Westküste der Vereinigten Staaten

Als Westküste (englisch ’‘West Coast’’ oder ’‘Pacific Coast’’) der Vereinigten Staaten wird die an den Pazifischen Ozean grenzende Küstenregion der USA bezeichnet. Im engeren Sinne umfasst der Begriff die drei Bundesstaaten Kalifornien, Oregon und Washington, da sie direkt eine Meeresküste am Pazifik besitzen. In einem weiteren, geografisch weniger strengen Verständnis wird der Ausdruck manchmal auch auf Alaska mit seiner ausgedehnten Pazifikküste ausgeweitet. Das United States Census Bureau zählt zu statistischen Zwecken auch den Bundesstaat Hawaii zur Region „Westküste“, obwohl er nicht Teil des nordamerikanischen Festlands ist.
Neben der rein geografischen Bedeutung hat der Begriff „Westküste“ auch eine kulturelle und wirtschaftliche Konnotation. Er bezeichnet eine Region mit besonderem Einfluss auf Technologie mit dem Zentrum im Silicon Valley, auf den transpazifischen Handel, auf die Film- und Musikindustrie mit Hollywood als bedeutendstem Standort sowie auf einen durch historische Einwanderungsbewegungen und die Nähe zu Asien geprägten Raum. Auch subkulturelle Bewegungen wie die Hippie-Szene in San Francisco oder der Grunge in Seattle sind eng mit dem Bild der Westküste verbunden.
Die Westküste zählt heute zu den am dichtesten besiedelten und am stärksten urbanisierten Teilen der Vereinigten Staaten, mit großen Metropolräumen wie Los Angeles, der San Francisco Bay Area, Seattle, San Diego und Portland. Landschaftlich umfasst sie sowohl lange Küstenlinien als auch Gebirgszüge, Vulkane und Wüstenregionen. Zugleich gilt die Westküste als eine Region mit starkem politischem und gesellschaftlichem Einfluss, die innerhalb der USA häufig mit progressiven politischen Strömungen, ökologischen Initiativen und Reformbewegungen in Verbindung gebracht wird.
Geschichte
Die Westküste wurde von Weißen als letzter Teil des Kernlandes der USA besiedelt, und zwar erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Mehrheit der Bevölkerung, vor allem in Kalifornien, kam im Zuge des Goldrauschs. Da die Besiedelung zeitlich mit dem Ende der Sklaverei zusammentrifft, findet man in den Staaten der Westküste relativ wenige Schwarze. Die südlichen Gebiete (Kalifornien) sind dagegen recht stark von mexikanischen Einwanderern bevölkert, was sich auch in der Kultur (beispielsweise die mexikanische Küche) bemerkbar macht.
Geographie und Geologie
Der Alaska Panhandle, Washington, Oregon, und der nördliche Teil von Kalifornien sind in Nord-Süd-Richtung von der Kaskadenkette getrennt, die den regenreichen und bewaldeten Westen vom eher trockenen Osten trennt. Diese Region wird (zusammen mit Anrainern) als Pazifischer Nordwesten bezeichnet. Im südlichen Teil von Kalifornien herrscht deutlich trockeneres Klima vor. Weiter im Landesinneren sind hier auch Wüsten zu finden.
Alle Staaten der Westküste werden regelmäßig von Erdbeben heimgesucht (Transformstörung) und haben eine starke vulkanische Aktivität, da sie Teil des pazifischen Feuerrings sind. Auch sind die Küstengebiete Gefahrengebiete für Tsunamis und wurden auch schon stellenweise verwüstet. Für die Westküste gibt es ein Tsunami-Warnsystem.
Die Pazifikküste selbst ist teilweise Steilküste und Strand. Typisch sind die Küstennebel im August im Bereich der Golden Gate Bridge von San Francisco (kaltes Meer, sehr warmes Hinterland). Die Abschnitte Südkaliforniens mit regelmäßigen und überdurchschnittlich hohen Wellen werden von Surfern genutzt. Wegen der Wassertemperaturen sind Sonnenbaden und Strandspaziergänge typische Freizeitaktivitäten.
Weblinks
Einzelnachweise