Pecorino (Rebsorte)

Pecorino
Synonyme Vissanello – für weitere siehe Abschnitt Synonyme
Pecorino
Art Edle Weinrebe (Vitis vinifera subsp. vinifera)
Beerenfarbe weiß
Verwendung
Herkunft Italien
VIVC-Nr. 9072
Liste von Rebsorten

Pecorino ist eine autochthone Weißweinsorte Mittelitaliens und wird in den Regionen Abruzzen (Provinzen Chieti, L’Aquila und Teramo), Latium (Provinz Rieti), Marken (Provinzen Ancona, Ascoli Piceno und Macerata) sowie in Umbrien angebaut. Im Jahr 1999 wurden noch 213 Hektar bestockter Rebfläche erhoben. Im Jahr 2016 waren in Italien 1.628 ha und in Peru 114 ha mit dieser Rebsorte bestockt.[1]

Die frühreifende, wuchsfreudige Sorte erbringt nur schwankende Erträge. Die aus ihr gekelterten Weine sind fruchtig und verfügen über eine feine Säure. Ihre Weine werden für die DOC-Weine Controguerra, Falerio dei Colli Ascolani sowie den DOCG-Wein Offida verwendet.

Die „Taufe“ des Pecorino d’Abruzzo fand im Jahr 1997 statt, als Luigi Cataldi Madonna erstmals den Namen der Rebsorte auf dem Etikett anbrachte, mit einer Anfangsproduktion von etwa 2.000 Flaschen aus einem Weinberg von 8.000 Quadratmetern. Diese Handlung hatte einen entscheidenden Einfluss auf die Anerkennung und Verbreitung des Pecorino und trug maßgeblich zu seiner Wiederentdeckung und Aufwertung im regionalen Weinbau bei. Zu dieser Entscheidung sagte Cataldi Madonna: „Nomina sunt numina — einen Namen zu geben bedeutet, ihm eine Identität zu verleihen“.[2]

Innerhalb weniger Jahre erlebte die Rebsorte ein bedeutendes Wachstum. Nach aktuellen Daten gibt es in den Abruzzen etwa 1.260 Hektar mit Pecorino bestockte Rebflächen, die jährlich 218.560 Quintal Trauben und über 18 Millionen Flaschen hervorbringen[3]. Die weite Verbreitung der Anbauflächen zeigt, dass die Abruzzen zum bevorzugten Gebiet für diese Rebsorte geworden sind, die heute als eine der interessantesten weißen Rebsorten Mittelitaliens gilt.

Synonyme

46 Synonyme sind bekannt: Arquitano, Biancuccia, Bifolchetto, Bifolco, Bifolvo, Dolcipappola, Dolcipappolo, Forcese, Forconese, Iuvino, Juvino, Lanzesa, Moscianello, Mosciolo, Mostarello, Norcino, Pecorella, Pecorello, Pecorello di Rogliano, Pecori, Pecorina, Pecorina Aquitanella, Pecorina Arquatanella, Pecorino Bianco, Pecorino de Arquata, Pecorino di Arquata, Pecorino di Osimo, Piscianello, Piscianino, Promotico, Sgranarella, Stricarella, Striccarella, Trebbiano Viccio, Uva Cani, Uva degli Osti, Uva dell’Occhio Piccola, Uva delle Donne, Uva delle Peccore, Uva Pecorina, Uvarella, Uvina, Vecia, Verdicchio Bastardo Bianco, Vissanello, Vissanello Bianco.[4]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. K. Anderson, N. R. Aryal: Database of National, Regional and Global Winegrapes Bearing areas by Variety, 1960 to 2016, Format: xlsx, 18. August 2020.
  2. Ian D’Agata, Native Wine Grapes of Italy, University of California Press 2014, p. 388; https://www.winespectator.com/articles/the-nutty-professor-of-pecorino-the-new-abruzzo-part-3 https://acquabuona.it/2012/02/una-chiacchierata-con-luigi-cataldi-madonna https://www.gazzettadelgusto.it/abruzzo/cataldi-madonna-cantina-che-ha-rilanciato-il-pecorino https://www.gamberorosso.it/vino/migliori-vini-pecorino-abruzzo-meno-di-20-euro
  3. Agroqualitaspa-Consorzio di Tutela Vini D’Abruzzo.
  4. Pecorino (Rebsorte) in der Datenbank Vitis International Variety Catalogue des Instituts für Rebenzüchtung Geilweilerhof (englisch), abgerufen am 25. März 2020

Literatur

  • Pierre Galet: Dictionnaire encyclopédique des cépages. Hachette, Paris 2000, ISBN 2-01-236331-8 (französisch).