Peter O’Mara

Peter John O’Mara (* 9. Dezember 1957 in Sydney, Australien) ist ein australischer Jazzgitarrist und Komponist.
Leben und Wirken
O’Mara ist Autodidakt und begann seine professionelle Karriere 1976 in Sydney. Er hatte Privatunterricht bei George Golla an der Academy of Guitar in Sydney und besuchte eine Reihe von Jazz-Kliniken, die von Jamey Aebersold präsentiert wurden, darunter Musiker wie Dave Liebman, Randy Brecker, John Scofield und Hal Galper. Bei Jam-Sessions traf er Musiker wie Steve Murphy, Tommy Emmanuel, Michael Bartolomei, Willy Qua, Dale Barlow, Miroslav Bukovsky und Jackie Orszaczky. Insbesondere Steve Murphy und Jackie Orszaczky gaben O’Mara viel Unterstützung, indem sie ihm kostenlosen Unterricht, musikalische Anleitung und Auftritte gaben. Jackie produzierte sogar O’Maras erstes Album Peter O’Mara, die 1980 auf dem unabhängigen Label Batt Jazz veröffentlicht wurde und von der Kritik hoch gelobt wurde. Mit dieser Aufnahme wurde ihm das „Don Banks Memorial Fellowship“ für Auslandsstudien zuerkannt. Mit 21 Jahren trat O’Mara regelmäßig mit erfahrenen Jazzmusikern wie Errol Buddle, Barry Duggan und Stewie Speer sowie mit der Big Band des South Juniors Football Club auf, die Künstler wie Patti Page und Al Martino unterstützte. O’Mara verbrachte im Sommer 1981 drei Monate in New York, besuchte Konzerte, Jam-Sessions und nahm Unterricht bei Musikern wie Dave Liebman, John Scofield, Jimmy Raney und Attila Zoller.
O’Mara zog Ende 1981 nach München und etablierte sich in Europa. 1982 lud er den australischen Saxophonisten Dale Barlow zu einer vierwöchigen Tournee durch Deutschland und Österreich ein. O’Mara hatte Wayne Darling am Bass und Bill Elgart am Schlagzeug gewinnen können. Der Erfolg dieses Projekts führte zur Gründung des Trios „Sundial“, das bis 1990 regelmäßig auftrat, auch mit Tourneen mit Kenny Wheeler als Special Guest.[1] 1985 wurde O’Mara vom Jazzbassisten Detlev Beier eingeladen, an der Fakultät des Kontaktstudiums an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg sowie an Jazzworkshops in Ibbenbüren und Bielfeld teilzunehmen. Dort traf er den Trompeter Uli Beckerhoff, der O’Mara bald in verschiedene Projekte einbezog, darunter die International Skoda All Star Band sowie einen jährlichen Workshop in Trier mit Musikern wie Norma Winstone, Maria João, John Taylor, John Marshall, Matthias Nadolny, Gunnar Plumer und Bruno Castellucci. Mit dem Bassisten Adelhard Roidinger trat O’Mara in den unterschiedlichsten Besetzungen vom Duo bis zum Quintett auf.
1990 hat Klaus Doldinger O’Mara eingeladen sich der Jazz-Rock-Gruppe Passport anzuschließen, mit der er über 30 Jahre lang auftrat, viele CDs einspielte und mehrere Male durch Europa sowie durch Südafrika, Brasilien, Marokko und Neuseeland tourte. 1999 wurde er Mitglied in der Jazz-Rock-Gruppe „United Jazz and Rock Ensemble“ beizutreten, wo er auch zwei Kompositionen zur CD „X“ der Gruppe beisteuerte.
Zusammenarbeiten mit anderen Musikern
Kenny Wheeler, Joe Lovano, Dave Holland, Jon Christensen, Roberto Di Gioia, Adam Nussbaum, Bob Mintzer, Russell Ferrante, Anthony Jackson, Randy Brecker, Terri Lyne Carrington, Pee Wee Ellis, Fred Wesley, Joe Nay, Maria Joao, John Marshall, Patrick Scales, John Taylor, Charlie Mariano, Benny Bailey, Mike Nock, Albert Mangelsdorff, Barbara Thompson, Jon Hiseman, Ian Carr, Wolfgang Dauner, Ack van Rooyen, Johnny Griffin, Willy Qua, Tony Lakatos, Gary Willis, Tim Collins.
