trat er 1993 in den gehobenen Dienst der hessischen Finanzverwaltung ein und absolvierte ein Studium zum Diplom-Finanzwirt (FH) an der Verwaltungsfachhochschule in Rotenburg an der Fulda, das er 1996 abschloss. Im Jahr 2000 verweigerte die Oberfinanzdirektion Frankfurt ihm die Verbeamtung auf Lebenszeit aufgrund seiner politischen Aktivitäten. Schreiber obsiegte in einem disziplinarrechtlichen Vorermittlungsverfahren, verließ jedoch 2001 freiwillig den öffentlichen Dienst, um „keine Abstriche an seinen politischen Überzeugungen vornehmen zu müssen“.[4]

2001 zog er nach Coburg und war dort für den Verlag Nation Europa tätig, unter anderem als Leiter des Buchdienstes, und schrieb für die Zeitschrift Nation und Europa.[3][4] Von 2004 bis 2007 war er Sprecher der „Coburger Runde“, einem überparteilichen rechtsextremen Netzwerk. Seit 2007 ist er bei der Deutsche Stimme Verlagsgesellschaft mbH in Riesa tätig, zunächst als Vertriebsleiter, ab 2012 als Geschäftsführer.[5] Zudem war er als parlamentarischer Berater für die NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag tätig.[6]

Politische Tätigkeit

Von 1997 bis 2001 war Schreiber Mitglied der Republikaner und der Republikanischen Jugend (RJ). Er war stellvertretender Landesvorsitzender der RJ Hessen, von 1999 bis 2001 stellvertretender Bundesvorsitzender und Pressesprecher der RJ sowie bis September 2001 Kreisvorsitzender und Kreistagsmitglied der Republikaner im Kreis Groß-Gerau.[3][4][7]

1999 rief er als RJ-Landesvize zur Teilnahme am neonazistischen „Europäischen Kameradschaftsabend“ in Diksmuide (Belgien) auf, was zu seinem ersten Eintrag in einem Verfassungsschutzbericht des Bundes führte.[4] 2007 trat er der NPD bei, die sich 2023 in Die Heimat umbenannte, und wurde kurz darauf Pressesprecher der NPD-Oberfranken.[3][4] Auf dem Bundesparteitag 2024 in Riesa wurde er mit 88,4 % der Stimmen zum Bundesvorsitzenden gewählt.[1][8] Bei der Europawahl 2024 kandidierte er für Die Heimat und setzte sich für einen Austritt Deutschlands aus der EU (Dexit) ein.[2]

Schreiber engagiert sich in der Partei Freie Sachsen. 2015 wurde seine Kandidatur zur Bürgermeisterwahl in Strehla nicht zugelassen; seine Klage dagegen wurde vom Verwaltungsgericht Dresden und vom Oberverwaltungsgericht Bautzen abgewiesen.[9] 2022 kandidierte er für die Freien Sachsen bei der Bürgermeisterwahl in Strehla und erreichte 9,7 % der Stimmen.[10]

Bei der Landtagswahl in Sachsen 2024 kandidierte Schreiber für die Freien Sachsen im Wahlkreis Meißen 1 und verfehlte mit 0,9 % der Erststimmen den Einzug in den Landtag. Im Vorfeld der Landtagswahl trat er am 21. August 2024 als nicht eingeladener Direktkandidat beim Wahlforum in Riesa auf, nahm unbefugt das Podium ein und wurde von der Security abgeführt.[11] Schreiber ist durchgehend von 2008 an Mitglied im Kreistag Meißen (zunächst für die NPD, heute für FREIE SACHSEN) und seit 2009 Mitglied im Stadtrat von Strehla.[3]

Publizistische Tätigkeit

Seit Oktober 2012 ist Schreiber Geschäftsführer der Deutsche Stimme Verlagsgesellschaft mbH. Von 2014 bis 2025 war er Chefredakteur der Parteipublikation Deutsche Stimme.[5][12]

Rezeption

Im Jahr 2012 erschien ein Porträt über Schreiber in der Zeitschrift fluter der Bundeszentrale für politische Bildung.[13]

Commons: Peter Schreiber – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. ↑ a b Peter Schreiber ist neuer Vorsitzender der HEIMAT. In: Heimat Kyffhaeuserkreis. Abgerufen am 20. August 2025.
  2. ↑ a b Peter Schreiber. In: Die Heimat. Abgerufen am 18. August 2025.
  3. ↑ a b c d e Peter Schreiber. In: Abgeordnetenwatch. Abgerufen am 18. August 2025.
  4. ↑ a b c d e Geringe Chancen für Sachsen-NPD. In: Endstation Rechts. Abgerufen am 18. August 2025.
  5. ↑ a b Impressum. In: Deutsche Stimme Verlagsgesellschaft. Abgerufen am 19. August 2025.
  6. ↑ Impressum. In: Endstation Rechts. Abgerufen am 18. August 2025.
  7. ↑ Richtungsstreit bei »Republikanern«. In: Abgeordnetenwatch. Abgerufen am 18. August 2025.
  8. ↑ Neuer Parteivorsitzender: „Wo wir sind, ist Heimat!“ In: Aufgewacht. Abgerufen am 18. August 2025.
  9. ↑ NPD-Kader scheitert mit Klage gegen Bürgermeisterwahl. In: Endstation Rechtrs. Abgerufen am 18. August 2025.
  10. ↑ Ergebnisse der Bürgermeisterwahlen im Kreis Meißen. In: Sächsische Zeitung. Abgerufen am 18. August 2025.
  11. ↑ Ungebetener Kandidat sorgt für Eklat beim Riesaer Wahlforum. In: Sächsische Zeitung. Abgerufen am 18. August 2025.
  12. ↑ Impressum. In: Aufgewacht. Abgerufen am 18. August 2025.
  13. ↑ Eine schrecklich nette Familie. In: Fluter. Abgerufen am 18. August 2025.
Dieser Artikel wurde von Wikipedia herausgegeben. Der Text ist verfügbar unter Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0, sofern nicht anders angegeben. Möglicherweise können weitere Bestimmungen für Mediendateien gelten.