Im Laufe der Jahre hat O'Mara viele Konzerte und Workshops in Europa, Südafrika, Südkorea, Australien und Neuseeland gegeben.
O’Maras Lehrtätigkeit umfasst auch eine Professur für Jazzgitarre an der Anton Bruckner Universität in Linz (1988–2023) und am Richard-Strauss-Konservatorium (später Hochschule für Musik und Theater München) 1992–2025. Er hat zahlreiche Lehrvideos veröffentlicht und ist Autor von vier Büchern, die beim Schott Verlag/Advance Music erschienen sind.
O’Mara war Preisträger für Jazzkomposition 1980 und 1982, verliehen von der NSW Jazz Action Society in Australien.
Im April 2025 wurde O`Mara Jazz Artist In Residence des australischen Rundfunksenders ABC.
Diskographie (Auswahl)
- Peter O'Mara (1980) Battjazz (BAT 2074)[2]
- It Is What It Is Bandcamp 2024
- Teletime Unit Records 2015
- My Time (2012) Marangani Records[3]
- Acentric featuring Michael Hornek, Patrick Scales & Christian Lettner Marangani 2009
- YuMag featuring Michael Hornek, Patrick Scales & Christian Lettner Marangani 2008
- Mirage featuring Adam Nussbaum Pirouet 2003
- With-Within-Without Acoustic Music 2001
- Back Seat Driver featuring Johannes Enders Enja 1999
- Too Early For This World GLM Edition Collage 1998
- Heritage featuring Guido May & Biboul Darouiche SBF 1997
- A-Strain featuring Adrian Mears, Patrick Scales & Falk Willis SBF 1996
- Symmetry featuring Bob Mintzer, Marc Johnson & Falk Willis GLM Edition Collage 1995
- Travellers featuring Tony Lakatos, Roberto di Gioia, Anthony Jackson, Ernst Stroeer & Wolfgang Haffner SBF 1994
- Stairway featuring Tony Lakatos, Russell Ferrante, Anthony Jackson, Tom Brechtlein & Alex Acuña Enja 1993
- Kuranda featuring Henning Sieverts, Tony Lush & Mike Nock ITM Pacific 1991
- Avenue U featuring Joe Lovano, Roberto Di Gioia, Dave Holland & Adam Nussbaum Enja 1990
- Wheeler O'Mara Darling Elgart Koala Records 1991
Lehrbücher
- A Rhythmic Concept for Jazz Guitar. Advance Music/Schott
- A Rhythmic Concept for Funk/Fusion Guitar. Advance Music/Schott.
- A Modal Concept for Jazz Guitar. Advance Music/Schott.
- A Chordal Concept for Jazz Guitar. Advance Music/Schott.
Lexigraphische Einträge
- Martin Kunzler: Jazz-Lexikon. Band 2: M–Z (= rororo-Sachbuch. Bd. 16513). 2. Auflage. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2004, ISBN 3-499-16513-9.
Weblinks
- Werke von und über Peter O’Mara im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Website von Peter O’Mara (englisch)
- Peter O’Mara bei Discogs
- Kurzbiografie
Einzelnachweise
- ↑ Interview: Guitarist Peter O’Mara on the Sun Dial Trio, Making Music with Kenny Wheeler, and Recording Six Albums with Bill Elgart. In: billsbluenote.com. Bill Elgart, abgerufen am 9. August 2022 (englisch).
- ↑ O'Mara, Peter: Peter O'Mara. Battjazz, abgerufen am 8. Februar 2017 (englisch).
- ↑ Alan Bryson, C. Michael Bailey, Doug Collette: Peter O'Mara: My Time. In: All About Jazz. 5. November 2012, abgerufen am 8. Februar 2017 (englisch).